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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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wieder. Was war in der letzten Nacht geschehen?
    „Du verlangst sehr wenig von mir, Kate, und ich bin bei all den Gelegenheiten, wo du mich vielleicht gebraucht hättest, nicht da gewesen“ – so viele Gelegenheiten hatte es gar nicht gegeben, vielleicht zwei oder zwölf oder tausend –, „und du rufst mich nie mitten in der Nacht an, um mich um Hilfe zu bitten. Okay, es war mitten in deiner Nacht, schon früh am Morgen bei mir, aber normalerweise bist du sehr höflich und rücksichtsvoll, was den Zeitpunkt deiner Anrufe angeht, nur manchmal ein wenig zu großzügig,was die Anzahl angeht. Aber du rufst nie zu spät oder zu früh an und vor allem niemals, wenn du betrunken bist, das war also auch ein erstes Mal.“
    Vage, verschwommene Erinnerungen tauchten wieder auf – ich in meinem Hotelzimmer, zusammengekauert vor der Minibar liegend, Taschentuchberge, schnodderige Nase, Pistazienschalen überall auf dem Boden verteilt, viele, sehr viele leere Miniflaschen Rum, und, ja, ja, ich habe telefoniert, und ich habe …
    „Und du hast mich noch nie weinend angerufen.“
    Jetzt kam alles zurück, die Tür zu meiner Erinnerung schwang langsam auf. Ich war eine heulende Betrunkene gewesen, eine heulende hysterische, verschnupfte, betrunkene Frau. „Es tut mir leid, Kate, du hattest recht heute Nacht am Telefon. Du bist nicht verantwortlich für das, was mir gerade im Kopf herumgeht, für all die Dinge, die mich verwirren. Die Vergangenheit ist Vergangenheit, sie spielt keine Rolle mehr, was wichtig ist, bist du. Du bist meine älteste Freundin, Kate, und ich beziehe mich dabei auf die Länge der Zeit, wenn ich das sage, nicht auf dein Alter, nur damit du nicht gleich wieder einen Zusammenbruch erleidest, weil du schon über dreißig bist.“ Er griff nach meiner Hand. „Es tut mir so leid, dass es dir schlecht geht.“ Einen Moment lang schaute er mich an. „Ich weiß, dass du den Rest deines Lebens mit Gabriel verbringen wolltest, dass er der Mann ist, mit dem du Kinder bekommen wolltest. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie hart es für dich sein muss, jetzt mitzukriegen, wie er das mit einer anderen Frau erlebt.“
    Okay, nur um das mal festzuhalten: Ich gebe allein der blöden Schmetterlingsfrau und ihrem albernen Hören-Sie-immer-auf-das-was-Sie-fühlen-Quatsch die Schuld an der Sache mit dem Tequila. Madame Butterflys Ratschlag hätte gar nicht weniger vage sein können. Dadurch wurde doch Missverständnissen, Selbstsabotage und Exzessen Tür und Tor geöffnet.
    Peter Parker hielt weiterhin meine Hand und sah mich freundlich an. Ich wusste, er würde kein weiteres Wort sagen, ehe ich ihm nicht erzählt hatte, wie ich mich fühlte. Das hieß also, entwederteilte ich mich ihm mit, oder es herrschte weiterhin Schweigen. Und ich denke, wir sind uns alle einig, dass ich nicht zu denen gehöre, die gern wortlose Stille genießen.
    „Ich habe das Gefühl, dass ich jedes Mal, wenn ich einen kleinen Fortschritt gemacht habe“ – ich dachte dabei an die Nächte, die ich in Juliens Armen verbracht hatte – „oder wenn ich ausnahmsweise einen Glücksmoment verspüre oder einen Hoffnungsschimmer am Horizont sehe“ – ich dachte noch immer an dieselben Nächte –, „dann passiert etwas, das mir wieder den Boden unter den Füßen wegzieht. Dieses Mal ist es ein Anruf mitten in der Nacht, in dem er mir mitteilt, dass er ein Baby bekommt, und was ist es das nächste Mal? Dass er heiratet? Dass er Zwillinge bekommt? Ich weiß, dass das, was ich sage, kindisch und albern klingt. Ich weiß, es ist auch nicht nett, dass ich jemand anderem auch ein wenig Schmerz wünsche, aber so wie es aussieht, habe ich nicht das Gefühl, als wäre ich überhaupt wichtig gewesen. So, als hätte ich gar nicht existiert. Ich fühle mich total ersetzbar und unbedeutend, so, als wäre ich die unbedeutende bessere Hälfte gewesen.“ Ich hielt inne, als ich sah, dass Peter Parker bei meinen Worten zusammenzuckte, und erinnerte mich zu spät daran, dass seine Exfrau ihn auch so beschrieben hatte. „Es tut mir leid, ich wollte nicht …“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Hier geht es nicht um mich, Kate. Hier geht es um dich und um deine Gefühle. Also, wie fühlst du dich?“
    „Ich habe das Gefühl, dass das alles nicht fair ist. Nichts davon ist fair. Ich war diejenige, die unser Zuhause verlassen musste, als es vorbei war, die von einem Land ins andere ziehen musste, wieder einmal und mit nichts in der Hand. Ich war

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