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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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für den Bruchteil einer Sekunde unbewacht, und das war alles, was Mick brauchte.
    Mick kannte sich in seinem Gelände aus. Er kannte jede Überwachungskamera, jeden Winkel, der beobachtet wurde, so gut, dass er nie ein Opfer in Reichweite einer Kamera aufs Korn nahm.
    Jetzt betrat Mick die Flughafenhalle. Seine Augen waren damit beschäftigt, die Halle nach Polizisten oder anderen Sicherheitsbeamten zu durchsuchen.
    Er besorgte sich einen Cappuccino und einen Donut und verzehrte sein Frühstück, während er diskret mit einem Auge nach Gelegenheiten Ausschau hielt. Dann öffnete er die Daily Mail und blätterte den Finanzteil auf, um zu sehen, wie es um sein Aktienpaket stand.
    Die meisten seiner Aktien waren beim letzten Zusammenbruch des Marktes in den Keller gestürzt. Mick runzelte die Stirn und fragte sich, wie er jemals auf die Idee gekommen war, sein schwer verdientes Geld in die Börse zu stecken. Aktienhandel war wirklich verdammter Diebstahl am helllichten Tag.

32
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Aus der Art, wie Wills Körper sich versteift hatte, konnte Jamie schließen, dass er im Begriff stand, die Waffe abzufeuern. Er verdrehte die Augen, wandte den Kopf ab und bereitete sich auf den Knall vor. Und in dem Augenblick sah er es, vor einem Haufen verwelkter Blätter beinahe unsichtbar.
    »Will!«, zischte er. »Nicht schießen!«
    »Pssst!« Will schüttelte Jamies Hand ab.
    »Sieh mal da drüben!«
    Will starrte ihn an, bereit, eine Kanonade geflüsterter Schimpfwörter loszulassen, als er sah, worauf Jamie zeigte. Nur ein paar Meter von ihm entfernt lag ein felliges Geschöpf auf der Seite. Eine Sekunde lang glaubte Will, es sei ein Hund, doch dann stellte er fest, dass es ein Hirsch war. Er hatte kurze, abgerundete Geweihspitzen, genau wie der, den sie gejagt hatten, und sie waren geradewegs an ihm vorbeigekrochen, ohne ihn auch nur zu bemerken.
    »Was zum Teufel   …?« Will vergaß, zu flüstern.
    »Erschieß ihn. Bevor er aufsteht!«
    Will schwang das Gewehr herum, und im selben Augenblick schien das Gebüsch vor Leben zu explodieren. Vor ihnen ertönte ein monumentales Krachen, als etwas Schweres rasend schnell durch einen Wirbel von splitternden Zweigen brach. Die beiden Jungen sahen einander an, schockiert von dem Tempo, in dem die Dinge sich abspielten.
    »Was zur Hölle war das?«, zischte Jamie.
    Der Hirsch, der im Laub lag, rührte sich nicht mehr.
    Das Krachen verebbte und ließ die beiden Jungen zitternd zurück.
    »Das klang nicht nach einem Tier.« Durch Jamies Fantasie tanzten wilde Dämonen. »Es sah eher nach etwas auf zwei Beinen aus.«
    »Auf zwei Beinen?«, erwiderte Will mit einem tückischen Grinsen. »Wie zum Beispiel ein Werwolf oder etwas in der Art?«
    Jamie begann sich zu entfernen. »Ich gehe nach Hause«, ließ er Will wissen. »Ich habe genug von dieser Sache.«

33
    Washington D.   C., USA
    Im selben Moment, dreitausendsechshundert Meilen weit entfernt, auf der anderen Seite des Atlantiks, wartete ein Videoredakteur namens Kev Grupper auf einen Anruf aus Malawi. Nach der Ortszeit war es fünf Uhr fünf in der Frühe. Er arbeitete tief im Keller, in den Nachrichtenbüros der Video Report International, mitten im Herzen von Washington D. C.
    Bis jetzt war die Nacht ruhig verlaufen, lediglich zwei Berichte von Korrespondenten waren über die Satelliten-Verbindung eingegangen. Kevins Job bestand darin, das Rohmaterial zu bearbeiten und es zum Vertrieb an die mehreren hundert Fernsehnachrichtenkanäle vorzubereiten, die für ihre Inhalte pro Sekunde bezahlten. Der Job war in Ordnung. Es war die Arbeitszeit, die an die Nieren ging   – von elf Uhr nachts bis acht Uhr morgens, sechs Tage in der Woche.
    Jetzt klingelte ein Telefon und Kev stellte fest, dass er Maria Coster aus Malawi am Apparat hatte. »Hi Kev, wir haben hier ein hübsches Stück zur Hungersnot für dich. Bist du bereit für die Lieferung?«
    Kev mümmelte an einem Muffin, während der Bericht übertragen wurde, und sah leidenschaftslos zu, wie sich Bakilis Geschichte fachmännisch in Bild und Ton vor ihm ausbreitete.
    »Was hältst du davon?«, fragte sie.
    »Ja, das ist in Ordnung. Ich meine, diese ganze Sache mit dem kleinen Fisch ist schön grafisch. Aber es kommt mir schlaff vor, als ob die Story etwas mehr Biss vertragen könnte. Ich hätte gern ein bisschen mehr Hintergrundinformationen zu dem Jungen. Ist er noch bei euch?«
    »Er ist zurück in sein Dorf gegangen.«
    »Könnt ihr

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