Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
mit dem Duschkopf vertraut, indem sie mehrmals kurz den warmen Wasserstrahl auf ihn richtete. Er sollte Gelegenheit bekommen, sich auf das bevorstehende Bad einzustellen.
In der Zwischenzeit wollte Austin sich gerade dazu beglückwünschen, dass es ihm überhaupt nichts ausgemacht hatte, einen kleinen Hund zu heben, als er einen stechenden Schmerz im Rücken verspürte. Genau an der gleichen Stelle wie an dem Tag, als seine Brüder ihn halbwegs aus Pinky’s Bar hatten tragen müssen. Er sog scharf die Luft ein und hielt sich an der langen Arbeitsfläche fest, auf der die Haushälterin Esperanza für gewöhnlich Laken und Handtücher faltete.
Vorsicht, ermahnte er sich selbst. Warte, bis es vorbei ist.
Paige war damit beschäftigt, den Hund abzuspritzen, und merkte gar nicht, dass das Wasser die Vorderseite ihres dünnen T-Shirts durchnässte. Sie schenkte Austin keinerlei Beachtung, und das war ihm eigentlich auch ganz recht so.
Der Krampf in seinem Rücken wurde heftiger und würde sich nicht einfach so vertreiben lassen wie ein Wadenkrampf.Austin biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen.
„Austin?“ Paige klang besorgt. „Stimmt etwas nicht? Du bist blass und …“
Er schüttelte den Kopf. Langsam ließ der Krampf nach, obwohl der Schmerz nach wie vor enorm war. So stark, dass er kein Wort herausbekam.
Auf keinen Fall wollte er es riskieren, Paige jetzt anzusehen. In ihrer Jugend, als sie verrückt nacheinander gewesen waren, hatte sie die beunruhigende Fähigkeit entwickelt, seine Gedanken lesen zu können. Sie wusste meistens genau, was in ihm vorging.
„Alles … in Ordnung“, brachte er schließlich heraus. Der Schmerz ließ nach.
Sie nahm das Hundeshampoo, drückte einen glänzenden Streifen auf Sheps nasses Rückenfell und fing an, es einzumassieren. „Tut mir leid, aber du siehst nicht so aus, als ob alles in Ordnung wäre“, stellte sie fest.
Der arme Shep sah tropfnass zu Austin, aber er ließ die Prozedur mit einer solchen Geduld über sich ergehen, dass es Austin zutiefst rührte.
„Bist du etwa krank?“, bohrte Paige weiter.
Erneut schüttelte er den Kopf, da er schon wieder kein Wort herausbekam.
„Austin“, sagte sie bestimmt. „Ich bin Krankenschwester und sehe, wenn jemand Schmerzen hat.“
Gerade als er darauf etwas antworten wollte, spürte er den Krampf in seinem Rücken von Neuem. Er hielt sich an der Kante der Arbeitsfläche fest und wartete darauf, dass der Schmerz nachließ.
Paige wartete ebenfalls, drängte ihn aber nicht weiter. Stattdessen duschte sie den Hund ab, seifte ihn ein zweites Mal ein und duschte ihn wieder ab.
Wie sich zeigte, war Shep, der das Bad ohne Klagen über sich ergehen ließ, ein Hund mit einem gelbbraunen Fell. In der Mitte des Rückens hatte er einen rötlich braunen Fleck, der die Form eines Sattels hatte.
Paige beglückwünschte den Hund zu seinem guten Aussehen und trocknete ihn gründlich ab, bevor sie ihn aus dem Becken hob und auf den Boden stellte.
Inzwischen konnte Austin wieder atmen, aber das war auch schon alles.
Die Hände auf die Hüften gestützt, drehte Paige sich zu ihm. Ihr nasses T-Shirt klebte an faszinierenden Stellen ihres Oberkörpers.
Mühsam riss Austin sich vom Anblick ihrer vollkommenen Brüste los, leider nicht schnell genug. In Paiges Augen flackerte Zorn auf.
Oder war es Besorgnis?
„Manche Dinge ändern sich nie“, bemerkte sie.
Austin ließ die Kante der Arbeitsfläche los. Er war heilfroh, dass der Krampf nachgelassen hatte. „Was meinst du damit?“, fragte er und fuhr törichterweise fort: „Na schön, ich habe deine Brüste betrachtet. Tut mir leid, dass du das mitbekommen hast.“
Ihr Mund zuckte. „Du meinst, es tut dir leid, dass ich dich dabei erwischt habe?“
„Ja“, gestand er und hatte immer noch Schwierigkeiten, ihre Stimmung zu deuten.
Sie lachte.
Er hatte ganz vergessen, welche Wirkung Paige Remingtons Lachen auf ihn hatte. Es machte ihn benommen und schwindelig, als hätte man ihm die Augen verbunden, ihn ein halbes Dutzend Mal im Kreis gedreht und ihm anschließend den Boden unter den Füßen weggezogen.
Gleich darauf wurde ihre Miene wieder ernst, obwohl ihre Mundwinkel noch die Andeutung eines Lächelns verrieten und ein belustigter Ausdruck in ihren Augen lag. „Was ich eigentlich mit der Bemerkung ‚Manche Dinge ändern sich nie‘ meinte, war, dass du nach wie vor zu stur und stolz bist, um zuzugeben, dass du Hilfe brauchst.“
„Ich brauche keine
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