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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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bohrte der Frau seinen Finger in den Rücken. Beim Anblick von Scorpio war sie in der Tür stehengeblieben.
    „Es ist alles in Ordnung“, sagte er leise zu ihr. Sie runzelte die Stirn und stellte die Schale neben Scorpio auf das Bett.
    „Das stinkt“, meinte Skallon. Wenn der Hund sich vergiften ließ, weil er nicht auf ihn aufpaßte … und ohne Fain …
    „Es ist frisch“, sagte die Frau leise.
    „Das Tier ist erst heute morgen geschlachtet worden“, beruhigte Kish ihn.
    „Geschlachtet?“ Skallon begriff, daß dieses Fleisch von einem lebenden Wesen stammte, das herumgelaufen war und sich selbst seine Nahrung gesucht hatte. Die rötliche Masse war nicht von einem Proteinklumpen abgeschnitten worden. Unglaublich. Ob Scorpio das vertragen würde?
    Der Hund schnüffelte, leckte, kostete. „Riecht.“ Er fraß ein Stück. „Aber. Gut.“ Zufrieden verzehrte er seine Portion.
    Als sie in Kishs enges „Büro“ zurückgekehrt waren, in dem kein Schreibtisch und keine Schreibtafel zu sehen war, wies der dicke Mann mit dem Kopf auf die schlanke Frau. „Ich bin unhöflich. Meine Frau. Sie weiß von Eurer … Arbeit. Wir werden uns bemühen, es Euch behaglich zu machen, solange Ihr hier auf Eurer wichtigen Mission seid. Seid zuversichtlich, daß wir Euch nach Kräften helfen, Informationen zu finden …“
    „Ja, ja, tausend Dank.“ Skallon wandte sich an die Frau. „Ihr seid?“
    „Joane.“ Ihre Stimme kam tief unten aus der Kehle, heiser und doch weich. Sie war nicht hübsch. Ihre Nasenspitze war nach unten gebogen, und der Schatten von der Deckenlampe ließ sie noch länger erscheinen. Ihr Mund war nicht breit, aber die Lippen waren in der Mitte aufgeworfen und vermittelten einen Eindruck von Sinnlichkeit. Rot und üppig, verjüngten sie sich zu leicht aufwärts gekräuselten Mundwinkeln, einem beständigen Halblächeln, umgeben von zarten Fältchen. Etwas an dieser Frau fesselte Skallons Aufmerksamkeit, obgleich Kish ihn mit einer Gebärde einlud, Platz zu nehmen, und um sein Zögern zu überspielen, sagte er: „Ihr … Ihr wißt, ich komme …“
    „Von der Erde“, murmelte sie. „Natürlich. Mein Gatte erwartete jemanden. Man sagte uns, wir sollten uns bereithalten. Der Erdkonsul sandte uns eine Nachricht, am Tag seiner Abreise.“
    „Ihr werdet sehen, daß wir zuverlässig sind“, sagte Kish ernsthaft. Er schnippte ein kleines Insekt von einem Stuhl und winkte Skallon, sich zu setzen.
    „In Eurer Akte heißt es, Ihr wäret ein Händler“, sagte Skallon und ließ sich in den breiten alveanischen Stuhl sinken.
    „Ich fand, daß es meinem Geschmack nicht entsprach.“ Kish lächelte. „Joane, bring uns Bier vom Faß. Unser Freund sieht blaß aus.“
    „Mein Make-up ist wahrscheinlich nicht ganz in Ordnung“, sagte Skallon. Er sah der Frau nach. „Eurem ‚Geschmack’, wie? Heißt das, daß Ihr es nicht geschafft habt?“
    „So könnte man es ausdrücken. Ich bin sicher, Ihr versteht. Was sollte ich tun?“ Er breitete die Arme aus. „Euer Konsul verlangte in den letzten Tagen Informationen, aber er konnte mir kein Geld übermitteln, ohne daß ein Verdacht auf uns gefallen wäre. Kein Erdler konnte sich in jenen finsteren Tagen auf die Straße wagen.“ Er warf Skallon einen Blick zu. „Und auch jetzt noch nicht.“
    „So schlimm steht es also.“
    „Ja. Aber der Konsul muß seinen Vorgesetzten doch Bericht erstattet haben.“
    „Das hat er. Aber seine Berichte wurden nicht allzu ernst genommen.“
    „Warum nicht?“
    „Allein arbeitende Beamte spielen ihre Schwierigkeiten gern hoch. Das sieht besser aus.“
    „Ein seltsames Verfahren. Ihr setzt Männer als Beobachter ein, und dann glaubt Ihr nicht, was sie Euch berichten.“
    Skallon lächelte. „So sind eben die Spielregeln. Fragt mich nicht, ob sie begründet sind.“
    „Aber dies ist kein Spiel.“
    „Auf eine Entfernung von zehn Parsecs? Da ist es doch schwer, es als etwas anderes zu sehen.“
    „Aber die Überlicht-Kreuzer können uns in wenigen Wochen erreichen. So müßt doch auch Ihr hergekommen sein.“
    „Ja. Sie können ein paar Männer schicken, so wie uns, klar. Aber all das wichtige Zeug: militärische Hardware, Rohmaterialien, Exportwaren – selbst die Erde kann sich nicht leisten, so etwas mit Überlichtgeschwindigkeit zu transportieren.“
    „Ich verstehe. Ich hatte gehofft …“
    Skallon beugte sich vor. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und betrachtete den fetten Mann aufmerksam. Es war schwierig,

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