Die Maske des Meisters
betrübt? Trotz regte sich in ihr. Sie würde ihm in den kommenden Minuten schon noch zeigen, wie viel Mumm in ihr steckte.
VALI: Ein schönes Kleid, das du da trägst. Es verhüllt, und dennoch deutet es deinen Schoß an. Ich kann vage deine Schenkel erkennen. Du trägst einen dunklen Slip .
War das ihr Moment, der große Auftritt? Sollte sie den Saum hochziehen und ihren neu erworbenen Ledertanga präsentieren? Sie legte die Hände auf ihre Knie, doch sie wollten ihr nicht gehorchen.
NYMPHAE: Danke .
VALI: Ein wirklich hübsches Kleid. Zieh es aus!
Claire las die Messenger-Nachricht dreimal. Sie haderte, aber dann streifte sie das Kleid schnell ab und warf es einfach auf den Boden, sodass sie es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte. Eben noch hatte sie nicht einmal den Rock lüften können, und plötzlich saß sie nur mit einem Höschen bekleidet vor der Webcam. Es hatte nur eines Befehls von Vali bedurft, ein simples „Zieh es aus!“, und sie hatte über ihren eigenen Schatten springen können.
Vielleicht war das der Grund, weshalb sie sich nach Unterwerfung sehnte. Es ging darum, dominiert zu werden. Sie sehnte sich nach einem starken Mann, der all ihre erotischen Wünsche wahr werden ließ, weil es auch die seinen waren und Claire ein wenig Nachdruck brauchte, um ihre sexuellen Fantasien in die Tat umzusetzen. Davon zu träumen war eine Sache, sie real auszuleben eine ganz andere. Sie benötigte einen Schubser, und Vali besaß die nötige sanfte Autorität, um den Mut und die Laszivität aus ihr herauszukitzeln.
NYMPHAE: Was ist mit dir?
Sie hatte damit gerechnet, dass er sich ebenfalls entkleiden würde, aber das tat er nicht.
VALI: In deinem Tagtraum beim letzten Chat war ich auch bekleidet. Erinnerst du dich? Ich gebe dir nur das, was du möchtest .
Hatte er etwas zu verbergen? Oder wollte er sie lediglich necken?
Na, warte, dachte Claire kampfeslustig, bald wird es dir ohnehin in der Hose zu eng werden.
Das war keine Überheblichkeit, sondern die große Wölbung in seiner Jeans zeigte ihr, dass er nicht nur verdammt gut ausgestattet, sondern auch erregt war.
Zuerst presste sie ihre Schenkel aneinander. Doch sie wollte nicht verklemmt wirken und hatte ihm doch ein kleines Geschenk mitgebracht, das ihn womöglich aus der Reserve lockte. Zögerlich, aber mit einem Grinsen auf dem Gesicht, öffnete sie ihre Beine. Der Ledertanga drückte sich eng auf ihre Schamlippen. Der Spalt in der Mitte des Stegs jedoch weitete sich, je weiter sie ihre Schenkel spreizte. Claire stellte sich vor, was Vali gerade durch die Webcam sah. Der Slip besaß ein Loch, durch das Vali nun geradewegs auf ihren aufklaffenden Schritt sehen konnte.
Es dauerte eine Weile, bis er etwas tippte, und es war nicht das, was Claire erhofft hatte.
VALI: Das hatte ich dir nicht aufgetragen zu kaufen .
NYMPHAE: Ich wollte dich damit überraschen .
VALI: Ich mag keine Überraschungen .
Diese Worte waren unmissverständlich. Claire wusste nicht, was sie schreiben sollte. Sie haderte mit sich und ihrem Einkauf und Valis Abfuhr.
VALI: Ich möchte dich pur. Kein Stück Stoff soll zwischen dir und mir sein. Das raubt mir nur die Sicht, und ich möchte jede Reaktion deines Körpers verfolgen können .
NYMPHAE: Ich wollte dir eine Freude bereiten .
VALI: Das weiß ich, meine kleine Nymphe, und ich weiß es zu schätzen. Aber wie soll ich ein Spiel lenken, das ich nicht hundertprozentig unter Kontrolle habe? Überraschungen sind mein Part. Verstehst du das?
NYMPHAE: Dominanz und Unterwerfung haben nichts mit Gleichberechtigung zu tun .
Sie wusste, dass sie eingeschnappt klang, aber sie konnte es nicht verhindern. Seine Erklärungen waren einleuchtend, dennoch hätte sie sich ein wenig Anerkennung gewünscht.
VALI: Du versuchst mich zu verletzen, weil ich dich verletzt habe, aber das war nicht meine Absicht. Entschuldige bitte. Du interessierst dich für diese sexuelle Spielart, weißt jedoch nicht, worauf du dich einlässt. Ich bin dein Lehrmeister, also lass mich es dir erklären. Jeder hat eine Aufgabe zu erfüllen. Ich lenke dich, mal behutsam, mal mit Nachdruck, um deine Courage und Lust aus dir herauszukitzeln und uns beiden wundervolle Orgasmen zu bescheren, die wir nicht so schnell vergessen werden. Du gibst dich mir hin, mit Haut und Haaren – keine halben Sachen, keine Überraschungen, keine Diskussionen –, du lässt dich von mir lenken, weil du mir vertraust und dasselbe Ziel hast wie ich: eine Leidenschaft zu
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