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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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nieder.
    „Siehst du, wie deine Welt zusammenbricht?“, schrie Maggan ihren Vater an. Der starrte benommen auf Angela.
    „Was für ein Projekt ist das? Wovon ist hier die Rede?“ Maggan stieß ihrem Vater mit dem Pistolenlauf in die Rippen, doch der star r te nur Angela an.
    „Warum?“, fragte Jan. Angelas Lippen bebten, dann flüsterte sie mit letzter Kraft: „Als dein Vater starb ... ich hatte nur noch einen Gedanken ... den Tod ausmerzen.“ Sie schloss die Augen. „Ich wollte nie wieder einen geliebten Me n schen verlieren.“
    „Aber du hast dafür gesorgt, dass ich das Liebste verloren habe, was ich ha t te.“
    Angela hustete und Blut rann aus ihrem Mund.
    „Es tut mir leid, ich wusste nicht ... du und Mercedes Klein? Alles geriet außer Kontrolle ... Es sollte etwas Gutes werden ... Den Tod besiegen ... Ist das nicht gut?“ Sie hustete wieder, öffnete aber die Augen und sah Jan fr a gend an.
    „Nicht um jeden Preis.“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht um jeden Preis.“ Seine Stimme versagte. Angelas Kopf fiel zur Seite und ihre Augen blickten ins Le e re.
    „Wir stehen kurz vor dem Durchbruch, Rune, vielleicht können wir sie z u rückholen“, hallte plötzlich Wongs Stimme in der Höhle. Rune starrte i m mer noch auf Angelas Leiche. Es dauerte eine Weile, dann schüttelte er den Kopf, wandte sich ab und ging in einen angrenzenden Gang. Maggan und die and e ren folgten ihm, wie in Trance.
    „Was genau ist das für ein Projekt?“ Alle blickten erstaunt auf die Fragende. Es war Svenja.
    „Alles begann mit – euch“, antwortete Rune. „Also mit dem Klonen von Menschen für die Orga n spende. Das ist alles natürlich sehr teuer, nicht nur eure Herstellung, auch euer Lebensunterhalt.“ Während Rune Svenson dies a l les leise vor sich hin brabbelte, liefen sie weiter den Gang entlang. Die Schritte hallten in den unterirdischen Gewö l ben wider wie Hammerschläge.
    „Also können es sich nur die Reichen leisten“, entgegnete Svenja.
    „Genau. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass man ein neues Organ braucht, ist nicht so hoch wie die Wahrscheinlichkeit durch eine Krankheit oder den natürlichen Alterstod zu sterben. Also reichte uns unsere Entwicklung nicht aus. Wir wol l ten mehr – viel mehr! Wir wollten den Tod besiegen!“
    „Den Tod besiegen, indem ihr tötet?“, fragte Maggan schnippisch.
    „Man kann nicht generell den Tod besiegen“, mischte sich Wong ein. „Wo sollte man mit all den Me n schen hin? Die Überbevölkerung ist doch jetzt schon ein ungelöstes Problem. Doch für einige wenige Privilegierte sollte das eine Mö g lichkeit sein ewig zu leben.“
    „Für einige Wenige ...“, sinnierte Svenja.
    „Wer wählt sie aus? Wer hat das Recht so eine Wahl zu treffen?“, fragte Maggan.
    „Das Geld!“, antwortete Rune. „Das Geld trifft viele Entscheidungen in uns e rer Welt!“
    Plötzlich blieb die ganze Gesellschaft vor einer Tür stehen. Wong drängte sie nach vorn. Seine Schmerzen schien er vergessen zu haben. In seinen Augen glomm die Euphorie über sein Werk:
    „Tretet ein und staunt!“, sagte er mit einer einladenden Handbewegung und öffnete die Tür.
    Maggan und Svenja traten hinter Rune und Wong in den Raum. Es war ein langgestreckter mit Neo n röhren beleuchteter Laborraum. Die Wände waren gefliest und nichts erinnerte daran, dass sie unter Tonnen von Gestein in einem Berg mitten in der Todeszone waren. An den Wänden reihten sich die m o dernsten Geräte: Gensequenzierer, Computertomografen, Computer aller Größen und Art, Monitore und Apparate, die Maggan noch nie gesehen hatte. Sie ging daran vorbei und staunte über diese geballte L a dung modernster Technik.
    Dann kamen sie in einen Bereich, in dem sich an den Wänden große gläserne Röhren befanden. Als Maggan und Svenja näher traten, sahen sie, dass darin menschliche Körper in einer Flüssigkeit schwebten. Verschiedene Schläuche und Kabel waren an die Körper angeschlossen. Maggan drückte Rune immer noch die Pistole in die Rippen und zog ihn näher an so eine Rö h re heran. Die Flüssigkeit war trübe und es dauerte einen Moment, dann zuckte sie zusammen. In der Rö h re schwebte ihr Vater! Rune lächelte stolz.
    „Das sind also die Nebelgeister“, flüsterte Maggan kaum hörbar. „Aber wie wollt ihr damit das Leben verlängern? Das sind Klone, okay. Doch ich bin doch ich und Maggan ist Maggan“, warf Svenja ein.
    „Ja, das ist zwar dein Körper da drin, trotzdem bist nicht du es, der da

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