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DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

Titel: DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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den Wortführern auszumachen.
    Chlodwig richtete es ein, dass Droc gleich unter den Ersten war, die ihm die Waffen vorweisen mussten. Die wenigen, die vor dem graubärtigen Unruhestifter standen, fertigte er rasch ab, ohne Beanstandung.
    Als er zu Droc trat, wurde es ringsum still. Hunderte Augen starrten die beiden an. Man hoffte, dass wieder etwas passieren, dass Droc, der Furchtlose, etwas tun oder sagen würde. Man war sicher, er werde dem König nicht durchgehen lassen, dass er sie, seine Besten und Tapfersten, hintansetzte und tagelang warten ließ.
    »Den Ango«, sagte Chlodwig und streckte die Hand aus.
    Droc, der einen Kopf kleiner war als der König, blickte gleichmütig zu ihm auf und gab ihm die Lanze.
    Chlodwig besah die Spitze und stellte fest, dass einer der Widerhaken fehlte. Er legte die Hand fest um den eisernen Schaft und drehte ihn mit einem Ruck. Ein Nagel sprang heraus. Er gab nach.
    »Das nennst du einen Ango?«, sagte der König laut. »Damit kannst du nicht mal einen Karpfen aufspießen!«
    Er warf die Lanze mit einer verächtlichen Geste ihrem Besitzer hin. Droc fing sie auf und lächelte mit herabgezogenen Lippen.
    »Das Schwert!«
    In der Nähe stand eine junge Birke. Chlodwig nahm das Kurzschwert des Droc, den Sax, und versetzte dem dünnen Stamm einen Hieb. Das Bäumchen zitterte ein wenig, fiel aber nicht.
    »Versuch mal, damit deine Großmutter umzubringen!«
    Noch immer lächelnd fing Droc das Schwert und steckte es ruhig in die Scheide.
    »Die Franziska!«
    Droc zog die Axt vom Gürtel.
    Chlodwig hielt sie mit beiden Händen und betrachtete sie eine Weile. Dann sah er den alten Gefolgsmann an, der noch immer lächelte, jetzt aber mit einem Anflug von Spott. Als wollte er sagen: Ja, das ist sie. Mit der habe ich es getan. Tut es noch weh?
    Chlodwig packte mit der Rechten die Schneide und versuchte, mit der Linken den Stiel herauszudrehen.
    Beim ersten Versuch gelang es nicht. Beim zweiten war die Schneide schon locker. Beim dritten hielt er sie in der Hand. Er warf die Schneide und den Stiel auf den Boden, dem Droc vor die Füße.
    »So schlechte Waffen wie du hat keiner!«, sagte er so, dass es weithin alle hören konnten. »Sie sind unbrauchbar! Sie sind völlig nutzlos!«
    Droc zog die Lippen noch tiefer herab, und jetzt schien sein spöttisches Lächeln zu sagen: Ich weiß doch, warum du mich demütigst, König. Tu es nur, es kümmert mich nicht!
    Langsam bückte er sich und streckte die Hände aus, um den Stiel und die Schneide aufzuheben.
    Chlodwig bekam den Wolfsblick. Er starrte auf den Kahlschädel vor sich, von dem graues Haar herabhing wie totes Gras. Er riss die eigene Axt aus dem Gürtel, und mit einem raschen Hieb ließ er das Eisen hineinfahren.
    »So handele ich nach dem Gesetz!«, rief er. »So mache ich es wie du mit dem Krug!«
    Droc gab keinen Laut von sich.
    Er hing einen Augenblick lang gebückt an der Axt, die in seinem Kopf saß, das spöttische Lächeln zur Grimasse erstarrt, die Arme ausgestreckt, um die Teile der Waffe am Boden zu fassen.
    Die Arme fielen zuerst herab. Dann löste sein Körpergewicht den Mann. Er fiel erst nach vorn, dann auf die Seite und blieb gekrümmt liegen. Blut sprudelte aus dem gespaltenen Schädel.
    Chlodwig stand aufrecht neben dem Toten und hielt die blutige Axt gesenkt.
    Mit der freien Hand knotete er sein Halstuch auf. Er wischte das Blut von der Schneide; es war nur wenig.
    Er warf das Tuch weg, steckte die Axt an den Gürtel, stieg über den Leichnam hinweg und trat zum Nächsten.
    »Deine Waffen!«
    Der Angesprochene, ein noch junger Gefolgsmann, rührte sich nicht und starrte nur auf seinen Nebenmann, der reglos und blutend am Boden lag.
    »Bist du taub? Deine Waffen!«
    Der junge Krieger fuhr zusammen und sah den König erschrocken und fassungslos an. Mit zitternder Hand gab er ihm seine Lanze.
    Chlodwig fuhr mit dem Finger über die Spitze und prüfte, ob der eiserne Schaft gut befestigt war. Er nickte befriedigt und verlangte das Schwert. Es schien ihm nicht aufzufallen, dass plötzlich ringsum auf dem Marsfeld vollkommene Stille herrschte. Keine Kommandos, kein Hämmern, kein Schleifen, kein Schwertergeklirr.
    Wie gelähmt blickte die Gefolgschaft auf den zusammengekrümmten Leichnam, aus dessen Schädel das Blut floss, den Leichnam des guten Kameraden Droctulf, des ehrlichen, mutigen alten Kämpfers.
    Die Stille war so von Spannung erfüllt, dass gleich ein Tumult wie ein Donnerschlag folgen musste. Und diesem ein Sturm

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