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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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Wenn der freie Wettbewerb verschwindet, dann verliert das industrielle Gewerbe seine unternehmerische Energie. Hätten Sie stattdessen lieber Kommunismus? Sind Sie etwa ein Roter?«
    Bei diesen Worten wich dem dabeisitzenden Kinoshita die Farbe aus dem Gesicht. Diese Art zu sprechen war es, was er befürchtete.
    »Bei einer Reduzierung der Teams werden einige Spieler und Angestellte der Mannschaften arbeitslos.«
    »Wir leben im Zeitalter der Umstrukturierung. Warum soll der Profibaseball da eine Ausnahme sein? Die Zeiten der Behaglichkeit sind vorbei.«
    »Die Fans werden das kaum akzeptieren.«
    Was für ein langweiliger Reporter! Glaubt der, mit dem Stichwort Fans punkten zu können?
    »Ich denke vor allem an die Fans! Soll die Pacific League etwa vor die Hunde gehen? Und soll ich dabei einfach zusehen?«
    »Dann sehen Sie sich selbst als eine Art Retter?«
    »Hmm, wenn ich dazu jetzt nicke, sehe ich die morgige Schlagzeile schon vor mir: Nabemann schreit: Ich bin der Retter der Baseballwelt! «.
    Der Reporter lächelte gequält und kratzte sich mit dem Kuli am Kopf.
    »Ich kenne eure Tricks. Euch gehe ich nicht mehr auf den Leim. Hohoho …«
    Mitsuo war inzwischen gut gelaunt, da er leichtes Spiel mit seinem Gegenüber hatte. Er paffte an seiner Zigarre und lehnte sich in sein Sofa zurück.
    »Übrigens schließt die Spielervereinigung auch einen Streik gegen die Reduzierung der Mannschaften nicht mehr aus. Würden Sie einen Streik Ihrer Mannschaft hinnehmen?«

    »Sollen sie doch, wenn sie können. Wer die Hand beißt, die ihn füttert, wird halt verkauft.«
    »Das klingt aber ziemlich feudalistisch.«
    »Was reden Sie da! Wissen Sie überhaupt, was es heißt, sich um Spieler in einer Baseballmannschaft zu kümmern?«
    »Spielen Sie etwa darauf an, dass talentierte Baseballspieler in Universitätsteams schon als Amateure heimlich Geld bekommen?«
    »Bitte? Was soll denn das heißen?«
    »So lauten meine Informationen. Offensichtlich erhalten die Spieler, die ihre Teams frei wählen können, regelmäßig Geldgeschenke von interessierten Vereinen.« Bei dieser Bemerkung blickte der Reporter auf, um sich die Veränderung von Mitsuos Gesichtsausdruck nicht entgehen zu lassen.
    »Einen Moment mal. Das war so nicht vereinbart.«
    Kinoshita mischte sich mit rotem Gesicht in das Gespräch. »Das heutige Interview sollte sich nur um die Umstrukturierung der Baseballliga drehen.«
    »Ich habe doch nur gefragt, ob das der Wahrheit entspricht.«
    »Der Präsident hat nichts mit der Rekrutierung neuer Spieler zu tun.«
    »Aber er hat doch die Verantwortung über das Management…«
    Die beiden Journalisten und Kinoshita begannen einen heftigen Wortwechsel.
    Mitsuo packte die Wut. »He, jetzt halten Sie mal den Mund!« Er nahm seinen Stock und erhob sich.
    »Hier, Kinoshita. Sie wollten, dass ich dieses Interview mache, und ich habe ja gesagt. Was soll denn das jetzt? Ich habe keine Lust, mich mit Klatschtanten abzugeben.«
    »Herr Tanabe, ich bin keine Klatschtante!«, ereiferte sich der Reporter vorlaut.

    »Was denn dann, bitte schön? Sie tun Fotos mit nackten Mädchen in Ihr Magazin und nennen das Journalismus? Dass ich nicht lache!«
    »Herr Präsident, lassen Sie mich bitte…«
    In dem Moment drückte der Fotograf den Auslöser. Für einen Moment wurde Mitsuo weiß vor den Augen. Dann kam der nächste Blitz, und ein Schwindelgefühl erfasste ihn. Wieso?, fragte er sich. Blitzlichtgewitter erlebte er zurzeit doch jeden Abend.
    Ohne es zu wollen, plumpste er zurück aufs Sofa. Alles Blut wich ihm aus dem Gesicht, und sein Blick wurde unsicher. Dazu kam auch noch Atemnot. Er stützte sich auf die Armlehne der Couch.
    »Herr Präsident, was haben Sie denn?«, hörte er Kinoshitas Stimme wie ein Echo.
    »Bitte gehen Sie jetzt. Der Herr Präsident ist erschöpft«, drängte Kinoshita die Reporter hinaus.
    Mitsuo vernahm die Worte, als würden sie ihn nichts angehen. Wie ein Tintenfleck auf einem Blatt Japanpapier breitete sich in seinem Kopf eine Vorstellung aus. Das war das Nirvana, dachte er, obwohl er es noch nie gesehen hatte. Würde er jetzt hier sterben? Nein, das durfte nicht sein.
    Sein junger Sekretär wurde gerufen, der Mitsuo auf die Arme nahm und zu einem Kanapee in sein Büro trug. Wie schon einmal, überkam ihn ein furchtbares Grauen. Hinter seinen Augenlidern flammten hintereinander Blitze auf. Er hielt Kinoshita zurück, der schon den Notarzt rufen wollte. Man würde ohnehin nichts feststellen: Seine Nerven

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