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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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langsam die Augen, als müsse er sie gewaltsam aufzwingen, um einen letzten Blick auf die Welt zu werfen. Fains Vater sah hinaus auf seinen Sohn, und er schwankte. Sein Haar loderte auf und gelbe Flammen schlugen empor. Beißender Qualm. Das Knistern des Feuers. Züngelnde, schnappende Flammen. Die Lungen seines Vaters füllten sich zu einem neuen Schrei. In den Augen des brennenden Mannes lag etwas Altersloses. Er sah Fain ah, und sein Blick durchdrang die Todesqualen, und die Erkenntnis, das Wissen, verband sie miteinander. Dann taumelte sein Vater zurück. Seine Arme zuckten, und der letzte Schrei erscholl.
     
    Fain stand da wie erstarrt, schweißgebadet.
    Immer wenn ihn Angst überkam, floh er vor ihr in die Vergangenheit. Zurück zu dem brennenden, zusammenbrechenden Mann. Zurück zu den drei Mördern, die sich davon überzeugten, daß ihr Auftrag erfüllt war und daß sein Vater von keinem Rettungsgerät wiederbelebt werden konnte. Die ihre widerwärtige Arbeit auf dem Wohnzimmerteppich taten. Die den stammelnden Jungen beiseite stießen.
    In den finsteren Stunden, die darauf folgten, als das Haus sich mit Polizisten und Beamten und Verwandten Rillte, geschah es, daß jene eisige Ruhe sich über ihn herabsenkte, die ihn nie wieder verlassen sollte. Ein kaltes, gelassenes Wissen. Er hatte den Tod gesehen, und in dem letzten, gepeinigten Blick seines Vaters hatte er auch die Antwort auf den Tod gesehen. Sein Vater hatte ihm etwas gegeben, das ihn durchs Leben tragen und anders als andere machen würde.
    Zu diesem geheimen Mittelpunkt, in dem die kalte, klare Wahrheit lag, kehrte Fain zurück. Einen Augenblick lang hatte ihn Angst gepackt, aber jetzt war sie verschwunden. Der Änderung war ihnen weit überlegen. Es hatte den einzigen konkreten Vorteil, den er und Skallon mitgebracht hatten, neutralisiert. Also gut: Das Problem lag jetzt anders. Aber tief im Innern wußte Fain, daß er hier eigentlich nichts zu verlieren hatte. Allenfalls konnte der Änderung ihn töten. Mehr nicht. Und dies zu wissen vermittelte Fain den Vorsprung, den er immer und allen gegenüber hatte – Menschen, Änderungen, allem.
    Fain legte den Hitzestrahler in die Armbeuge und setzte seinen Weg fort. Der Augenblick war vorüber. Er hatte schon früher solche Augenblicke erlebt, vor allem während der letzten fünf Jahre, aber sie waren nie wirklich wichtig gewesen. Auch dieser würde verblassen und verschwinden. Dessen war er sich sicher.
    Er war drei Kilometer weit gekommen, als er das Donnern der ersten Gewehrschüsse in der feuchten Luft hörte.

 
2
     
    Fain duckte sich hinter stechend riechende Blätter und atmete durch den Mund, um nicht würgen zu müssen, während er die vor ihm liegende Landschaft studierte. Es war die alveanische Luftwaffenbasis. In einer Ecke, aufgereiht am Rande der rissigen Betonstartbahn, standen neun Aufklärungsflugzeuge. Zwei davon brannten. Drei der sieben Holzgebäude standen in Flammen. Er sah, wie ein mächtiger, runder, gedrungener Alveaner aus einem der brennenden Gebäude taumelte. Der Mann hielt eine primitive Pistole in der erhobenen Hand. Er rannte watschelnd davon und feuerte zweimal in die Luft. Dann fiel er auf das Gesicht.
    Vertil. Fain wußte bereits, was geschehen war. Der Änderung war in der Gestalt von General Nokavo in die Basis eingedrungen. Er hatte zwei uninfizierte Soldaten ausgesandt, um Fain und Skallon zu töten, und dann hatte er sich an seine normale Tätigkeit gemacht. Er hatte Chaos erzeugt. Das Vertil mußte es ihm leichtgemacht haben. Offenbar klang die Wirkung aber jetzt ab. Überall sah Fain Leute am Boden liegen. Wenn die Alveaner aufwachten – falls sie je aufwachten –, würden sie kaum noch wissen, was geschehen war.
    Er lief los. Auf einem der Gebäude, die bisher vom Feuer verschont geblieben waren, wehten ein halbes Dutzend bunte Flaggen. Fain nahm deshalb an, daß es sich um das Befehlsgebäude handelte, und rannte darauf zu. Eine Kugel pfiff an seinem Ohr vorbei. Fain schlug einen Haken. Ihm war, als würde er eine aufblitzende Bewegung hoch oben auf einem Holzturm gegenüber dem Befehlsgebäude sehen. Der Änderung? Unwahrscheinlich. Eher ein alveanischer Heckenschütze, von Sinnen durch das Vertil. Er änderte seinen Kurs nicht, und er betätigte auch nicht seinen Hitzestrahler. Eine zweite Kugel fuhr viel zu weit links in den Boden. Fains Vermutung war richtig gewesen. Kein Änderung schoß zweimal daneben.
    Ohne aus dem Schritt zu geraten warf Fain

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