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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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auseinandernahmen, reinigten und wieder zusammensetzten. Der Raum war, sehr zum Missfallen von Jan und Poch, von einem Schieben, Klicken, Einrasten und Klicken des Waffenmetalls erfüllt. Ruhig und konzentriert wählten sie ihre Waffen aus. Der Hausbesitzer schien eine Vorliebe für Handfeuerwaffen aus Deutschland zu haben, denn der Boden, auf den sie nun alle Waffen gelegt hatten, war übersät mit Modellen aus der Ulmer Waffenschmiede Walther. Jan hatte nicht viel für Waffen übrig. Wie ein ungebetener Gast stand er mit Poch am Fenster. Aber er sah fasziniert zu, wie die drei die vor ihnen liegenden Instrumente kühl und überlegt sortierten und sie an ihrem Körper befestigten, als seien sie notwendige Kleidungsstücke – wie ein Schal, den man sich umbindet, wenn es kalt ist. Keine Aufregung war zu spüren. Immer wieder ließen sie Schlitten nach vorne springen, drückten das Magazin heraus und wiegten die Waffen in ihren Händen. Jan verstand, warum sowohl er als auch die drei von einer »Operation« sprachen. Denn auch er überprüfte seine Geräte, bevor er damit einen Menschen operierte.
    Elijah erhob sich und blieb minutenlang vor der Karte stehen, ehe er alle bat, sich seinen Plan anzuhören.
    »Um 21.30 Uhr beginnt die letzte offizielle Runde des privatenSicherheitsdienstes. Danach haben wir exakt zwei Stunden Zeit, um das Objekt zu durchforsten. Der Wachdienst kontrolliert währenddessen drei weitere Objekte in der nächsten Umgebung und kommt dann um 23.30 Uhr zurück zum Schloss. Wir haben also genug Zeit, das Bild zu suchen, zu finden und möglichst geräuschlos wieder herauszukommen. Faruk und ich werden das Gebäude jeweils hier und dort sichern.« Er deutete auf zwei Punkte, die sich jeweils an den kurzen Seiten des Hauses befanden. So konnten sie jeden unerwünschten Gast sehen und gegebenenfalls ins Kreuzfeuer nehmen. »Wir sitzen jeweils hier und hier in den Bäumen. Hier ist es eine Buche, dort eine Platane. Beide haben auf etwa vier Meter Höhe breite und stabile Äste, auf die wir uns legen werden. Ich schlage vor, wir nehmen die Remington-Präzisionsgewehre.«
    Er sah Faruk an, der nur stumm nickte.
    »Dankenswerterweise wurden direkt unter den Ästen zwei Strahler installiert, die das Anwesen anleuchten. So wird ein möglicher Angreifer, der auf uns zielt, geblendet, und wir haben ein helles Schussfeld. Ich habe heute die Sicherung im Kellergeschoss ein wenig manipuliert. Regina, du gehst mit Jan durch die Kellertür hinein. Kein Licht. Man sieht es von draußen. Hier sind Nachtsichtgeräte. Oben öffnet ihr die Tür und lasst Ivan …«
    »Nein, auf gar keinen Fall. Das kannst du vergessen. Ich gehe da nicht rein«, rief Ivan Poch aufgebracht.
    Elijah sah ihn böse an. »Du hast nichts zu befürchten, weißt aber von uns allen am besten, wie das Werk aussehen könnte. Reiß dich zusammen. Du bist unser wichtigster Mann, ohne dich fällt die Aktion sofort ins Wasser.«
    Etwas weniger aufgeregt bat Poch nun um eine Waffe. Elijah deutete auf eine kleine Pistole. »Nimm das Damenmodell, das hat kaum einen Rückstoß.«
    Stöhnend ergab sich der dicke Mann seinem Schicksal. Zwei Stunden lang berieten sie jeden Schritt, klärten ihre Fluchtwege, setzten Absetzpunkte fest und bekamen alle zunehmend ein sicheres Gefühl – selbst Jan, der noch nie bei einem Einbruch dabei gewesen war.
    Sie saßen bereits abfahrbereit im Auto des Eigentümers, als Elijahs Telefon brummte. Er stieg aus, weil er sah, dass es sein Büro in Tel Aviv war. Kurze Zeit später stieg er ins Auto, griff nach einer Zigarette und begann tief zu inhalieren.
    »Mein Dienst will mich sofort abziehen. Du wirst von deinen Leuten bereits gesucht, Faruk. Und nach Jan und Regina wird seit heute Mittag von allen europäischen Polizeibehörden gefahndet. Die deutsche Bundesregierung wirft euch vor, an dem Pockenanschlag beteiligt zu sein.«

Rotterdam, Niederlande, 25. 12., 18.45 Uhr
    Das Containerschiff, das im Westteil des Rotterdamer Hafenterminals anlegte, war, aus Murmansk im Nordmeer kommend, von den Zollbehörden zwei Tage auf Reede gesetzt worden. So hatte die Crew genügend Zeit, von Bord zu kommen. Timoschenko hatte auf acht Männern bestanden. Auch wenn die Zentrale in Moskau äußerste Bedenken hatte, diese hohe Zahl an Personal sowie Waffen in ein westliches Land zu bringen und dort operieren zu lassen. Aber letztlich war es dem Präsidenten wichtiger, den Fall endgültig abzuschließen, als noch weitere Fragen nach der

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