Die Macht Ihres Unterbewusstseins
Artikel eines bestimmten Journalisten lese. Sie fügte hinzu, dieser dauernde Ärger und die jeweils nur mühsam unterdrückte Wut hätten bei ihrem Mann zu Magengeschwüren geführt, so daß der Hausarzt dringend eine entsprechende seelische Behandlung empfohlen habe. Ich bat den Betreffenden, mich aufzusuchen, setzte ihm die Wirkungsweise des menschlichen Geistes auseinander und öffnete ihm die Augen dafür, wie unreif es sei, sich über von seiner Meinung abweichende Zeitungsartikel so zu erregen.
Bald sah er ein, daß er einem jeden Journalisten die Freiheit zugestehen müsse, seiner Meinung Ausdruck zu verleihen, auch wenn diese im Widerspruch zu seinen eigenen Ansichten stand. Andererseits räumte ihm ja der betreffende Zeitungsmann ebenso selbstverständlich die Freiheit ein, in einem Leserbrief eine Gegendarstellung zu geben. Mein Patient mußte lernen, daß man durchaus verschiedener Meinung sein kann, ohne deshalb ausfallend zu werden. Schließlich ging ihm die ebenso grundlegende wie einfache Wahrheit auf, daß es für ihn nicht auf die Worte oder Taten von wem immer ankommt, sondern einzig und allein auf seine eigene Reaktion.
Aufgrund dieser Einsicht war mein Patient geheilt, und bald gehörten seine morgendlichen Tobsuchtsanfälle der Vergangenheit an. Später erzählte mir seine Frau, er nehme jetzt die betreffenden Artikel mit Humor hin und belustige sich selbst in Erinnerung seiner sinnlosen Wutanfälle. Der früher so verhaßte Journalist vermochte ihn nicht mehr zu reizen. Und bald nachdem mein Patient infolge dieser geistigen Umstellung sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte, verschwanden auch seine Magengeschwüre.
»Ich mag Frauen nicht, mir sind nur Männer sympathisch"
Eine Sekretärin stand mit einigen ihrer Arbeitskolleginnen auf dem Kriegsfuß, da diese ständig über sie klatschten und angeblich Lügen verbreiteten. Sie gab mir gegenüber offen zu, daß sie Frauen nicht leiden könne. Ihre eigenen Worte waren: »Ich mag Frauen nicht, mir sind nur Männer sympathisch.« Ich entdeckte auch, daß sie gegenüber den ihr unterstellten Mitarbeiterinnen einen sehr hochmütigen, herrschsüchtigen und gereizten Ton anschlug. Sie rechtfertigte diese Verhaltensweise damit, daß ihre Mitarbeiterinnen ihre größte Freude darin fänden, ihr das Leben schwerzumachen. Andererseits aber hatte sie ganz allgemein eine Art an sich, die geeignet war, ihre Umwelt gegen sie aufzubringen. Falls auch Ihnen Ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen im Büro oder in der Fabrik auf die Nerven gehen, wäre es da nicht möglich, daß die Spannungen und Unverträglichkeiten vornehmlich auf die von Ihnen selbst ausgehende seelische Strahlung, nämlich auf eine unterbewußte Ablehnung Ihrerseits zurückzuführen sind? Manche Lebewesen, insbesondere Hunde, haben eine feine Witterung für tierfeindlich gesinnte Menschen und reagieren mit entsprechender Wildheit. Nicht nur Tiere, sondern auch viele Menschen besitzen eine Art sechsten Sinn für seelische Schwingungen dieser Art.
Ich empfahl der ihren Geschlechtsgenossinnen gegenüber so ablehnenden Sekretärin, es mit dem wissenschaftlichen Gebet zu versuchen. Außerdem erklärte ich ihr, die Erkenntnis und Anwendung der grundlegenden Wahrheiten des Lebens würden sehr bald ihr gesamtes Wesen, ihre Sprechgewohnheiten und alles sonst an ihrer Verhaltensweise ändern und ihren Unwillen gegenüber Frauen zum Verschwinden bringen. Sie zeigte sich sehr überrascht zu hören, daß sich Haß in den Worten, Handlungen, Schriftzügen und allen anderen Lebensäußerungen eines Menschen verrät. Darauf erdachte sie eine Gebetsübung, der sie sich regelmäßig, systematisch und gewissenhaft unterzog.
Ihr Gebet lautete wie folgt: »Ich denke, spreche und handle voll Liebe, Ruhe und Frieden. Von nun an begegne ich allen Mitarbeiterinnen, die mich kritisieren und über mich klatschen, mit Sympathie, Verständnisbereitschaft und Güte. Mein Denken richtet sich ausschließlich auf innere und äußerliche Ausgeglichenheit, auf Verständnisbereitschaft und Eintracht. Sobald ich mich zu einer negativen Reaktion versucht fühle, rufe ich mich streng zur Ordnung - nach dem Grundsatz: >Ich werde immer und überall auf der Grundlage des mir innewohnenden Prinzips der Harmonie, der Gesundheit und des Friedens denken, sprechen und handeln.< Die schöpferische Allweisheit führt und leitet mich aller Wege.«
Nachdem sie sich dieses Gebet zur täglichen Gewohnheit gemacht hatte, vollzog
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