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Die magische Maske

Die magische Maske

Titel: Die magische Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Holtei
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nur von Amasis. Aber für welches Rennen er sie macht, das weiß ich nicht. Und wer sonst noch? Keine Ahnung.«
    »Gut, dann lasst uns jetzt direkt zu Amasis gehen!« Rasch entschlossen stand Hegias auf. »Vielleicht finden wir das alles bei ihm heraus.«
    Er brannte darauf, das Rätsel endlich zu lösen. Die neue Spur mit den Pferden war mehr als vielversprechend.
    Agathon nickte zustimmend. Er scheuchte die Kinder mit wedelnden Händen zurück in den Hof.
    »Nun geht schon«, sagte er. »Und seid vorsichtig. Und wenn ihr was über die verschwundenen Masken herausfindet«, fügte er mit erhobenem Zeigefinger hinzu, »dann erzählt es mir! Ich brauche meine dringend zurück!«
    Er klopfte an seine Hoftür und öffnete sie, um die Kinder hinauszulassen. »Viel Glück!«, rief er und verschwand wieder in seiner Werkstatt.

Das Spiel mit dem Feuer
    »Ich gehe aber jetzt nicht wieder an dem stinkenden Bach vorbei!«, sagte Iris bestimmt.
     
    »Musst du auch nicht«, beruhigte Paseas sie.» Amasis wohnt doch auf der anderen Straßenseite.«
    Die Kinder überquerten die Panathenäenstraße und liefen wieder zurück in Richtung Marktplatz. Inzwischen war es Mittag geworden. Die Sonne stand hoch am Himmel, überall sah man Menschen, die ihre Arbeit unterbrochen hatten. Sie saßen vor ihren Häusern im Schatten und aßen oder schliefen.
    »Mir knurrt der Magen!« Iris blickte sehnsüchtig auf einen Teller mit gebratenen Würstchen.
    »Es gibt aber nichts, bevor wir nicht bei Amasis waren«, sagte ihr Bruder. »Das müssen wir erst noch erledigen.«
    Ein Sklave mit einem Stab in der Hand kam den Kindern entgegen. Neben ihm ging mit mürrischem Gesicht ein Junge, der einen Chiton aus feinem Stoff trug. Es waren ein Pädagoge, ein Kinderführer, und ein Schüler aus einer reichen Familie. Der Sklavebegleitete den Jungen täglich im Morgengrauen zum Unterricht bei seinem Privatlehrer, führte ihn mittags zum Essen nach Hause und ging dann mit ihm wieder zu seinem Unterricht bis zur Abenddämmerung. Wenn der Junge irgendeinen Unsinn machte, durfte der Pädagoge ihn mit seinem Stab sogar schlagen. Reiche Väter kauften solche Sklaven für ihre Söhne, damit sie ihren Unterricht nicht schwänzten oder auf andere weniger gute Ideen kamen.
    »Ich möchte jetzt nicht mit ihm tauschen!«, lachte Paseas.
    »Ich auch nicht.« Hegias schüttelte den Kopf. »Wie gut, dass unsere Schule so kurz vor den Panathenäen-Spielen geschlossen ist, was?«
    »Der Arme!« Iris schaute dem Jungen bedauernd nach.
    »Du hast doch keine Ahnung!«, zog ihr Bruder sie auf. »Du bist ja immer nur daheim bei Mama.«
    »Und? Was kann ich dafür?«, brauste Iris auf. »Sie bringt mir wenigstens Lesen und Schreiben bei. Das können nicht alle Mädchen!«
    Trotzig stapfte sie über die Straße. Ihr Bruder war manchmal wirklich unausstehlich. Sie konnte doch nichts dafür, dass nur die Jungen in der Schule etwas lernen durften. Aber sie war klug und hielt Augenund Ohren offen. Dabei bekam sie genug von dem mit, was in der Schule los war, und hatte so immerhin eine Menge gelernt. Zum Beispiel Rechnen. Zahlen waren richtig gut! Fast noch besser als Buchstaben. Man konnte mit ihnen   …
    »Nun vertragt euch wieder!«, unterbrach Hegias ihre Gedanken. »Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns um die Schule zu streiten!«
    »Na gut!«, gab Iris nach. »Du hast ja recht!«
    Wie im Theater breitete ihr Bruder die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und rief grinsend:
»Eirene!«
    »Ja, ja!« Iris musste lachen. »Ist ja gut. Du musst nicht gleich die Göttin des Friedens anflehen!«
    »Wir sind gleich da!«, unterbrach Hegias sie.
    Sofort waren Paseas und Iris bei der Sache.
    »Und denkt dran. Amasis ist einer von denen, die wir nicht so gut kennen! Mein Vater ist zwar mit ihm befreundet, aber er sieht ihn auch nur selten.«
    »Ja gut!«, nickte Iris. »Wir erzählen ihm nichts und versuchen irgendwie anders herauszubekommen, welchen Auftrag er hat.«
    »In Ordnung!«, stimmte auch Paseas zu.
    Sie bogen von der Panathenäenstraße in eine Gasse. Gleich an der Ecke wohnte Amasis.

    Die Tür zum Hof des Töpfers war geschlossen.
    »Ob er gar nicht da ist?«, fragte Paseas.
    Iris zeigte über die Mauer. »Aber es steigt Rauch auf! Und man kann Stimmen hören.«
    Hegias zog vorsichtig an dem Eisenring, der an der Tür hing. Sie öffnete sich geräuschlos. Die Kinder betraten den Hof und blieben verblüfft stehen.
    Amasis stand bei seinem Ofen und beobachtete aufmerksam,

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