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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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homoerotische Liebesspiel erregt? Sie war eine heterosexuelle Frau.
    Natürlich sah man nicht jeden Tag einem Paar beim Sex zu, und die Aussicht auf das lustvolle Webcam-Treffen mit Vali hatte sicherlich auch Einfluss genommen.
    Aber das war nicht alles. Der eigentliche Grund, dessen wurde sie sich plötzlich bewusst, war, dass sie Männer liebte. Sie mochte ihren kraftvollen Körper, die leichte Behaarung auf der Brust, die prallen Hoden und ihre Glieder, wenn sie erigiert abstanden oder wippten. Beim Anblick lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Und Todd und Howie waren zwei richtige Kerle, der eine athletisch schlank, der andere durchtrainiert und kompakt.
    Wie mochte Vali gebaut sein? Bald würde sie es erfahren.
    Sie drehte sich auf die Seite und sah zu der Plastiktüte, die neben ihr auf dem Bett lag. Dann glitt ihr Blick zum Wecker auf der Nachtkonsole. Sie hatte noch fünfzehn Minuten. Es war Zeit, ihr erotisches Spiel vorzubereiten.
    Claire fühlte sich, als würde sie unter Strom stehen.

11. KAPITEL
    „Mein Hippiegirl“, hauchte er und lächelte mit geschlossenen Augen. Seinen Hinterkopf hatte er gegen die Kopfstütze gelehnt. Seine linke Hand lag auf dem Schaltknüppel, seine rechte auf seinem Oberschenkel. Er brauchte nur seine Finger auszustrecken, um die Wölbung zu erreichen, die in seiner Jeans wuchs. Aber er verbot sich, Claire als Onaniervorlage zu benutzen. Das hatte sie nicht verdient!
    Obwohl er äußerlich den Eindruck machte, als wäre er völlig entspannt, quälte ihn in seinem Inneren ein Druck, der seit Monaten nicht wegging. Seit er seine Entscheidung getroffen hatte. Doch als er Claire vor seinem geistigen Auge sah, fühlte er sich zumindest etwas besser.
    Sie leuchtete wie ein Regenbogen, und das schien auf ihn abzufärben.
    Er mochte es, dass sie nicht davor scheute, Farbe in ihr Leben zu lassen. Mit dem Batikkleid und den zwei geflochtenen Zöpfen, die über ihre Schultern nach vorne hingen, sah sie aus wie einer längst vergangenen Zeit entsprungen, einer Zeit, in der die junge Generation der 1960er-Jahre sich von Zwängen und kleinbürgerlichen Tabus gelöst hatte. Nur mit der Selbstverwirklichung haperte es noch bei seinem Hippiegirl, aber dabei würde er ihr helfen.
    Eigentlich war sie kein Mädchen mehr, sondern eine wohlgeformte Frau, aber sie besaß immer noch diesen mädchenhaften Charme, der ihn reizte. Er begehrte sie, wollte sie besitzen und an einen einsamen Ort bringen, um sie vor dem Bösen dieser Welt zu schützen, dabei gehörte er mittlerweile selbst zur dunklen Seite.
    Er fühlte sich schuldig, aber es war nun mal nicht zu ändern.
    Vorsichtig musste er sein, denn Claire war nicht dumm. Sie war ein modernes Blumenkind in Flip-Flops anstatt Jesuslatschen, sehr interessiert am Leben jenseits der Moralvorstellungen, die sie als Heranwachsende kennengelernt hatte. Diese Sehnsucht nach sattem Leben war ihr wunder Punkt, und er war inzwischen so skrupellos, dass er diese Verletzlichkeit schamlos ausnutzte. Für seine Sache.
    Aber es weckte auch seinen Beschützerinstinkt. Am liebsten hätte er diesen Kerl windelweich geprügelt, der seine Nase an der Schaufensterscheibe platt gedrückt hatte, während Claire im Laden stand und die Dinge kaufte, die er ihr aufgetragen hatte zu besorgen. Dieser Typ hatte ihn wütend gemacht, und das war nicht gut. Denn wenn er erst einmal zornig war, konnte er seinen Zorn kaum noch unterdrücken. Ein Resultat der Hilflosigkeit. Er wollte sich nie wieder ohnmächtig fühlen, wollte lieber austeilen als einzustecken. Aber er war kein Schlägertyp, und der schmierige Kerl war sowieso schnell weitergegangen.
    Claire gehörte ihm.
    Seine Fingerspitzen kribbelten wie elektrisiert. Zu gerne hätte er sich gestreichelt, wenn sie es schon nicht tat. Aber es wäre nicht dasselbe und würde nach dem Orgasmus nur eine Leere hinterlassen. Und diese brennende Sehnsucht, die er nicht empfinden durfte. Er hatte andere Pläne mit Claire, Pläne, die ihm nicht gefielen, die aber nötig waren, um sein Ziel zu erreichen.
    Sie war nur Mittel zum Zweck.
    Wie nüchtern das klingt, stellte er erschrocken fest, und eiskalt! So war er eigentlich gar nicht. Doch er hatte sich verändert, und es gab kein Zurück mehr. Vielleicht hatte er sich längst in ein eiskaltes Monster verwandelt.
    Nein, nein, schrie Aurora. Selbstverständlich war sie nur eine Stimme in seinem Kopf.
    „Du bist mein fleischgewordenes Gewissen“, hatte er immer zu seiner Schwester gesagt, und

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