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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Manövrieren, Hoheit, aber es gibt einen tiefen, engen Kanal, den sie durchfahren können, ohne auf Grund zu laufen. Ich hoffe von ganzem Herzen, Madam, dass Ihnen kein Leid geschehen ist bei allem, was Sie durchmachen mussten. “
    „Colonel Knight gelang es, eine großartige Rettungsaktion zu organisieren“, sagte sie lächelnd.
    „Die Prinzessin ist zu bescheiden. Sie hat sich selbst sehr gut zur Wehr setzen können“, gab Gabriel das Kompliment zurück. „Ihre Hoheit wurde von Kindesbeinen an dazu ausgebildet, sich selbst zu schützen. Schießen, Messerkampf. Glauben Sie mir“, fügte er mit einem fast stolzen Lächeln hinzu. „Sie ist nicht leicht zu besiegen.“ Commander Blake zog eine Braue hoch und blickte diskret von einem zum anderen. „Ich verstehe.“
    Etwas in seinem Tonfall veranlasste Gabriel, den Blick zu senken, und er fragte sich, ob er vielleicht zu viel gesagt hatte.
    Sophia räusperte sich und wechselte rasch das Thema. „Wie geht es meinem Volk zurzeit, Sir?“
    Blake zögerte. „Ich kann sagen, sie alle sind sehr begierig darauf, Sie zu sehen.“
    „Hm“, erwiderte sie, verschränkte die Arme und lächelte. „Bitte, Commander, sprechen Sie so frei und offen mit mir, wie Sie auch mit einem Mann reden würden. Haben meine Leute Ihnen Schwierigkeiten bereitet?“
    „Nun, Hoheit ...“
    „Ein einfaches Madam würde genügen, Commander.“
    Er nickte. „Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, Madam, in der letzten Zeit sind sie einander an die Kehle gegangen. Sie haben Höfe angezündet, Fischerboote in die Luft gesprengt, Beleidigungen provoziert und ganz allgemein für Unruhen gesorgt, hier, dort - überall. Sobald ich meine Männer losgeschickt habe, um in einem Viertel für Ruhe zu sorgen, brach in einem anderen ein Aufstand aus. Und wenn meine Männer sich einmischten, um Frieden zu stiften, wurden sie oft genug mit Steinen und Flüchen bedacht. “
    „Oh weh“, sagte Sophia und seufzte. „Wie es scheint, habe ich meine Aufgabe gefunden.“
    „Das stimmt.“
    „Das kann bestimmt nicht nur von den Einheimischen ausgehen“, sagte Gabriel und runzelte die Stirn. „Ich fürchte, unsere Freunde tun ihr Möglichstes, um die Dinge anzuheizen. Teile und herrsche. Wenn ich sie wäre, würde ich das auch so machen.“
    „Nun, es wird nicht funktionieren“, sagte Sophia entschlossen und stand auf. „Ihre schmutzigen Tricks werden mich nicht einschüchtern. Und ich werde auch nicht zulassen, dass sie mein Volk einschüchtern. Bei der ersten Gelegenheit wünsche ich eine Führung durch mein Herrschaftsgebiet. Ich möchte meine Landsleute von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Ich bin sicher, sie zweifeln noch an mir, denn ich bin nur eine Frau. Aber wenn sie mir in die Augen sehen, werden sie wissen, dass ich für sie genauso hart kämpfen werde wie meine Brüder Giorgios oder Kristos es getan hätten. Oder sogar Vater selbst.“
    „Eine Führung?“ Gabriel bewunderte ihren Mut, doch dieser Wunsch gefiel ihm nicht. „Hier gibt es Menschen, die versuchen, dich zu töten.“
    „Wir alle haben unsere Last zu tragen. Du wirst deine Aufgaben erledigen, und ich meine.“
    Gabriel zuckte zusammen, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. Er wandte sich ab vor ihrem kalten Blick. „Ich ... äh ... kann den Standpunkt des Colonels verstehen, Madam“, sagte Blake vorsichtig. „Sie hinauszubringen, damit Sie Ihre Untertanen treffen, würde bedeuten, Sie einem großen Risiko auszusetzen.“
    „Vor allem, weil wir noch nicht wissen, wo die Unholde des Skorpion-Ordens dir auflauem wollen“, fügte Gabriel hinzu.
    „Egal“, erwiderte sie ebenso kühl wie höflich. „Ich vertraue voll und ganz darauf, dass Ihr klugen Engländer mich zu beschützen versteht. Mein Volk braucht mich, und dies ist mein Wille.“
    Sie ging hinaus und ließ die beiden „klugen Engländer“ zurück, die sich stumm ansahen.
    „Nur damit ich Bescheid weiß - ist sie immer so?“, fragte Blake kaum hörbar.
    „Seien Sie froh, dass sie nicht noch ihr Messer gezogen hat“, meinte Gabriel.
    Inzwischen traf Sophia im angrenzenden Raum auf Pater Nektarios, den Erzbischof von Kavros. Als Gabriel und Commander Blake dazukamen, kniete der alte Mann mit Tränen in den Augen mühsam vor ihr nieder, um ihren Ring zu küssen.
    Das war der Moment, in dem alles für Gabriel real wurde. Sie war eine wirkliche Prinzessin, und bald würde sie Königin sein. Und er war nichts anderes als ein Bürgerlicher und würde es auch

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