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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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aufgegeben hatte, waren die einzigen Raumfahrzeuge, die den inzwischen zwar wieder flachen, aber ein wenig löchrigen und zerborstenen Landeplatz noch nutzten, die der Station Intergal. Sie waren größtenteils damit beschäftigt, Gerät und Ausrüstungsmaterial vom Planeten zu schaffen. Am Ende des Feldes türmten sich die Trümmer aus herausgerissenen Wänden, Fußböden und Dächern und markierten den Friedhof der alten Anlage, die zu Schaden gekommen war, als Petaybee seine Gesteinspyramide ausgeworfen hatte, um damit gegen die Ausbeutung durch die Intergal zu protestieren. Adak und einige andere Bewohner von Kilcoole behielten ein wachsames Auge auf diese Abfälle, von denen die meisten sich reparieren und wiederverwerten ließen, sobald die Führung der Intergal sich endlich zurückgezogen und sie zur Ausbeute freigegeben hatte.
    Mit Hilfe der diskreten Anzapfeinrichtung, die Simon Furey in das Kommunikationsnetz der Intergal hatte einschmuggeln können, war Adak imstande, das Kommen und Gehen auf der Station genau zu verfolgen. Deshalb wußte er stets, wann Schiffe — mit möglichen
    >Invasoren< — wahrscheinlich landen würden. Dies ließ ihm viel freie Zeit, in der er die Haufen durchstöbern konnte, und das war ihm auch lieb so. Obwohl die Schneedecke dicht genug war, um mit den Hunden durch den Wald zu laufen, war der Fluß doch erst mit einer dünnen Eiskruste bedeckt, die nicht stark genug war, um von den Schnokeln als Straße benutzt zu werden. Das wirklich schwere Wetter stand ihnen erst noch bevor, doch er hoffte inständig, daß die Intergal möglichst bald verschwinden würde, damit sie endlich an die Arbeit gehen konnten. Bei so vielen Leuten, die nun hereinströmten, ohne eine Bleibe zu haben, würden sie sich noch über jede Unterkunft freuen, die sich zusammenzimmern ließ.
    Vor kurzem war ein kleines Fahrzeug auf der Raumbasis gelandet, doch Adak hatte keine Passagiere aussteigen sehen, nur die Mannschaft, die jetzt Vorräte ablud, welche keinen Schaden davontragen würden, wenn sie draußen im Schnee auf dem Plastbeton gelagert wurden. Doch nun kamen zwei Leute an die Ausstiegsluke: eine schlanke kleine Frau mit rotem Haar, das über den Ohren und am Scheitel silbrige, luchsähnliche Büschel aufwies und nun leicht vom Schnee besprenkelt war, sowie ein großer Bursche, der nach einem altgedienten Raumfahrer aussah.
    »Hallo?« Dinah O’Neill setzte ihr raffiniertestes Lächeln auf, als sie den fellbekleideten kleinen Mann mit dem runden Gesicht erblickte, der sie mit vor Erstaunen aufgesperrtem Mund musterte. »Kann man hier vielleicht erfahren, wie man nach Tanana Bay kommt?«
    »Einen anderen Ort gibt es hier nicht. Was wollen Sie überhaupt in Tanana Bay? Es schneit, und wir haben Schnee-Sturmwarnung«, erwiderte der kleine Mann. »Aber so weh es mir tut, dies zugeben zu müssen - ich bin hier der Ortsbürokrat, gleich nach dem Gouverneur. Adak O’Connor, mehr oder weniger der Einwanderungsbeamte, zu Ihren Diensten, gnädige Frau. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich glaube, daß ein paar Verwandte von mir hier an einem Ort namens Tanana Bay leben könnten«, sagte Dinah O’Neill und ließ dem Lächeln eine bekümmerte Miene folgen. »Ich wollte mal nachsehen, ob wir wirklich verwandt sind und ob ich vielleicht mein Heim in ihrer Nähe aufschlagen kann. Denn der Rest meiner Familie ist ausgestorben und ich wüßte nicht, wo ich sonst hin sollte.«
    »Da muß es Ihnen aber ganz schön schlecht gehen, daß Sie nach Petaybee gekommen sind.«
    »Blut ist dicker als Wasser. Selbst gefrorenes Wasser«, fügte sie hinzu und deutete auf den Schneefall. Insgeheim fragte Dinah sich dabei, wie der Planet sich das allerneueste Modell der Nakatira Strukturwürfel leisten konnte, wo seine Volkswirtschaft angeblich doch so unbedeutend war. Trotzdem, der alte Mann hatte sofort geantwortet, und Dinah hielt ihn nicht für durchtrieben.
    Normalerweise versuchte man doch, Leute auf einen Planeten zu locken und nicht, sie abzuschrecken. Vielleicht war das hier aber auch eine Ausnahme — möglicherweise wollten die ihren ganzen Reichtum für sich behalten. »Eigentlich hätte ich bis vor kurzem nicht mal im Traum daran gedacht, jemals hierher zu kommen. Aber ich bin einem Mann begegnet, der davon erzählte, wie er als Mitglied eines Untersuchungsausschusses einen sogenannten intelligenten Planeten unter die Lupe genommen hatte, der zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Leuten besiedelt worden war, die

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