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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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das Zigeunermädchen hätte sie gestohlen.
    Das Schloss bot einen aufwendigen Parcours mit Sprüngen und Zielscheiben, für die Zwecke der Kavallerie verändert, sowie verschiedene Hindernisse. Er lächelte und nahm sich vor, ihr ein paar Tipps zu geben, wie sie ihre Technik verbessern könnte. Bewundernd sah er ihr zu, bis sie um eine Baumgruppe bog und in den Park entschwand.
    Wenn er doch nur herausfinden könnte, was ihr durch den Kopf ging.
    Offensichtlich beschäftigte sie etwas.
    Vielleicht ist es einfach nur die Tatsache, dass sie bedroht wird, dachte er. Der ganze Druck musste sich bei ihr bemerkbar machen.
    Der griechische Ball hatte die königliche Summe von dreihunderttausend Pfund eingebracht, das war viel Geld für das Volk von Kavros. Er hätte erwartet, dass sie darüber glücklicher sein würde, aber tatsächlich hatte sie sich seltsam benommen, seit er sie an jenem Abend in der feuchten Zelle geküsst hatte.
    Er wusste nicht, was ihn da überkommen hatte, aber sosehr er es auch genossen hatte, war er nicht glücklich über sein Verhalten. Er hatte die Kontrolle verloren, und das war kein gutes Zeichen.
    Auch Sophia schien darüber nicht allzu glücklich zu sein. Am Morgen nach dem Ball hatte sie sehr distanziert gewirkt, und an diesem Tag sogar noch zurückgezogener. Er hatte nicht geglaubt, dass es ihm möglich wäre, sich noch enttäuschter zu fühlen. Aber die kurze Nähe zu ihr und die Distanz, die sie seither wieder zwischen sie beide gebracht hatte, quälte ihn.
    Er hätte sie nicht küssen dürfen, schon deswegen nicht, weil er so sehr darauf beharrt hatte, dass nichts Dergleichen zwischen ihnen passieren dürfte.
    Vermutlich war sie genauso verwirrt darüber, wo genau sie beide jetzt miteinander standen.
    Oder dachte sie vielleicht in diesem Moment über Herrn Dänemark nach? Gedankenverloren verfolgte er sie mit seinem Blick. Er hoffte, dass das nicht der Fall war.
    Aber Gabriel war kein Narr.
    Einerseits glaubte er, sie bereits an den Kronprinzen verloren zu haben, oder vielmehr an ihre Pflichten. Aber andererseits, und hier seufzte er so tief, dass das Glas vor ihm beschlug, hatte Ihre königliche Hoheit, die Prinzessin von Kavros, ihm nie gehört - daher konnte er sie gar nicht erst verlieren.
    Das ist reine Folter. Was soll ich nur tun ? Ich brauche die se Männer, jeden auf seine Weise, aber ich kann sie nicht beide haben. Sophias Gedanken kreisten wieder und wieder um dieselben Sätze. Sie befand sich in einem tiefen Gewissenskonflikt, und das alles hatte mit Gabriels Kuss unten in der Zelle begonnen. Sie trieb das Pferd zu einer schnelleren Gangart an, als könnte sie damit vor den Entscheidungen fliehen, die sie zu treffen hatte.
    Schlamm spritzte unter den Hufen der Stute auf und befleckte ihren langen Umhang aus schwarzem Leder, während der kalte Nieselregen an diesem bedeckten Tag auf ihren Wangen gefror. Sie achtete nicht darauf.
    Sie hatte gehofft, dass die kühle Luft ihr den Kopf klärte, aber das schien nicht zu funktionieren. Während sie im Trab ritt, zielte sie mit der Pistole auf eine der bemalten Zielscheiben.
    Peng!
    Angesichts des miserablen Schusses runzelte sie die Stirn. Das Pulver war von der Feuchtigkeit fast unbrauchbar geworden. Doch rasch schob sie die Waffe zurück in das Halfter an ihrer Hüfte und gab dem Pferd ein Zeichen, sich für den Sprung über den nächsten Zaun bereit zu machen.
    Sie flogen durch die Luft, landeten im auf spritzenden Schlamm und preschten weiter über das aufgeweichte Gras. Der Atem von Pferd und Reiterin bildete kleine Wolke n in der Kälte.
    Sophia blickte angestrengt nach vorn, presste die Kiefer zusammen, als sie sich zwang, weiter über ihre Lage nachzudenken.
    Von dem Tag an, da Gabriel sich einverstanden erklärt hatte, ihr Leibwächter zu werden, hatte er ihr gesagt, dass es nötig war, ihre Gefühle auf Abstand zu halten, sonst würde die Situation für sie beide zu gefährlich werden.
    Jetzt war genau das passiert, wovor er sie gewarnt hatte, und es wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Sie verliebte sich in ihn, so heftig, und in der Ballnacht hatte auch er die Beherrschung verloren, wie sein Kuss bewies.
    Während ihr Herz vor Freude hüpfte über die Erkenntnis, dass seine Gefühle für sie so leidenschaftlich geworden waren, dass sie sogar seine Willenskraft überwanden, war ihr Verstand entsetzt darüber. Er hatte ihr gesagt, dass er einen gewissen Abstand wahren musste, um sie richtig beschützen zu können.
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