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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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des Raums mit einem Tuch ab und verschwanden hinter dem improvisierten Vorhang, nachdem sie allen eine gute Nacht gewünscht hatten. Grigán überprüfte jeden Winkel, bevor auch er sich dazu bewegen ließ, sich auszuruhen. Rey holte eine Flasche juneeischem Wein aus dem ersten Keller und bot Yan davon an. Als dieser höflich ablehnte, machte sich Rey daran, sie allein zu leeren. Kurz darauf schlief auch er ein.
    Yan drehte die Öllampe herunter und streckte sich auf seiner Decke aus. Während er auf den Schlaf wartete, ließ er seine Gedanken schweifen.
    Vor fast zwei Dekaden hatte er sein kleines Heimatdorf Eza verlassen. Seither hatte man ihn beleidigt, niedergeschlagen, ausgeraubt, ihm Folter und sogar den Tod angedroht. Er war bei mehreren Kämpfen dabei gewesen und hatte Menschen sterben sehen. Er selbst hatte einen Feind bezwungen, indem er ihm einen Stein ins Gesicht warf. Mehrmals war er dem Tod nur knapp entronnen. Sehr knapp sogar, dachte er, als ihm einfiel, wie Léti vierzig Schritte über dem Meer an einem Felsvorsprung gehangen hatte. Ihr angstverzerrtes Gesicht …
    Die Erinnerung wühlte ihn auf. Er hatte das Gefühl, alles noch einmal zu durchleben. Die Verzweiflung, die Hilflosigkeit, dann die plötzliche Wut und den unbändigen Drang, sie zu retten, so als gäbe es nichts anderes mehr auf der Welt. Und er hatte es geschafft.
    Es lag keine neun Dekanten zurück, weniger als einen Tag, und der Wille war immer noch spürbar. Verborgen, unterschwellig, aber stark. Yan wusste, dass er von nun an immer da sein würde. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was dieser Wille überhaupt war, beschloss er, sich an ihn zu erfreuen.
    Corenn hatte gesagt, in ihm sei etwas entfesselt worden. Sie würden bald ein langes Gespräch führen, und sie würde ihm helfen, alles zu verstehen. Er konnte es kaum erwarten.
    Seit gestern hatten sie noch keine Zeit dafür gefunden, denn nachdem sie der Falle entkommen waren, die die Züu ihnen auf der Insel Ji gestellt hatten, waren sie in die Nähe von Berce zurückgekehrt, um ihre Pferde zu holen. Grigán hatte zwei Männer in die Flucht geschlagen, die die Züu als Wache zurückgelassen hatten, und das, ohne auch nur einen Pfeil abzuschießen. Bowbaq und Rey, die bis dahin zu Fuß unterwegs gewesen waren, übernahmen die Pferde der Schurken. Dann hatten sie Berce so schnell wie möglich hinter sich gelassen, denn dort war es nun viel zu gefährlich für sie.
    Sie beratschlagten lange, wohin sie sich als Nächstes wenden sollten. Nur widerwillig stimmte Grigán dem Vorschlag zu, vorübergehend bei einem Freund von Rey Unterschlupf zu suchen, den der Schauspieler als vertrauenswürdigen, großzügigen und zutiefst ehrlichen Mann beschrieb. Anschließend diskutierten Grigán und Corenn jedoch endlos darüber, was ihr nächstes Ziel sein würde.
    Und wieder hatte Rey eine Idee gehabt. Lorelia war seine Heimatstadt, und er kannte jede ihrer Eigenarten. Der Markt des Kleinen Palasts war eine davon.
    Auf diesem Markt unterlag der Handel keiner Kontrolle, jedenfalls nicht, solange er die Herrschaft des Königs nicht bedrohte und die Krone hohe Abgaben auf alle Geschäfte kassieren konnte.
    Dort konnten sie sich mit den Züu treffen - auf neutralem Boden. Vielleicht konnten sie sie bestechen, damit sie die Erben davonkommen ließen.
    Als erfahrene Diplomatin wollte Corenn nichts unversucht lassen. Grigán weigerte sich nach wie vor hartnäckig, mit den Mördern zu verhandeln. Er hielt die Idee für vollkommen verrückt und sagte, es sei ungefährlicher, sich eigenhändig ein Krummschwert in den Bauch zu rammen.
    Zur Abwechslung mischte sich Rey nicht in das Gespräch der beiden Anführer ein. Corenn hatte wie immer das letzte Wort gehabt, und der Krieger war den Rest des Tages beleidigt. Grigán hatte keine Ahnung, wie die Ratsfrau es immer wieder schaffte, ihren Willen durchzusetzen, ohne auch nur die Stimme zu heben.
    Es war also beschlossene Sache: Die Erben würden sich mit den Züu treffen. Kurz bevor er einschlief, fragte sich Yan, ob das wirklich eine gute Idee war.
    Léti öffnete langsam die Augen und stutzte, als sie kein Tageslicht sah, bevor ihr einfiel, dass sie sich in einem Keller befand. Es war beinahe stockfinster - die Öllampe, ihre einzige Lichtquelle, wurde von dem Vorhang verdeckt. Trotzdem spürte sie, dass die Sonne bereits aufgegangen war.
    Sie stand auf und streckte sich. Corenn schlief noch. Léti stieg über ihre Tante hinweg, zog ihre Stiefel an und schob

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