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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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Einzige, dem das Gesöff nichts ausmachte, denn er hatte seinen Becher in einem Zug geleert und rief nach mehr. Der Diener kam leise vor sich hin nörgelnd angeschlichen. Mussten ihn diese drei kleinen Kröten andauernd in seiner Mittagsruhe stören?
    Missgelaunt stellte er den randvollen Krug auf dem Boden ab, sodass er überschwappte und ein Spritzer der stinkenden Brühe auf Julias Fuß landete. Julia verdrehte die Augen.
    „Bedient euch selbst!“, grummelte der Diener unwirsch.
    „Ist der immer so freundlich?“, fragte Niklas.
    Meni zuckte mit den Schultern. „Er meint es nicht so“, erklärte er. „Er ist zwar strohdumm, aber sonst ist er ganz in Ordnung.“
    Niklas betrachtete Snofrus Krug für die einfachen Gäste etwas genauer. Man musste die Nase noch nicht einmal besonders nah hinhalten, um den muffigen Geruch zu bemerken.
    „Wenn man diesen vergammelten Krug sieht, wundert es einen nicht mehr, wie das Wasser schmeckt“, meinte er angewidert. „Wer weiß, was da schon alles drin gelegen hat.“
    Julia befürchtete, Niklas würde erzählen, was er sich vorstellte, doch dann stutzte sie.
    „Moment mal“, sagte sie aufgeregt.
    Am oberen Rand des Kruges war ein dreieckiges Stück herausgebrochen, vielleicht gerade ein bisschen kleiner als eine Spielkarte. Mit anderen Worten, so groß wie der Erpresserbrief! Julia zeigte ohne weitere Erklärungen auf die Stelle. Die anderen verstanden sofort.

Ermittlungen
    „Von Form und Größe her könnte das hinkommen“, meinte Niklas. Plötzlich schien ihm alles sonnenklar zu sein. Der Erpresserbrief musste aus Snofrus Haus stammen. Dazu das irgendwie verdächtige Verhalten dieses Mannes und seine Geldgie r …
    Obwohl, eigentlich hatte er einen ganz netten Eindruck gemacht. Ein bisschen eigenartig vielleicht, aber das hieß noch lange nicht, dass er ein Verbrecher sein musste.
    Meni kannte Snofru am besten von ihnen. Wenn ihn einer richtig einschätzen konnte, dann er.
    „Was meinst du, Meni?“, fragte Niklas gespannt. „Ist Snofru der Erpresser?“
    Meni dachte angestrengt nach.
    „Wahrscheinlich stammt das Material für den Erpresserbrief wirklich von dem Krug“, meinte er bedächtig. „Aber was Snofru betrifft müsst ihr euch irren. Dass er hinter dem Diebstahl und der Erpressung steckt, ist unmöglich.“
    „Warum denn?“, platzte es aus Julia heraus. Meni hatte eine Erklärung, die sie aber nicht so recht überzeugte: „Es ist einfach unmöglich. Ein solcher Frevel ist unvorstellbar. Kein Mumifizierer würde Mumien verschwinden lassen, nicht einmal die seines größten Feindes. Das ist gegen die Berufsehre.“
    Vielleicht war es mit der Berufsehre der Mumifizierer nicht so weit her, wie Meni glaubte. Aber das konnten sie ihm, der ja selbst Mumifizierer werden wollte, schlecht unter die Nase reiben. Zumindest wurde er misstrauisch. Snofru konnte er ohnehin nicht ausstehen. Aber eine solche Tat traute er ihm nun einmal nicht zu.
    Julia betrachtete nachdenklich den schäbigen Wasserkrug.
    „Eigentlich dachte ich, in Ägypten schreibt man auf Papyrus“, überlegte sie laut.
    Meni lachte kurz auf. „Viel zu teuer“, rief er. „Ihr Assyrer glaubt wohl, wir Ägypter schwimmen alle im Geld?“
    Julia ärgerte sich ein bisschen, dass er sie anscheinend für ein bisschen beschränkt hielt. „Na ja, wenn es um ein Talent Gold geht, dann wäre es auf die paar Kröten für den Papyrus auch nicht mehr angekommen“, verteidigte sie sich. „Aber immerhin passt das zur Beschreibung.“
    „Zu welcher Beschreibung?“, meinte Meni. Julia nickte triumphierend.
    „Zur Beschreibung eines Geizkragens“, erklärte sie knapp. „So einer nimmt lieber eine Tonscherbe, die leicht kaputtgehen kann, wenn der Finder aus Versehen drauf tritt, und riskiert damit, dass er die Botschaft gar nicht lesen kann. Obwohl es um Riesensummen geht.“
    Meni wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte, aber er wollte es immer noch nicht ganz wahrhaben. „Vielleicht war es Snofrus Diener“, dachte er laut nach, doch dann schüttelte er selbst den Kopf. „Nein, der ist viel zu dumm für so was. Und schreiben kann er auch nicht.“
    Julia nickte. „Fassen wir zusammen“, schlug sie vor. „Was wissen wir über den Erpresser?“
    „Er kann schreiben“, sagte Meni. „Und er kennt sich in der Gegend ziemlich gut aus.“
    „Er kennt Imhotep persönlich, das ist zumindest wahrscheinlich“, ergänzte Niklas.
    „Und er ist ein sparsamer Mensch, um nicht zu sagen ein

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