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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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…«
    Eine plötzliche Vision flammte vor Rens geistigem Auge auf; ein entsetzliches Foto von einem toten Bergsteiger, das er einmal in einem Buch über den Mount Everest gesehen hatte, ein steif gefrorener Leichnam, der niemals geborgen werden würde. Der Gedanke, dass Kuni ein solches Schicksal drohen könnte, war zu viel, um es auch nur zu erwägen.
    »Nichts da ›vielleicht‹, sie muss in einer Gletscherspalte sein. Tony, das war das Wort, das sie benutzt hat. Sie müssen jemanden nach dort oben schicken, der nach ihr sucht. Sie braucht eine Rettungsmannschaft.«
    »So einfach ist das nicht«, blaffte Tony. »Unsere nächsten Bergsteiger befinden sich in Lager fünf, und das liegt tausend Meter unterhalb von ihrer Position.«
    »Sie müssen jemanden finden, der sie rettet«, flehte Ren. »Sie ist noch am Leben, ich weiß es einfach.«
    »Wir werden tun, was wir können, Mr Hayashi. Zwei deutsche Bergsteiger waren zur selben Zeit wie Kuni auf dem Gipfel. Wir werden sehen, ob wir mit ihnen Kontakt aufnehmen können.«
    »Ja, tun Sie das. Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht. Und rufen Sie mich auf dem Handy zurück, sobald es etwas Neues gibt.« Ren legte den Hörer auf und begab sich zu einem der nächststehenden Verkaufsschalter.
    »Können Sie mir einen Flug nach Kathmandu besorgen?«, fragte er. »Es ist äußerst dringend.«

95
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    Es hatte eine Weile gedauert, bis die Wolke des Tränengases verflogen war, doch sobald die Polizeibeamten wieder atmen konnten, wurde Mick Vines auf die Füße gezerrt und zu einem bereitstehenden Gefangenentransporter gestoßen.
    Alles andere als sanft wurde er hinten in den Wagen geworfen, und zwei stämmig gebaute Beamte stiegen mit ihm ein, um ihn zu bewachen.
    »Ich verhafte Sie wegen Diebstahl, Überfall und unerlaubtem Waffenbesitz«, teilte ihm der Einsatzleiter mit. »Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern, doch es könnte Ihrer Verteidigung schaden, wenn Sie auf eine Frage etwas verschweigen, worauf Sie sich später vor Gericht berufen möchten. Jede Ihrer Aussagen kann als Beweismittel vor Gericht verwendet werden. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja, ja, schon gut«, blaffte Mick zurück.
    Er rieb sich die Augen und verfluchte sein Pech. Wegen Diebstahls verhaftet zu werden, war dumm genug, aber das Tränengas zu benutzen, war ein schwerer Fehler gewesen. Tränengas gehörte zu den verbotenen Substanzen, und es ausgerechnet aufeinem Flughafen zu verwenden, konnte sogar als eine terroristische Handlung betrachtet werden.
    Mick war vorbestraft. Er hatte schon früher vor Gericht gestanden, aber er war immer nur wegen gewöhnlichen Diebstahls verurteilt worden und war billig davongekommen, mit ein paar Monaten im offenen Vollzug, wo die Behandlung kaum streng genug war, um sie überhaupt als Strafe anzusehen.
    Er wusste, dieses Mal würde es anders ausgehen. Eine lange Gefängnisstrafe in einem Höllenloch wie Wormwood Scrubs oder Pentonville war unvermeidlich. Er versuchte, zu schätzen, wie lange es wohl dauern würde, bis er die Luft der Freiheit wieder schnuppern würde. Es konnten gut und gerne drei Jahre werden. Vielleicht sogar fünf. Lange genug, damit seine Frau und seine zwei zunehmend problematischen Söhne im Teenageralter ihn ganz und gar aus ihrem Leben strichen.
    Was für ein Mist, dachte Mick, wie hatte er diese Sache nur dermaßen in den Sand setzen können? Der Einsatzleiter rief dem Fahrer einen Befehl zu, und der Transporter fuhr in Richtung London davon.

96
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    Tina machte sich auf den Weg zum Logistikbereich der Flugbesatzung. Sie schob ihr Gepäck durch das Durchleuchtungsgerät der Sicherheitskontrolle und zeigte ihre Kennkarte vor, um Einlass in den abgesperrten Bereich zu erlangen.
    Nach der Prozedur ging sie durch den Flur zum Programmierraum, wo der Flugbetriebsleiter Ross Hawker und seine Kollegen damit beschäftigt waren, mit den logistischen Problemen dieses Tages zu jonglieren.
    »Hallo, Ross«, begrüßte sie ihn. »Es tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin.«
    »Keine Sorge. Wenigstens bist du überhaupt gekommen, im Gegensatz zu all denen, die sich heute krankgemeldet haben.«
    Der Flugbetriebsleiter konsultierte seine Informationsquellen auf dem Bildschirm. »Ach ja, Seattle war das, richtig?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Ich musste eine andere Besatzung dafür einteilen.«
    »Und was hast du mir gegeben?«
    »Den Vier-Neun-Zwei nach Moskau.«
    »Wer ist

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