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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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namens Peter Cameron die Hoffmans angeheuert hatte, um Rapp zu töten. Rapp war drauf und dran, Cameron zu stellen, als er ihn tot in seinem Büro auffand.
    In der Folge fanden sie einige interessante Dinge über den ehemaligen CIA-Mitarbeiter heraus – doch mit Camerons Tod schien die Suche nach den Drahtziehern praktisch aussichtslos zu sein. Rapp war überzeugt, dass Cameron von seinem Auftraggeber selbst beseitigt worden war, um jede Spur zu verwischen.
    Und obwohl noch so viele Fragen offen waren, wollte Rapp im Grunde nur noch eines: das alles so schnell wie möglich hinter sich lassen. Er hatte mehr als genug vom Töten, er wollte endlich ein neues Leben beginnen. Noch nie in seinem Leben hatte er einen Menschen so geliebt wie Anna. Es musste Schicksal sein, dass er ihr das Leben rettete und sich in sie verliebte. Der Gedanke, sie zu verlieren, erschien ihm unerträglich; er war innerlich durchaus bereit, seine Arbeit beim Orion-Team hinter sich zu lassen – und doch schien das gerade jetzt unmöglich zu sein; erst musste dieser Fall geklärt werden.
    Er musste herausfinden, wer Peter Cameron angeheuert hatte und welches Motiv dahintersteckte. Es war klar, dass er seines Lebens nie sicher sein konnte, wenn er in irgendeiner Mission im Mittleren Osten unterwegs war – doch es war schier unerträglich, wenn das nun auch schon zu Hause in den USA so war. Unter solchen Umständen konnte man einfach nicht leben, vor allem, wenn man daran dachte, eine Familie zu gründen. Schließlich hätte er jedes Mal, wenn er das Haus verlassen hätte, Angst haben müssen, dass jemand seiner Frau oder seinen Kindern etwas antun könnte. Nein, Rapp wusste, dass er dieses Problem lösen musste – ob es ihm nun passte oder nicht. Und er war sich ziemlich sicher, dass die Geschichte ein blutiges Ende nehmen würde.
    Rapp war bereits fünf Minuten zu spät dran, als er schließlich um 10.05 Uhr das Haupttor des CIA-Geländes erreichte. Er hielt beim Checkpoint an und zeigte seine falschen Papiere einem schwarz gekleideten Mann vom Office of Security der CIA. Der Mann trug eine MP-5-Maschinenpistole vor der Brust und eine automatische Pistole in einem Nylonholster an der Hüfte. Ein Dutzend weiterer Sicherheitsbeamter war auf ihrem Posten, um das Tor im Auge zu behalten, und hinter dunkel getöntem kugelsicherem Glas saßen noch einige Männer und Frauen, die man von außen zwar nicht sehen konnte, die aber, wie Rapp wusste, mit noch schwereren Waffen ausgerüstet waren, darunter auch Raketen, die mit einem Startgerät von der Schulter aus abgefeuert werden konnten für den Fall, dass jemand mit einem schweren Fahrzeug einzudringen versuchte. Die CIA war in Fragen der Sicherheit sehr gewissenhaft.
    Der Mann am Tor studierte kurz Rapps Papiere und gab sie ihm dann zurück. »Schönen Tag noch, Sir«, sagte er.
    Rapp nickte und fuhr über die stählernen Barrieren hinweg, die im Boden eingelassen waren, um jederzeit emporzuschießen, falls jemand unbefugt in das Gelände eindrang. Rapp fuhr zu der Tiefgarage des Old Headquarters Building weiter, wo er erneut seine Papiere vorweisen musste. Er stellte den Wagen in dem Bereich ab, der für Besucher der CIA-Führungsetage vorgesehen war, und trat dann durch eine Tür in eine kleine Lobby. Dort wartete ein weiterer Sicherheitsbeamter, der ihn mit einer Geste aufforderte, den Aufzug zu nehmen. Rapp stieg in den Lift, der von der Tiefgarage, ohne anzuhalten, bis in die Chefetage im sechsten Stock hinauffuhr. Als die Tür aufging, erwarteten ihn zwei bullige Männer in Anzügen. Der kleinere der beiden durchsuchte Rapp von Kopf bis Fuß und forderte ihn dann mit einer Geste auf, in das Büro der Assistentin einzutreten.
    Rapp betrat wortlos das geräumige Büro. Die Frau am Schreibtisch stand auf und begrüßte ihn zu seiner Überraschung mit den Worten: »Guten Morgen, Mr. Rapp. Darf ich Ihnen vor der Sitzung noch etwas zu trinken anbieten?«
    »Ein Kaffee wäre schön«, sagte er und fragte sich, woher die Frau seinen richtigen Namen kannte.
    »Milch und Zucker?«
    »Nein, schwarz, bitte.«
    Sie drückte auf einen Knopf an einem ihrer drei Telefone und sagte: »Dr. Kennedy, Mr. Rapp ist gerade gekommen.«
    »Danke, Dottie. Schicken Sie ihn herein.«
    Dottie schenkte Rapp Kaffee in eine der blauen CIA-Tassen ein. Sie reichte ihm die Tasse, geleitete ihn in Dr. Kennedys Büro und schloss die Tür hinter ihm.
    Irene Kennedy saß am anderen Ende des großen Büros inmitten von Schachteln mit

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