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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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erstmalig etwas gegen den jungen Köhn in der Hand. Es war Elijah, der dann den Vorschlag machte, so lange zusammenzuarbeiten, bis man Arwed Köhn zur Strecke gebracht hatte. Timoschenkos einzige Bedingung, mit den fünfen zu reisen, lehnten diese ab, und so war er nicht mit an den Tegernsee gefahren und musste auch in Emmerich auf deutscher Seite bleiben. Allen war klar, dass er sie trotzdem beschatten lassen würde.
    Jan war glücklich, dass Regina keinen Moment zögerte, als er sie fragte, ob sie ihm bei der Befreiung von Andrea helfen würde.
    »Es ist an der Zeit, diesen Bastard zu zerquetschen. Ich bin ungern für längere Zeit eine Zielscheibe. Und es gibt bestimmt viele Karmapunkte, wenn ich ausgerechnet deine Exfrau befreie«, hatte sie spöttisch lächelnd zu ihm gesagt.
    Jan blickte auf die kleinen Weidenstämme, die hier überall an den Wassergräben wuchsen und deren Äste wie kleine Antennen in den Himmel ragten. Und je mehr sein Geist sich beruhigte, während er sich auf die vergangenen Tage konzentrierte, destostärker nahm ihn das Chaos gefangen. Bilder des Lagers kamen ihm in den Sinn. Seine Odyssee mit der kleinen Martha durch Deutschland, das abgrundtief Böse, das er in der Rhön hatte erleben müssen. Natürlich hatte er in der Vergangenheit bei Partys oder Essen mit Freunden die Meinung vertreten, dass es nur wenig bedurfte, damit aus einem zivilisierten Land eine Horrorlandschaft wurde. Aber das war alles Theorie gewesen, wohliges Gruseln mit dem immerwährenden sicheren Gefühl, dass Deutschland nie mehr so tief rutschen konnte. Was für eine Täuschung. Ein Virus, für alle unsichtbar, aber stärker als jede Waffe, hatte die größte Wirtschaftsmacht Europas binnen weniger Tage aus den Angeln gehoben, aus ihren Bürgern Zombies gemacht und letztlich auch alle anderen Länder von ihren zivilen Versprechungen weggezogen. Jeder Krieg war dagegen eindeutig. Es gab das Gute und das Böse, klar erkennbare Grenzen. Eine Seuche war das Gegenteil. Schnell und ohne jede Überzeugung tötend, einfach so. Jan erlebte den Kern dessen, was er zeit seines Arbeitslebens bekämpfen wollte: die Krankheit selbst. Das Raubtier, das sich einfach so, ohne Ankündigung auf den Menschen warf. Und so erklärte er sich auch sein plötzlich auftretendes Verlangen, dieses Mittel, von dem Poch so überzeugend gesprochen hatte, zu finden. Wenn es nur eine Krankheit wie Krebs oder eine Viruserkrankung lindern oder gar heilen könnte, wäre es jeden Einsatz wert.
    »Darf ich mich zu dir setzen?«
    Er erschrak und sah sich um. Regina stand neben ihm. Er nickte.
    »Woran hast du gerade gedacht?«, fragte sie, während sie in ihrer Daunenjacke nach einer Zigarettenschachtel suchte.
    »Ich frage mich, ob es dieses Bild wirklich gibt. Und wenn ja, was wir mit so einer Entdeckung anfangen sollten.«
    Regina lächelte, als sie den Rauch einatmete. »Und was ist mit Andrea? Denkst du auch an sie?«
    »Ja, aber ich muss gestehen, dass mir ihr Verhalten unverständlich ist. Sie ist verschwunden, obwohl sie wusste, dass wir womöglich ihr einziger Schutz sind. Aber vermutlich hat sienach dem Tod unseres Sohnes grundsätzlich das Vertrauen zu mir verloren.«
    Regina schwieg einen Moment und ließ diesen grauenhaften Satz nachwirken. »Oder sie wollte einfach nur wieder Kinder haben. Warum habt ihr es damals nicht noch einmal versucht?«
    Er sah sie lange an. Regina konnte vieles ertragen, aber selten hatte jemand sie so tieftraurig und verletzt angeschaut.
    »Entschuldige die Frage, das geht mich nichts an.«
    Er nahm stumm ihre Hand und sah in die Flammen. Sie beugte sich zu seinem Ohr. Leise flüsterte sie hinein.
    »Wir holen sie, und dann schnappen wir uns Köhn, reißen ihm die Eier ab, nehmen das Bild und reisen dahin, wo es warm und feucht ist.«
    Er lächelte bei ihren letzten Worten.
    Am frühen Nachmittag saßen die Freunde um den runden Küchentisch.
    »Ivan, magst du uns an deinem Wissen teilhaben lassen?«, fragte Jan.
    Poch nickte. Er war nach einem gemeinsamen Frühstück mit Elijah zum Haus Doorn gefahren, hatte dort an einer Führung teilgenommen und so das Innere des kleinen Schlosses besichtigen können. Während Elijah heimlich Sicherheitsvorkehrungen überprüfte, hatte Poch sich um die charmante Führerin gekümmert und sie mit intensiven Fragen von Elijah abgelenkt.
    »Im November 1918 geht der deutsche Kaiser Wilhelm der Zweite ins Exil. Die niederländische Regierung gewährte ihm Asyl. Er kommt bei einem

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