Die Mitternachtsprinzessin
Sanftheit überwältigte sie mehr, als es ihm mit all seiner Kraft gelungen wäre. Langsam ließ sie das Messer los. Sie wehrte sich nicht mehr gegen ihn, ließ zu, dass er es nahm.
Sie warf einen Blick auf den Gefangenen und sah, dass er sie anstarrte, hörte, wie er durch den Knebel wimmerte. Sie fröstelte, schlang die Arme um sich und wandte sich ab. Sie fragte sich, ob sie wirklich einen wehrlosen Mann erstochen hätte.
Gabriel legte das Messer auf der anderen Seite des Raumes ab, außerhalb der Reichweite des Gefangenen, danach kam er wieder zu ihr. „Alles in Ordnung?“
Sie nickte und mied seinen Blick. „Was meinst du damit“, fragte sie mit bebender Stimme, „als du von einer, List gesprochen hast?“
„Als wir ihn fingen, wusste ich, dass er das perfekte Instrument war, um es gegen jene in deinem Gefolge einzusetzen, die dir schaden wollen.
Sie wich zurück. „Ach, fang doch nicht wieder davon an." Gabriel sah sie nur an und stemmte die Hände in die Hüften. „Gerade jetzt glauben deine griechischen Leibwachen, dass wir einen der Angreifer gefangen haben. Wenn irgendeiner von ihnen damit zu tun haben sollte, soll diese List sie dazu bringen, sich zu verraten. Ich habe mit dem Captain gesprochen. Er hat seine Männer positioniert, und wir werden sehen, was deine Griechen mit dieser Entwicklung anfangen, wie sie auf diese Nachricht reagieren. Da aller Augen wegen des Balls auf dich gerichtet sind, ist dies der sicherste Weg. “
„Meine Männer haben nichts zu verbergen“, flüsterte sie etwas weniger überzeugend, als sie es vorher empfunden hatte.
„Dann haben sie nichts zu befürchten“, erwiderte er. „Lass mich sie nur prüfen.“
„Na schön, wenn das die einzige Möglichkeit ist, dich zu überzeugen.“
„Mir geht es nur um deine Sicherheit.“
Seine ruhigen Worte versetzten ihr einen Stich. Sie ließ den Blick wieder sinken. „Tu, was du nicht lassen kannst. Ich werde die Lüge mittragen.“
„Sophia“, sagte er leise, als sie sich zur Tür wandte. „Du bist eine wunderbare Aphrodite. “
Sie blieb stehen, drehte sich um und lächelte ihn über die Schulter hinweg an. „Danke. Aber tatsächlich sollte ich Artemis darstellen.“
Er zog die Brauen hoch. „Die jungfräuliche Jägerin?“, fragte er lächelnd.
Sie errötete ein wenig. Vermutlich hatte er recht, sie für wenig jungfräulich zu halten, aber nur dieser Mann hatte eine solche Wirkung auf sie. Damit wandte sie sich wieder ab.
»Hast du den Tanz mit dem Prinzen genossen?“
Seine mit leiser Stimme vorgetragene Frage ließ sie innehalten, aber sie drehte sich nicht um.
»Wenigstens hat er mich gefragt.“
»Ich hörte, er sieht sich nach einer neuen Frau um.“ »Das hörte ich auch.“ Ihr Herz klopfte so laut, dass sie fürchtete, alle Gäste im oberen Stockwerk müssten es trotz der dicken Steinmauern wahrnehmen.
„Aber suchst du nach einem Gemahl?“
Hoffnungslos starrte sie die Mauer vor sich an. „Ich weiß es nicht“, flüsterte sie und spürte deutlich seine Gegenwart hinter sich. „Er tanzt gut - auch wenn er ein wenig sonderbar wirkt.“
„Dann willst du ihn also nicht?“
„Seit wann interessiert es dich, was ich will?“, murmelte sie kaum hörbar.
Aber Gabriel hatte es wohl dennoch gehört, denn gleich darauf war er bei ihr, umfasste ihre Taille und drehte sie herum. „Sophia ...“
„Nicht.“ Sie versuchte ihn wegzuschieben, aber es war sinnlos.
Er zog sie in seine Arme, so, dass der Gefangene sie nicht sehen konnte, und küsste sie. Er umfasste ihren Nacken und küsste sie mit einer Leidenschaft, von der sie vermutete, dass sie von Eifersucht getrieben war. Er presste sie an sich, nahm alles, was sie ihm nur zu gern geben wollte, Bereitwillig öffnete sie den Mund für ihn, umfasste seine breiten Schultern, während er ihre Taille gepackt hielt.
Während er mit der Zunge ihren Mund erforschte, hielt er sie weiterhin fest, doch als Sophia an ihrem Körper spürte, wie erregt er war, löste sie sich widerstrebend aus seinen Armen.
Es war einfach zu skandalös, sich hier unten in diesem Verlies so aufeinanderzustürzen. „Das genügt“, sagte sie und schob ihn weg. Er ließ sie los, sein Atem ging schwer.
Ihr war schwindelig vor Lust, und sie wich noch ein Stück weiter zurück. Es war ihr wichtig, Abstand zwischen sich und ihn zu bringen, denn sie vermochte ihm kaum zu widerstehen. Sie glaubte, sein glühendes Verlangen spüren zu können, selbst in dieser Zelle. Sie
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