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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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ging, konnte ich vier oder fünf ausgebildete Soldaten des Südens im Duell schlagen. Unser Leben ist die Verteidigung. Und doch sind sie gegangen. Ausgerechnet jetzt, mit dreizehn Aes Sedai.« Er musterte sie mit seinen dunklen Augen. »Ich will ihnen vertrauen. Ich weiß, dass es gute Menschen sind. Aber auch gute Menschen können das Falsche tun. Vor allem, wenn Leute im Spiel sind, die die Macht lenken können.«
    Nynaeve schwieg. Narishma hatte da nicht unrecht, aber welchen Grund sollten die Grenzländer haben, Rand zu schaden? Seit Jahrhunderten kämpften sie gegen das Näherrücken der Großen Fäule und ihres Schattengezüchts, und der Kampf gegen den Dunklen König war in ihre Seelen eingeprägt. Sie würden sich nicht gegen den Wiedergeborenen Drachen wenden.
    Grenzländer hatten eine besondere Ehre an sich. Das konnte frustrierend sein, sicher, aber so waren sie nun einmal. Lans Verehrung für seine Heimat - vor allem, da so viele andere Malkieri ihre Identität abgestreift hatten - war mit ein Grund, warum sie ihn liebte. Oh, Lan. Ich finde jemanden, der dir hilft. Ich werde dich nicht allein in den Rachen des Schattens reiten lassen.
    Als sie sich einem kleinen grünen Hügel näherten, kehrten mehrere Aiel von ihrem Spähtrupp zurück. Rand ließ die Gruppe anhalten und wartete, dass die in den Cadin ‘sorgekleideten Späher ihn erreichten. Mehrere von ihnen trugen die roten Stirnbänder mit dem uralten Symbol der Aes Sedai. Die Späher waren nicht außer Atem, obwohl sie den ganzen Weg zum Treffpunkt und wieder zurück gelaufen waren.
    Rand beugte sich auf seinem Sattel vor. »Haben sie getan, worum ich bat? Haben sie nicht mehr als zweihundert Männer und nicht mehr als vier Aes Sedai mitgebracht?«
    »Ja, Rand al’Thor«, sagte einer der Späher. »Ja, sie haben Eure Forderungen auf bewundernswerte Weise erfüllt. Sie haben große Ehre.«
    Im Tonfall des Mannes erkannte Nynaeve den seltsamen Aiel-Humor.
    »Was?«, fragte Rand.
    »Ein Mann, Rand al’Thor«, sagte der Aiel. »Das ist ihre ganze ›Delegation‹. Er ist ein kleiner Wicht von einem Mann, auch wenn er aussieht, als wüsste er, wie man den Tanz der Speere tanzen muss. Die Kreuzung ist hinter diesem Hügel.«
    Nynaeve schaute in die Richtung. Da sie jetzt wusste, worauf sie zu achten hatte, konnte sie in der Tat eine andere Straße sehen, die aus dem Süden kam und ihre vermutlich direkt hinter dem Hügel kreuzte.
    »Was für eine Falle soll das sein?«, fragte Naeff und ritt an Rands Seite. Sein schmales Kriegergesicht zeigte Besorgnis. »Ein Hinterhalt?«
    Rand hielt die Hand hoch, damit alle ruhig waren. Er trieb sein Pferd an, und die Späher hielten ohne ein Wort der Klage mit. Beinahe wäre Nynaeve hinter ihnen zurückgeblieben; Mondlicht war ein viel friedlicheres Tier, als sie selbst gewählt hätte. Nach ihrer Rückkehr nach Tear würde sie ein ernstes Wort mit dem Stallmeister wechseln müssen.
    Sie umrundeten den Hügel und fanden einen staubigen Platz, der von alten Feuergruben vernarbt war, wo Karawanen ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Eine kleinere Straße als die, die sie benutzt hatten, wand sich nach Norden und nach Süden. In der Mitte, wo sich die Straßen kreuzten, stand ein einsamer Schienarer und beobachtete die herankommende Prozession. Sein schulterlanges graues Haar fiel lose um ein hageres Gesicht, das zu seiner drahtigen Statur passte. Seine Züge wiesen die Zeichen des Alters auf; seine Augen waren klein, und er schien sie zusammenkneifen zu müssen.
    Hurin?, dachte Nynaeve überrascht. Den Diebefänger hatte sie nicht mehr gesehen, seit er sie und andere nach den Geschehnissen in Falme zur Weißen Burg zurückgebracht hatte.
    Rand zügelte sein Tier und erlaubte Nynaeve und den Asha’man, ihn einzuholen. Aiel schwärmten aus wie von einem Windstoß umhergewehte Blätter und nahmen aufmerksame Positionen entlang der Kreuzung ein. Nynaeve war sich ziemlich sicher, dass beide Asha’man die Quelle ergriffen hatten, und Rand vermutlich auch.
    Hurin trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Er sah noch größtenteils so aus, wie Nynaeve ihn in Erinnerung hatte. Das Haar war etwas grauer, aber er trug die gleiche einfache braune Kleidung mit einem Schwertbrecher und einem Kurzschwert am Gürtel. Er hatte ein Pferd an einen in der Nähe liegenden Ast gebunden. Die Aiel musterten es misstrauisch, sowie andere vielleicht ein Rudel Wachhunde beobachtet hätten.
    » Was denn, Lord Rand!«, rief Hurin mit

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