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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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nicht auf die Bahn lassen.«
    »Sie hat heute Geburtstag«, sagte Shelley zu ihm. »Haben Sie doch ein Herz.«
    »Es ist Vorschrift. Ich habe schon zweimal Ärger bekommen, weil ich Kinder durchgelassen habe, die nicht hätten fahren dürfen, und noch einmal kann ich mir das nicht erlauben.«
    Dean rückte näher an den Jungen heran. »Wir wollen uns wirklich nicht streiten. Aber sie ist höchstens um einen halben Zentimeter zu klein. Jetzt lassen Sie sie schon auf die Bahn, in Ordnung?«
    »Die Entscheidung liegt nicht bei mir, Sir. So sind die Sicherheitsvorschriften.«
    Sophie bemerkte, dass andere Leute in der Schlange sie anstarrten. Ihr Gesicht verzog sich, und Tränen traten ihr in die Augen.
    »Sehen Sie sich an, was Sie angerichtet haben«, sagte Dean zu dem Jungen. »Gut gemacht, Kumpel, Sie haben mit einem einzigen Schlag einem kleinen Mädchen den Geburtstag verdorben.«

118
    Nordwand des Mount Everest, Nepal
    Im schwindenden Licht kämpften die beiden deutschen Bergsteiger sich den Hang hinauf und schlugen sich gegen den immer stärker werdenden Wind durch. Die Luft um sie herum war erfüllt von Eispartikeln, die von der Oberfläche aufgepeitscht wurden. Ihre Körper krümmten sich vor den Windböen, die sie von den Füßen zu reißen drohten.
    Vor sich konnten sie das Gebiet erkennen, das von der Lawine niedergewalzt worden war, eine breite Narbe, von der der Schnee fortgerissen worden war, um den nackten Felsen darunter zu entblößen. Es sah aus wie eine grauenerregende Rutschbahn, aber die beiden Männer konnten erkennen, dass das, was Tony erzählt hatte, zutraf: Die Lawine hatte den größten Teil ihrer Masse in einer Reihe von Gletscherspalten abgeworfen, auf die sie sich jetzt zubewegten.
    »Wo sollen wir anfangen?«, schrie Josef durch das Pfeifen des Windes.
    »Hier drüben. Am Fuß des Eishangs.«
    Die Oberfläche erstreckte sich über vier- bis fünfhundert Meter, und ganz unten befand sich ein Bergschrund, eine langgestreckte, im Zickzack verlaufende Reihe von Gletscherspalten, einige mit überhängendem Eis und jeder Menge instabiler Schneebrücken, die es zu überqueren galt.
    Es war ein kompliziertes, gefährliches Gelände, die Art von Gebiet, wo ein dem Anschein nach solider Boden plötzlich unter dem Gewicht eines Bergsteigers nachgeben konnte, um darunter eine höhlenartige Gletscherspalte freizugeben.
    Wachsam erarbeiteten sich die beiden Bergsteiger ihren Weg an der Reihe der Spalten entlang, näherten sich vorsichtig dem Rand einer jeden einzelnen und spähten ohne viel Hoffnung in die Tiefe.
    »Kuni! Bis du da?«
    Aber kein Antwortruf ertönte.
    »Wir seilen uns besser an.« Zu ihrer Sicherheit banden die beiden Männer sich mit dem Seil zusammen.

119
    Vergnügungspark Six Lakes, nahe Windsor, Vereinigtes Königreich
    Dean erreichte nichts. Der Bahnaufseher hielt sich strikt an die Vorschriften. »Ich kann gern einen meiner Vorgesetzten rufen, wenn Sie möchten, Sir, aber das ändert auch nichts.«
    »Lass es bleiben, Dean.« Shelley zog ihn weg und legte ihren Arm beschützend um Sophie, als sie sich mit roten Gesichtern und schäumend vor Wut den Weg zurück in den Park erkämpften.
    »Dieser dämliche Wichtigtuer«, schimpfte Dean. »Was für einen Unterschied macht denn ein halber Zentimeter?«
    »Ist ja gut, Liebling«, tröstete Shelley ihre Tochter. »In ein paar Monaten kommen wir wieder her, und dann bekommen wir dich ohne Probleme durch.«
    »Ich sag dir was, Schätzchen.« Dean wies auf den Ballonverkäufer, der ihnen direkt gegenüberstand. »Was hältst du davon, wenn ich dir diese beiden Ballons kaufe, die du vorhin so gern haben wolltest?«
    Sophies Augen leuchteten auf, als sie sah, wie die mit Helium gefüllten Ballons an ihren Schnüren tanzten, und als sie einige der auf die Folie gedruckten Zeichentrickfiguren erkannte, lächelte sie.
    »Wie viel?«, fragte Dean den Verkäufer.
    »Zwei fünfzig pro Stück.«
    »Ich sag Ihnen was, Mann«, erklärte Dean, dachte an die tausend Pfund, die er gerade gewonnen hatte, und kam zu dem Schluss, dass es sich lohnte, ein bisschen davon zu verschwenden, wenn er damit das Lächeln auf Sophies Gesicht zurückzaubern konnte. »Was verlangen Sie für den ganzen Haufen?«

120
    An Bord des Fluges 492 nach Moskau
    Tina gab ihrem Kopiloten die Anweisung, das Flugzeug unter Strom zu setzen.
    »Start Nummer zwei.«
    Der Kopilot zog den Starthebel, und Tina hörte das Aufheulen der Benzinpumpsysteme, die den Steuerbordmotor des

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