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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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ihm anschließend das Glas, ohne den Blick von ihm zu wenden.
    Insgeheim genoss sie noch immer die Erinnerung an das gemütliche Essen, das sie in seiner Küche geteilt hatten wie ganz gewöhnliche Menschen, ein Mann und eine Frau bei einem einfachen, herzhaften Mahl.
    Der Eiserne Major machte noch immer ein finsteres Gesicht und unternahm auch keinen Versuch, ihr das Glas abzunehmen. Sophia zuckte die Achseln und trank selbst einen Schluck. Sie fürchtete, das zu brauchen. Offensichtlich war er wütend auf sie. Dies Gespräch würde nicht leicht werden.
    „Verdammt, das kann ich einfach nicht glauben.“ Kopfschüttelnd sah er sie an. „Sie sind die Person, die ich bewachen soll?“
    „Ich fürchte ja. Gabriel, bitte lass mich dir erklären ...“
    „Ja bitte!“
    Beschwichtigend hob sie eine Hand.
    Mühsam hielt er seinen Zorn zurück.
    Sie wollte ihn nicht noch mehr reizen, und aus diesem Grund kam sie gleich zum Thema. Tatsächlich war es eine Erleichterung, ihm endlich alles erzählen zu können. „An dem Morgen, als du mich schlafend in deiner Scheune fandest, hatte ich gerade einen Anschlag überlebt. Meine Gefolgsleute und ich waren unterwegs zu diesem Schloss hier, als wir in einen Hinterhalt gerieten und von maskierten Männern überfallen wurden.“
    Er runzelte die Stirn und hörte zu.
    „Wir wurden überrascht.“ Trauer überkam sie. „Für meine Männer lief es nicht gut, und als Nächstes gab mir mein erster Leibwächter zu verstehen, dass ich fliehen sollte - auf dem Pferd, das du gefunden hast. Ich musste mich an bestimmte Koordinaten halten, damit meine Wachen mich leicht finden konnten, wenn die Gefahr vorüber war. Und diese Koordinaten, Gabriel, führten mich direkt zu dir. Wenn das nicht Schicksal ist!“ Sie hob den Kopf und sah ihn hoffnungsvoll an.
    Er blickte sie noch immer misstrauisch an.
    »Als ich in der Scheune Unterschlupf suchte, nahm ich sie wäre verlassen. Ich dachte, die Angreifer wären mir vielleicht noch auf den Fersen. Ich musste mich verstecken. Als du mich aufwecktest und sagtest, ich müsse gehen, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich durfte den Ort nicht verlassen, nur so war garantiert, dass mich meine Männer finden konnten. Du hast selbst als Leibwächter Dienst getan - du musst wissen, dass das ein weit verbreitetes Vorgehen ist und dass ich die Wahrheit sage.“ Sie schüttelte den Kopf und wünschte sich, er würde ihr glauben. „Als du deine Vermutung über meine Anwesenheit äußertest - das mit deinem Bruder -, da habe ich einfach zugestimmt.“
    Er sah ein wenig irritiert aus, als er kurz auflachte. „Dann bist du also keine Zigeunerin.“
    „Nein, Gabriel“, sagte sie mit einem zärtlichen Lächeln in Anbetracht seiner verständlichen Verwirrung. „Ich bin Griechin. Komm mit, lass es mich dir zeigen.“ Sie richtete seine Aufmerksamkeit auf das dreidimensionale Modell und nahm einen schmalen Holzstab zur Hand.
    „Was ist das alles?“, fragte er und blickte auf das Modell. „Die Welt. “ Während er mit finsterer Miene die Arme vor der Brust verschränkte, zeigte sie auf eine lange, schmale Adria-Bucht. „Siehst du das hier? Unter dem italienischen Stiefelabsatz, westlich des Peloponnes?“
    Er nickte und betrachtete die Stelle.
    „Diese kleinen Punkte hier sind bergige griechische Inseln - das ist meine Heimat. Kavros.“ Die Punkte waren nur wenig größer als ein paar verstreute Brotkrumen, aber sie hob den Kopf und lächelte ihm zu, voller Stolz. „Manche sagen, Kavros ist die Heimat von Circe, jene Göttin, die Odysseus nach der Schlacht von Troja sieben Jahre gefangen hielt, auf seinem Weg nach Hause.“
    Sein Blick wurde wachsam.
    „Meine Familie hat Hunderte von Jahren über diese Inseln geherrscht, bis Napoleon sie eroberte. Das war im Jahr 1800 gewesen. Ich war erst drei, als die Familie um ihr Leben zittern musste. So wuchs ich dann auch hier in England auf, im Exil, und habe unter dem Schutz der Krone gelebt. Während der ganzen Zeit tobte der Krieg gegen Napoleon. Mein armes Land wurde zum Kampfplatz zwischen den Großmächten. Zuerst marschierten die Franzosen ein, danach wurden sie von den Österreichern vertrieben. In der Folge übernahmen die Russen die Inseln, und am Ende erschienen die Briten. Sie errichteten auf der Hauptinsel einen Marinestützpunkt, und als Napoleon besiegt war, beanspruchte England Kavros. Auf dem Wiener Kongress machten sie es offiziell, und Kavros kam unter britisches Protektorat. Es ist ein

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