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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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waren das Problem.
    »Rufen Sie die Irabu-Klinik an, die wir vor kurzem aufgesucht haben«, brachte er mit Mühe heraus. Einen ungehobelteren Gesellen gab es zwar nicht auf dieser Welt, doch die von
ihm verschriebenen Medikamente hatten zumindest ihre Wirkung getan.
    Nach einer Weile hörte er Kinoshita an seinem Ohr: »Ich habe angerufen, aber … seine Antwort war Ich hab keine Lust! «.
    Mitsuo knirschte vor Wut mit den Zähnen, beherrschte sich aber. Hier würde er jetzt nicht sterben.
     
    »Was denn, was denn, Herr Tanabe! Diesmal ist Ihnen schwarz vor Augen geworden?«, sagte Irabu gelangweilt und verzog den Mund zu einem großen Gähnen. »Sie haben’s nicht leicht. Schlaflosigkeit, Schwindel.«
    Mitsuo rieb seinen linken Arm und starrte böse auf den Mann, der wie ein Nilpferd aussah. Kaum war er hergekommen, hatte man ihm sogleich wieder eine Spritze verpasst. Diesmal sollte es ein Stärkungsmittel gewesen sein. Warum war er überhaupt hergekommen? War es, weil sich Menschen in Zeiten der Schwäche selbst an Narren klammerten?
    »Ihr Sekretär hat mir am Telefon gesagt, dass Sie aus irgendeinem Grund Anfälle bekommen.«
    »Kinoshita hat das gesagt?« Mitsuo verdrehte die Augen.
    »Fußpilz sollen Sie auch haben.«
    »Lassen Sie die Witze. So etwas hatte ich bisher noch nie gehabt.«
    »Jetzt seien Sie doch nicht so ärgerlich. Ihr Sekretär macht sich doch nur Sorgen um Sie.«
    Irabu zog ein Knie an und bohrte in der Nase. Dieser Mensch hatte so wenig Manieren, dass es einem die Sprache verschlug.
    »Lassen wir das. Wichtiger ist, die Krankheit beim Namen zu nennen. Wenn Sie Panikattacken haben, dann gibt es dafür eine Behandlungsmethode.«
    »Panikattacken?«
    »Ja, eine Art Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems.
Im schlimmsten Fall kommt es zu Ohnmachtsanfällen, wodurch der Alltag empfindlich gestört werden kann. Es gibt Leute, die keinen Zug mehr besteigen können oder die Angst haben, aus dem Haus zu gehen.«
    Mitsuo dachte nach. Tatsächlich wurde er manchmal von Panik heimgesucht. Den Grund dafür wusste er. Dunkelheit, Enge und dazu kam seit kurzem Blitzlicht.
    »Also, dann beichten Sie mal«, sagte Irabu, als hätte er ihn durchschaut.
    »Ich habe keine Probleme rauszugehen. Unterlassen Sie bitte diese voreiligen Diagnosen.«
    »Meine Güte, sind Sie stur! Obwohl Sie Angst vorm Dunkeln haben.«
    »Hat Kinoshita Ihnen das erzählt?«, spuckte Mitsuo mit finsterem Gesicht aus.
    »Wie gesagt: Er macht sich Sorgen.«
    »Wer hat vor so etwas schon Angst? Ich bin doch kein Kind mehr«, versuchte er zu bluffen. Er wollte sich gegenüber diesem Narren keine Blöße geben.
    »Also gut, dann lösche ich zur Probe mal das Licht. Da wir im Untergeschoss sind, wird es hier stockdunkel, ja?«, grinste Irabu und streckte seinen Kopf vor. Es sah aus, als ob ein Nilpferd sich nach Futter streckte.
    »Bitte, dann machen Sie nur«, antwortete Mitsuo mit fester Stimme. Doch schon fingen seine Knie leicht an zu zittern.
    »Mayumi, löschst du mal das Licht?«
    Die auf der Bank lümmelnde Krankenschwester warf einen flüchtigen Blick auf Mitsuo. Unwillig stand sie auf und drückte den Schalter an der Wand. Nun herrschte totale Finsternis.
    Mitsuo schluckte. Auf einmal war sein ganzer Körper schweißüberströmt, und das Atmen fiel ihm schwer. Er konnte nicht einfach so still sitzen bleiben. Als ob seine Existenz allmählich
ins Nichts verschwand, verlor er die Empfindung für rechts und links, vorher und nachher. Sein Zeitgefühl war weg. Waren jetzt eine Minute oder schon zehn Minuten vergangen, oder würde das bis in alle Ewigkeit so weitergehen? Er konnte es nicht sagen. Tod, ewige Ruhe … diese Worte kamen ihm plötzlich in den Sinn. Seine Knie zitterten wie Espenlaub und er glaubte, jeden Augenblick losschreien zu müssen.
    »Uaah!«, schrie auf einmal jemand. Es war Irabu. »Mayumi! Mach das Licht an, schnell, schnell!«
    Ein ohrenbetäubender Lärm entstand plötzlich. Becherglas zerbrach, der Spritzentisch krachte zu Boden. Irgendetwas war passiert. In Mitsuos Kopf herrschte Chaos. Etwas stieß gegen seinen Körper, und er merkte, dass Irabu sich an ihn klammerte. Mitsuo kippte, wie er war, nach hinten über und schlug mit dem Hinterkopf dumpf auf den Boden.
    »Also wirklich, was machen Sie denn da?«, ertönte die schläfrige Stimme der Krankenschwester, und auf einmal brannte wieder Licht im Zimmer.
    »Wie stellen Sie beide sich denn an?«, sagte die Krankenschwester und sah sie von oben mit

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