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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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sein!
    Anscheinend hatte der Erpresser die Absicht, Imhotep auf eine Art Schnitzeljagd zu schicken. Denn sie mussten mit ansehen, wie er die Mitteilung durchlas und den Kopf schüttelte. Anschließend hob er keuchend das Gold in den Kahn und stieß ihn kräftig vom Ufer ab. Sobald er das geschafft hatte, machte er sich im Laufschritt und ohne sich noch einmal umzudrehen auf den Heimweg. So lauteten offenbar die Anweisungen des Erpressers, von dem weit und breit nichts zu sehen war.
    Damit hatten sie nicht gerechnet. Ganz langsam, sogar aufreizend langsam, wurde der Kahn von der Strömung abgetrieben.
    Julia und Niklas hatten sich für besonders schlau gehalten, aber der Erpresser hatte sie eiskalt ausmanövriert.
    Jetzt gab es nur ein s – hinterher! Sie mussten unbedingt versuchen, auf Höhe des Kahns zu bleiben.
    Aber wie Niklas schnell feststellen musste, war das Ufer viel zu sumpfig, um die Verfolgung aufzunehmen. Kein Pfad führte an dem schmalen Wasserlauf entlang und man musste mitten durchs Schilf. Bei jedem Schritt gab es ein schmatzendes Geräusch und die Füße blieben im Morast stecken, sodass er Mühe hatte, sie wieder herauszubekommen. So kam man kaum vom Fleck.
    Aber so schnell gab Niklas nicht auf. Er wollte kurz entschlossen ins Wasser springen und dem Kahn hinterherschwimmen. Das ging auf jeden Fall schneller. Julia konnte ihn gerade noch aufhalten. Sie packte ihn am Arm und Niklas fiel ihn den Matsch.
    „Pass auf!“, schrie sie ihn an.
    „Was soll das?“, protestierte er. „Lass mich. Ich habe doch den Freischwimmer!“
    „Nein, sieh mal genau hin! Ein Krokodil!“, brüllte Julia aus Leibeskräften.
    Niklas fuhr erschrocken zusammen und betrachtete die Wasseroberfläche genauer. Von wegen ‚ein Krokodil‘, eine ganze Familie von Krokodilen ließ sich leise durch den Bach treiben und schien nur auf ihn zu warten! Die Tiere musterten ihn erwartungsvoll. Ihr Blick kam Niklas wie ein hässliches Grinsen vor.
    Niklas hatte nichts gegen Krokodile. Im Gegenteil. Dass sie zu Handtaschen verarbeitet wurden, fand er schrecklich. Aber auf der anderen Seite hatte er auch nicht die geringste Lust, als Familienpizza für die Tiere zu enden.
    Der Bach fiel für die Verfolgung somit aus. Wenn überhaupt, dann ging es nur an Land. Auch wenn man da nur schwer vorankam, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Die Krokodile waren schwer enttäuscht. Unverständlicherweise hatte es sich der Junge noch einmal anders überlegt. Na gut, wenn er nicht zu ihnen kam, dann eben umgekehrt. Langsam, aber zielstrebig hielten sie aufs Land zu, und sie sahen nicht so aus, als ob sie nur mal Guten Tag sagen wollten.
    Damit war die Verfolgung beendet, bevor sie begonnen hatte. So viel war Niklas und Julia sofort klar. Im Wasser bestand akute Lebensgefahr, an Land war es auch zu gefährlich, weil man auf dem sumpfigen Boden vor den Krokodilen nicht schnell genug weglaufen konnte. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als auf dem festen Trampelpfad zu Imhoteps Haus zurückzugehen. Vielleicht kannten er oder Meni einen anderen, sicheren Weg zu der Gegend, in die der Bach führte.
    Bevor sie den Rückzug antraten, mussten sie aber mit ansehen, wie sich nur gut zweihundert Meter weiter eine Gestalt durch die hohen Papyrusstauden am Ufer schob. Der Mann war mit einem Tuch ums Gesicht maskiert. Was gar nicht nötig gewesen wäre, denn sie waren ohnehin zu weit entfernt, um die Gestalt eindeutig zu erkennen. Außerdem ging gerade jetzt die Sonne auf und blendete sie. Der Erpresser hatte den Ort der Geldübergabe wirklich raffiniert ausgewählt.
    Sie mussten hilflos zusehen, wie die Gestalt in aller Seelenruhe den Kahn mit einer langen Stange ans Ufer zog, das Gold an sich nahm und den Kahn mit einem Fußtritt wieder ins Wasser stieß. Sie hatten sogar das Gefühl, das spöttische Lachen des Mannes zu hören.
    „So ein Mist!“, rief Niklas verzweifelt. Der Erpresser war fast zum Greifen nahe, aber sie konnten ihn nicht erkennen. Sich an seine Fersen zu heften war auch unmöglich.
    „Wir hätten besser Snofru beschatten sollen, statt Imhotep zu folgen“, seufzte Julia. „Das war unser Fehler, er hat uns überlistet.“
    „Wenn das überhaupt Snofru war“, meinte Niklas. „Ich habe nichts erkennen können.“
    Wütend über sich selbst machten sie sich auf den Rückweg. Als sie bei Imhoteps Haus eintrafen, kam der ihnen schon entgegen. Er schleppte einen Karren hinter sich her und hatte es offenbar eilig.
    „Die Botschaft des

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