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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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versammelten, in dem der Saal tagte.
    Und so stand Siuan allein da und sah zu, wie Sheriam den Eingang des großen Pavillons schloss. Seit Egwenes Rückkehr dufte sie wieder an den Sitzungen teilnehmen. Man konnte mühelos spüren, dass das Schutzgewebe gegen Lauscher gewebt wurde, dass die Zusammenkunft Versiegelt und neugierige Ohren ausgesperrt wurden.
    Eine Hand fiel auf Siuans Schulter. Sie zuckte nicht zusammen; sie hatte Bryne näher kommen gefühlt. Der General schritt lautlos daher, obwohl dazu keine Notwendigkeit bestand. Er würde einen ausgezeichneten Behüter abgeben.
    Er trat an ihre Seite, die Hand noch immer angenehm auf ihrer Schulter, und sie gestattete sich den Luxus, einen kleinen Schritt näher an ihn heranzurücken. Seine Größe und seine Verlässlichkeit fühlten sich gut neben ihr an. Wie das Wissen, dass, wie sehr der Himmel auch stürmte und das Meer wütete, der Rumpf abgedichtet und das Segel aus dem stärksten aller Tücher genäht war.
    »Was wird sie ihnen sagen, was glaubt Ihr?«, fragte Bryne in gedämpftem Tonfall.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Möglicherweise verlangt sie ja meine Dämpfung.«
    »Das bezweifle ich. Sie ist nicht der rachsüchtige Typ. Davon abgesehen weiß sie, dass Ihr das getan habt, was Ihr für richtig hieltet. Zu ihrem eigenen Besten.«
    Siuan verzog das Gesicht. »Ungehorsam gefällt niemandem, am wenigsten der Amyrlin. Ich werde für vergangene Nacht bezahlen, Bryne. Ihr habt recht, dass es vermutlich nicht auf öffentliche Weise geschehen wird, aber ich fürchte, ich habe das Vertrauen des Mädchens verloren.«
    »Und war es das wert?«
    »Ja«, sagte Siuan. »Ihr war nicht bewusst, wie kurz diese Bande hier davor stand, ihr zu entgleiten. Und wir konnten nicht wissen, dass sie während des Angriffs in der Burg nicht ernsthaft in Gefahr war. Wenn mich meine Zeit in der Weißen Burg eines gelehrt hat, dann, dass es eine Zeit gibt, sich zu sammeln und zu planen, aber auch eine, in der man handeln muss. Man kann nicht immer abwarten, bis man Sicherheit hat.«
    Sie konnte Brynes Lächeln durch den Bund fühlen. Beim Licht, es tat wirklich gut, wieder einen Behüter zu haben. Sie war sich gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie dieses tröstende Bündel an Gefühlen im Hinterkopf vermisst hatte. Die Stabilität. Männer dachten anders als Frauen, und Bryne betrachtete Dinge, die sie kompliziert und verblüffend fand, als unkompliziert und einfach. Triff deine Entscheidung und handle. Seine Art der Vernunft hatte eine hilfreiche Klarheit.
    Nicht, dass er einfältig gewesen wäre - nur weniger dazu geneigt, bereits getroffene Entscheidungen zu hinterfragen.
    »Und was ist mit dem anderen Preis?«, fügte er hinzu.
    Sie konnte sein Zögern spüren, seine Sorge. Sie wandte sich ihm zu und lächelte ihn amüsiert an. »Gareth Bryne, Ihr seid ein Narr.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Mit Euch den Bund einzugehen war nie ein Preis«, sagte sie. »Was auch immer diese Katastrophe sonst für Folgen haben wird, dieser Aspekt der nächtlichen Geschehnisse ist der reine Profit, soweit es mich angeht.«
    Er kicherte. »Nun, dann muss ich mir besonders viel Mühe geben, dass meine zweite Forderung unvernünftig ist.«
    Fischscheiße, dachte Siuan. Das hätte sie beinahe vergessen. Und es war völlig unwahrscheinlich, dass er das am Ende tat. »Und wann genau werdet Ihr mir diese unvernünftige Forderung abverlangen?«
    Er antwortete nicht sofort, sondern schaute auf sie herunter und rieb sich das Kinn. »Wisst Ihr, ich glaube, ich verstehe Euch jetzt endlich, Siuan Sanche. Ihr seid eine Frau von Ehre. Es ist nur so, dass keine Anforderungen Euch jemals so viel abverlangen könnten, wie Ihr von Euch selbst verlangt. Ihr schuldet Eurem Pflichtgefühl eine so große selbst auferlegte Schuld, dass ich bezweifle, dass ein Sterblicher sie je begleichen könnte.«
    »Das hört sich so an, als würdet Ihr mich als egozentrisch bezeichnen.«
    »Immerhin vergleiche ich Euch nicht wieder mit einem Keiler.«
    »Also haltet Ihr mich für egozentrisch!«, sagte sie. Verflucht! Vermutlich konnte er fühlen, dass ihr seine Behauptung tatsächlich zu schaffen machte, statt einfach nur als Argument im Raum zu stehen. Verflucht!
    »Siuan Sanche, Ihr seid eine getriebene Frau«, sagte er. »Davon besessen, die Welt vor sich selbst zu retten. Darum könnt Ihr auch so mühelos einen Eid oder Befehl ignorieren.«
    Siuan holte tief Luft. »Diese Unterhaltung wird ausgesprochen ermüdend,

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