Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
massiven Angriff der Trollocs zurückschlagen zu können, vor allem nicht, weil die meisten Armeen der Grenzländer hier unten das Licht weiß was tun. Er wird niedergetrampelt werden, und die Trollocs werden kommen und über das Land herfallen!«
    Bei der Erwähnung der Grenzländer spannte sich Rands Miene an; sie waren auf dem Weg zu einem Treffen mit einem ihrer Boten. »Die Trollocs werden kommen«, wiederholte Rand.
    »Ja!«
    »Gut«, sagte Rand. »Dann werden sie ja beschäftigt sein, während ich tue, was getan werden muss.«
    »Und Lan?«
    »Sein Angriff erfolgt an einer guten Stelle.« Rand nickte. »Er wird die Aufmerksamkeit meiner Feinde auf Malkier und den Pass lenken, und sie werden glauben, dass ich dort bin. Schattengezücht kann keine Wegetore benützen, also können sie sich nicht so schnell bewegen wie ich. Wenn sie mit Lan zusammengestoßen sind, werde ich an ihnen vorbei sein und auf direktem Weg das Herz des Dunklen Königs angreifen.
    Ich habe nicht vor, den Süden aufzugeben, nicht im Mindesten. Wenn die Trollocs sich durch den Pass gekämpft haben, werden sie sich zu Gruppen formieren, um sich im Land auszubreiten. Dann schlagen meine Streitkräfte zu, angeführt von Bashere. Mit Wegetoren werden sie jede Gruppe Trollocs von den Seiten oder in ihrem Rücken angreifen. Auf diese Weise können wir das für uns beste Schlachtfeld wählen.«
    »Rand«, sagte Nynaeve, und aus ihrem Zorn wurde Entsetzen. »Lan wird sterben!«
    »Wer bin ich, um ihm das verwehren zu wollen?«, erwiderte Rand. »Wir alle verdienen die Chance, Frieden zu finden. «
    Nynaeve sah ihn nur mit offen stehendem Mund an. Er glaubte das tatsächlich! Oder zumindest überzeugte er sich selbst davon, das zu glauben.
    »Es ist meine Pflicht, den Dunklen König zu töten«, sagte Rand, als würde er mit sich selbst sprechen. »Ich töte ihn, dann sterbe ich. Das ist alles.«
    »Aber …«
    »Es reicht, Nynaeve«, sagte er leise in diesem gefährlichen Tonfall. Er würde sich nicht weiter bedrängen lassen.
    Vor Wut kochend setzte sich Nynaeve im Sattel zurück und versuchte sich zu entscheiden, wie sie ihn zu dem Thema zwingen konnte. Beim Licht! Er würde die Menschen der Grenzlande bei der Invasion der Trollocs leiden und sterben lassen? Den Menschen dort würde es egal sein, ob der Dunkle König besiegt worden war - sie würden in Kochtöpfen schmoren. Dann würden Lan und die Malkieri allein kämpfen müssen, eine winzige Truppe gegen die Macht eines jeden Ungeheuers, das die Fäule ausspucken konnte.
    Die Seanchaner würden im Süden und Westen ihren Krieg führen. Die Trollocs würden im Norden und Osten angreifen. Schließlich würden diese beiden Parteien aufeinandertreffen. Andor und die anderen Königreiche würden zu einem gewaltigen Schlachtfeld, und die dort lebenden Menschen - gute Menschen wie die in den Zwei Flüssen - würden gegen einen solchen Krieg keine Chance haben. Man würde sie zermalmen.
    Also was konnte sie tun, um das zu verhindern? Sie musste sich eine neue Strategie einfallen lassen, um Rand zu beeinflussen. In ihrem Herzen war alles darauf ausgerichtet, Lan zu beschützen. Sie musste ihm Hilfe besorgen!
     
    Die Gruppe ritt über das offene Grasland, auf dem es vereinzelte Bauernhöfe gab. Sie passierten einen davon zu ihrer Rechten, ein einzelner Hof nicht unähnlich von vielen in den Zwei Flüssen. Allerdings hatte Nynaeve in den Zwei Flüssen noch nie einen Bauern gesehen, der Reisende mit so offensichtlicher Feindseligkeit beobachtete. Der rothaarige Mann trug schmutzige Hosen und hatte die Ärmel beinah bis zu den Achseln aufgerollt; er stützte sich auf einen zur Hälfte fertig gestellten Zaun, und seine Axt lag deutlich sichtbar auf dem aufgeschichteten Holzstapel neben ihm.
    Sein Feld hatte schon bessere Jahre gesehen. Der Boden war ordentlich gepflügt worden, aber in den Furchen sprossen lediglich winzige Keimlinge. Das Feld war übersät mit leeren Stellen, an denen die Saat unerklärlicherweise nicht aufgegangen war, und das, was wuchs, wies einen ungesunden gelben Schimmer auf.
    Auf einem Nachbarfeld zog eine Gruppe junger Männer einen Baumstumpf aus dem Boden, aber Nynaeves geübtem Auge entging nicht, dass sie überhaupt nicht versuchten, die Arbeit zu erledigen. Das Geschirr war nicht an den Ochsen angeschirrt, und sie hatten den Stumpf auch nicht gelockert, indem sie die Erde umgegraben hatten. Die Holzstangen im Gras waren zu dick und aufwendig bearbeitet, um als Werkzeugstiele

Weitere Kostenlose Bücher