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DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

Titel: DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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des Imperiums.«
    Der Ausmarsch erfolgte durch das Südtor, das dem feindlichen Lager abgewandt war. So sollte vermieden werden, dass die Franken über die beiden Legionen in verminderter Mannschaftsstärke und ihre Hilfstruppen herfielen, bevor die Schlachtordnung eingenommen werden konnte.
    Am Tor hatte sich Frau Titia mit einigen aristokratischen Emigrantinnen postiert, um die ausmarschierenden Truppen anzufeuern. Die Damen klatschten und jubelten, ohne damit jedoch auf die Gesichter der germanischen Söldner so etwas wie Begeisterung zaubern zu können. Schließlich erinnerte sich eine daran, dass Geld immer Wunder bewirkt. Sie ließ den Vorüberziehenden kleine Münzen in die Hand drücken, was aber nur die Wirkung hatte, dass es zwischen den Beschenkten zum Streit kam und die Marschordnung gestört wurde. Ein Zenturio musste einschreiten und die freigebige, empörte Dame wegführen lassen.
    Der Patricius stieg auf die Mauer, um die Schlacht von der Brustwehr aus zu beobachten.
    Da er überzeugt war, dass es hier auf ein persönliches Beispiel von Wagemut nicht ankam, hielt er es für verantwortungslos, sich als unersetzbarer Leiter und Lenker auf dem Schlachtfeld den Geschossen des Feindes auszusetzen. Er fand vielmehr, dass es wichtig war, aus dieser hohen, unverletzlichen Position den Legionen den Rücken zu stärken. Sein weithin leuchtender, feuerroter Helmbusch würde auch jeden, der sich etwa zur Flucht wenden sollte, daran gemahnen, dass ihn das strenge Auge seines obersten Feldherrn sah. Er schloss natürlich nicht aus, im Falle einer kritischen Wendung selbst das Schwert zu ergreifen. Dass aber ein solcher Fall eintreten würde, hielt er für unwahrscheinlich.
    Zunächst schien er damit recht zu behalten.
    Die Franken, die sich in dichten Haufen formiert hatten, zögerten mit dem Angriff und wichen sogar zurück, als die Legionen unter dem Geschmetter der Tuben und Hörner vorrückten.
    Ein Pfeilregen prasselte auf sie nieder, und der Patricius sah erfreut, dass die Geschosse ihr Ziel fanden. Bald machte er zwanzig, dreißig, fünfzig am Boden liegende Barbaren aus, und eiliger – ja, hastiger, als gelte es, die lästige Sache rasch hinter sich zu bringen, marschierten die Legionäre in breiter Front vorwärts.
    Die Sonne stieg auf, und Syagrius ließ einen Schirm gegen die blendenden Strahlen bringen. Er nahm sich auch vor, den Helm, der ihn an den Schläfen drückte, bald abzusetzen und gegen einen weichen, griechischen Hut zu vertauschen.
    »Bedauerlich«, scherzte er, an ein paar Würdenträger gewandt, die mit ihm an der Brustwehr standen, »dass dieses unterhaltsame Schauspiel nur kurz sein wird. Doch ich verspreche euch, es zu verlängern. Das gibt ein paar schöne Prozesse … gegen die Rädelsführer, die ihre Föderatenverträge gebrochen haben. Hoffentlich überleben sie – für die Todesurteile. Ich werde euch nicht enttäuschen, Freunde!«
    Die Herren lachten – aber nicht lange.
    Plötzlich änderte sich das Bild. Wie eine Schwertspitze stieß ein fränkischer Trupp in den vorderen, bisher fast unversehrten römischen Heeresblock. Die Spitze verlängerte sich zu einer monströsen Klinge, die zweischneidig rechts und links alles niedermähte. Als gewaltiger Keil drangen die tollkühnen Franken schräg ein in die Streitmacht der letzten gallischen Römer, teilten sie in zwei ungleiche Hälften. Die kleinere war so gut wie verloren. Die größere sammelte sich und formierte sich neu.
    Schon erreichte die Spitze des Keils die Nachhut der Römer. Unter den Ersten war ein riesenhafter Kerl mit langen, wehenden Haaren, dessen Schwert, die Spatha, den breitesten Raum in der Gasse schlug.
    Der Patricius an der Brustwehr erkannte ihn. »Chlodwig«, murmelte er. »Wer hätte gedacht, dass dieses dreckige junge Großmaul auch kämpfen kann!«
    Die Spitze der Franken war schon in Schussweite, und so befahl er den Bogenschützen, auf Chlodwig anzulegen.
    Zwei Männer fielen an der Seite des Frankenkönigs. Chlodwig blickte herauf, stieß ein Hohngelächter aus und rief dem Patricius etwas zu, was aber im Kampflärm nicht verstanden wurde.
    »Warum erledigt denn keiner den Hurensohn?«, schrie Syagrius. »Hundert Goldsolidi für seinen Leichnam! Legt an! Schießt ihn ab!«
    Doch die Pfeile erreichten Chlodwig nicht mehr.
    Man sah ihn zurückstürmen, um hinten auszuhelfen, wo seine Franken in Bedrängnis gerieten. Bei dem blitzartigen Vorstoß war die Verbindung zu den Nachrückenden abgerissen. Die

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