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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Für ihn war die Folter einfach Sport.
    Er hörte die Flugzeugmotoren aufheulen, als die letzten Vorkehrungen zum Start getroffen wurden. Er warf einen Blick aufs Rollfeld und zog dann weiter Gabriele hinter sich her. Vielleicht verpaßte er den Take-off, aber er würde nicht ihre letzten, qualvollen Todesschreie verpassen, wenn die Maschine sie wortwörtlich in Stücke riß. Sein Mund war ganz trocken vor Erregung.
    Er hatte diesen Teil von Isosceles von Anfang an als Lösung für den Ernstfall geplant, die auch voll von den Russen unterstützt, ja gefördert wurde. Der verdammte Löwe der Nacht hatte ihm bei den Academy Awards die Tour vermasselt, aber er zahlte es ihm heim, indem er dessen ehemaliges Zuhause als Ausgangspunkt für das Ende der Welt mißbrauchen würde. Black hielt sich zugute, daß er immer noch eine Karte im Spiel hatte, und dies war sein Trumpf. Wieder einmal fragte er sich, was hinter Sparrows unablässiger, besessener Verfolgung von ihm steckte, vergaß es aber gleich wieder, denn das war jetzt vorbei. Zuerst würde Libyen dran sein, dann Israel. Der Rest der Welt würde fallen wie die Dominosteine.
    Alles war arrangiert. Das Schicksal hatte gesprochen, und er war sein Instrument.
    Und Gabriele Lafontaine würde sterben.
    Ein ruhmreicher Tag.
    Plötzlich stand der Funker neben ihm, völlig außer Atem. »Ich habe den Kontakt zu allen Wachposten verloren! Allen Vorposten!«
    »Was?«
    Abrupt kamen Blacks dahinplätschernde Gedanken zum Stillstand. Dann schien sich alles zu überschlagen. All seine Vorsichtsmaßnahmen hatten nicht gereicht. Das war der verfluchte Löwe der Nacht, da war er ganz sicher, der ihn immer noch jagte und nicht zuließ, daß er sein Werk vollendete. Er blickte zum Bomber hinüber, der auf dem Rollfeld stand, und verfluchte sich im stillen, daß es für eine Detonation am Boden zu spät war.
    »Los!« schrie Sparrow.
    Felix tänzelte durch das Minenfeld und glitt mit seinem massigen Körper geradezu schwerelos vorwärts. Seine Füße führten einen bizarren, unregelmäßigen Schritt aus, doch er geriet nie aus dem Tritt und schien durch die Luft zu schweben.
    »Jetzt, Israeli, jetzt!« schrie er, als er das Feld hinter sich gelassen hatte.
    Sparrow krallte seinen Finger um den Abzug und ließ ihn dort. Die Minen spuckten Fontänen von Erde in die Luft, die gähnende Löcher hinterließen. Sparrow feuerte jetzt eine Breitseite ab und beseitigte die letzten Hindernisse zwischen sich und Black, während er den Lauf sachte anhob, um die nächste Reihe von Minen zu erwischen. Die darauf folgenden Explosionen hallten ihm in den Ohren. Das Ganze dauerte genau sieben Sekunden.
    Schon nach fünf stürzte Dan aufs Feld hinaus, die Pistole im Anschlag, rannte zu der am Boden liegenden Gabriele hinüber und spürte nichts von dem Schmerz, der bei dieser Anstrengung durch seine bandagierte Schulter und sein verletztes Bein schoß. Staub wirbelte auf und machte ihn kurzfristig blind. Er hörte hinter sich jemanden seinen Namen schreien, beachtete den Ruf aber nicht. Dann hörte das Rufen auf, denn die Männer waren ihm über den Zaun gefolgt, rollten sich über den Boden, krochen vorwärts. Die Gewehre im Anschlag und mit zielsicherem Auge schleuderten sie die Granaten nach strategischen Gesichtspunkten, während der Sturmtrupp maximale Streuwirkung und optimalen Angriffswinkel zu erreichen suchte.
    Erde spritzte Dan ins Gesicht. Er rieb sie sich aus den Augen, aber sie tränten, so daß er nichts sehen konnte. Der Gestank von Kordit stach ihm in die Nase und brannte in der Luftröhre. Er rannte in die Richtung, in der er Gabriele erinnerte, während die Terroristen von allen Seiten herbeistürzten, um sich gegen die Attacke zu wehren, und ihm so den Kugelhagel ersparten, der ihn sonst niedergemäht hätte. Endlich klärte sich sein Blick.
    Black war verschwunden. Auch von Gabriele war nichts zu sehen. Die Pistole zitterte in seinen Fingern. Es war ein kleines, praktisch zu handhabendes Kaliber. Die Grenzen, hatte Sparrow ihm erklärt, man muß sich immer seiner Grenzen bewußt sein und sie respektieren.
    Die F-16 begann langsam, die Rollbahn hinunter zu holpern.
    Felix hatte sein Ziel genau im Visier der SAM-7, als ihm die Hitze in den Lendenwirbelbereich fuhr und ihn vorwärts schleuderte. Die SAM-7 fiel direkt vor ihn, und er mühte sich, sie zu packen. Aber seine Finger gehorchten den simplen Befehlen nicht mehr. Alles spielte sich ganz langsam ab, verwischte vor seinen Augen. Sie

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