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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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runter, weil man keine Kontrolle hat. Ich aß schmatzend und unbeholfen, schlabberte, und Tomatensaft lief mir übers Kinn. Die Tomaten schmeckten himmlisch, doch ich bedauerte, daß ich wegen der Wunden in meinem Mund nicht richtig kauen konnte, um den ganzen Geschmack herauszuziehen. Auch das Brot war ein Problem. Ich schluckte es einfach in großen Stücken hinunter, ohne zu kauen. Es war mir egal; ich wollte möglichst schnell alles aufessen, hatte Angst, daß sie sich irgendwas einfallen lassen würden, noch bevor ich fertig war.
    Der Oberst schälte eine Apfelsine, während er mir zusah. Im Gegensatz zu der Schimpansenfütterung auf dem Teppich tat er das mit ausgemachter Eleganz. Er schnitt die Schale sorgfältig mit einem kleinen Messer ein und schälte die Viertel nacheinander ab. Dann löste er die einzelnen Orangenschnitzel heraus.
    Die Frucht war ihm auf einem bemalten Porzellanteller auf einem Tablett serviert worden, mit Silberbesteck. Einer eindeutigen Hierarchie folgend, kamen Soldaten mit einer Teekanne und bedienten die beiden Burschen, die einfach nur dasaßen.
    Hin und wieder nahm der Oberst ein Stück Apfelsine und steckte es sich in den Mund. Unten auf dem Teppich schlürfte und sabberte sein Gefangener. Der Schöne und das Biest.
    Mein Magen freute sich, aber ich war nicht nur wegen des Essens froh: Solange ich aß, stellten sie mir keine Fragen. Ich hatte Zeit zum Nachdenken.
    Natürlich legte man mir, als ich fertig war, wieder die Handschellen an, und wir setzten unser Gespräch an der Stelle fort, wo wir abgebrochen hatten. Er redete nach wie vor so, als hätten wir uns bereits darauf geeinigt, daß die Ausrüstung, die sie nach dem ersten Feindkontakt an der MSR gefunden hatten, uns gehörte.
    »Also, Andy, dann erzähl mir mal etwas mehr über die Ausrüstung. Was hattet ihr noch dabei? Los, wir brauchen deine Hilfe. Schließlich haben wir dir auch geholfen.«
    »Es tut mir leid, ich bin ganz durcheinander. Ich verstehe nicht.«
    »Wieso hattet ihr Sprengstoff dabei?«
    Sein Tonfall war noch immer nicht aggressiv.
    »Wir hatten keinen Sprengstoff. Ich weiß wirklich nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Andy, ihr hattet offensichtlich vor, irgend etwas zu zerstören, weil ihr PE4 mithattet, ein hochexplosiver Sprengstoff, der nun mal zum Zerstören gedacht ist. Verstehst du, daß ich dir deine Geschichte nicht abkaufen kann?«
    Daß er PE4 erwähnte, war ein weiterer Hinweis darauf, daß er in Großbritannien ausgebildet worden war, doch ich ging nicht darauf ein. »Ich weiß wirklich nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Weißt du, ein paar von deinen Leuten liegen bei uns im Krankenhaus.«
    Das saß. Ich bemühte mich, weder schockiert noch überrascht zu wirken; ich durfte auf keinen Fall mit irgendwelchen Schurken von der MSR in Verbindung gebracht werden.
    »Wer sind sie?« fragte ich. »Wie ist ihr Zustand?«
    Meine Gedanken überschlugen sich. Wer konnte es sein? Was konnten sie erzählt haben? Bluffte er nur?
    »Sie sind okay, sie sind okay.«
    »Vielen Dank, daß Sie sich um sie kümmern. Unsere Armee würde das gleiche für eure Verwundeten tun.«
    Falls wirklich welche von uns bei ihnen im Krankenhaus lagen, so bedeutete das, daß sie ein Interesse daran hatten, sie am Leben zu lassen.
    »Ja«, sagte er beiläufig, »wir wissen alles. Ein paar von deiner Gruppe sind im Krankenhaus. Aber es geht ihnen gut. Wir sind keine Wilden, wir kümmern uns um unsere Gefangenen.«
    Ja, ich weiß, dachte ich - ich habe die Nachrichtenbilder aus dem irakisch-iranischen Krieg gesehen, ich habe gesehen, wie ihr euch um eure Gefangenen kümmert.
    Ich konnte nichts tun, aber ich mußte so reagieren, wie sie es meiner Ansicht nach von mir erwarteten. Das Ganze ist ein großes Spiel, ein Spiel, das man schon als Kind übt. Du lernst, deine Mutter oder deinen Lehrer zu belügen und je nach Bedarf in Tränen auszubrechen.
    »Danke, daß Sie ihnen helfen«, sagte ich, »aber ich weiß nichts, was ich Ihnen erzählen könnte.«
    »Schön, wir sind uns also einig, daß du zu der Gruppe gehörst, die die Rucksäcke zurückgelassen hat, und daß wir euch die ganze Zeit gefolgt sind.«
    »Nein, Sie bringen mich ganz durcheinander. Ich verstehe nicht, was Sie meinen mit zurückgelassenem Gepäck. So was haben wir nicht. Wir wurden im Stich gelassen, mitten in Ihrem Land. Ich bin bloß Soldat, ich gehe, wohin man mir sagt, und ich tue, was man mir sagt.«
    »Aber Andy, du hast mir noch immer nicht gesagt, was

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