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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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schloss die Augen.
    Ich begehre dich genauso.
    Ein erstickter Laut von dem Gefangenen schreckte sie beide auf und holte sie zurück in die Gegenwart. Der Jakobiner saß einige Fuß entfernt, die Hände hinter dem Stuhl gefesselt, doch er versuchte sich umzudrehen, um zu erkennen, was sie taten.
    „Ich erzähle lieber den anderen, was geschehen ist“, meinte Sophia. „Jedenfalls in deiner Version.“
    Gabriel stand da, den Kopf gesenkt, die Hände in die Hüften gestemmt, noch immer schwer atmend, mit dem Blick eines hungrigen Wolfs, als er zustimmend nickte.
    Sie schluckte schwer, dann wandte sie sich um und ging hinaus.
    Gabriel folgte ihr gleich darauf, als er sich wieder etwas besser unter Kontrolle hatte.
    Vor der Tür warteten die Angehörigen ihres Gefolges auf sie, alle waren angespannt. Sophia belog sie nicht gern, aber sie wusste, sie musste Gabriel in dieser Angelegenheit tun lassen, was er für richtig hielt. Als sie nacheinander in die geliebten, vertrauten Gesichter blickte, konnte sie es noch immer nicht fertigbringen, zu glauben, dass einer von ihnen vielleicht ein falsches Spiel trieb.
    Wenigstens würde dieser Versuch sie ein für alle Mal von jeder Schuld reinwaschen. Und dann würde alles wieder ganz normal werden.
    „Es stimmt“, sagte sie ihren wartenden Freunden mit entschlossenem Nicken. „Wir haben eines dieser Ungeheuer gefangen genommen. Bald werden wir wissen, wer hinter mir her ist.“
    Sie wagte es nicht, ihren ersten Leibwächter noch einmal anzusehen, sondern ging zurück zum Ball. Vierhundert Gäste warteten auf sie, und es war beinahe an der Zeit, ihren Toast auszusprechen.
    Alexa sah mit wild klopfendem Herzen zu, wie Sophia an ihr vorüberging.
    Die Männer tuschelten auf Griechisch miteinander, aber Sie achtete kaum darauf, denn ihre Gedanken überschlugen sich vor lauter Angst.
    Wie konnte das passieren? Wie konnte einer der Männer des Tunesiers sich gefangen nehmen lassen?
    Liebe Güte, dachte sie, was soll ich nur tun, wenn er mich verrät? Das war sicher nur eine Frage der Zeit. Colonel Knight würde ihn so lange foltern, bis er es herausbekam.
    Dann würde man sie verhaften und vor Gericht stellen. Sie würde Sophia gegenübertreten müssen, und anschließend würde sie wegen Verrats gehängt werden.
    Die Angst drohte sie zu überwältigen.
    Die griechische Leibwache achtete nicht auf sie, sondern betrachtete stirnrunzelnd das halbe Dutzend britischer Soldaten, das nun vortrat, um die Prinzessin zu begleiten. Colonel Knight erteilte ihnen ein paar Anweisungen, aber Alexa hörte nicht hin. Sie musste herausfinden, was sie jetzt tun sollte, sonst war sie so gut wie tot.
    Sie erschrak beinahe zu Tode, als Sophia sich umdrehte und nach ihr rief. „Lex, kommst du mit mir?“
    „Oh ja - möchten Sie, dass ich Sie begleite, Hoheit?“ Sophia zuckte die Achseln. „Wie du willst.“
    „Ich komme.“ Sie sprang auf, um zu ihrer königlichen Beschützerin zu gelangen. In Sophias Nähe würde sie keinen Verdacht erregen.
    Alexa fiel in Gleichschritt mit ihrer Herrin und suchte Schutz bei der Person, die sie verraten wollte.
    Ach, wie sehr hasste sie sich!
    Am liebsten hätte Alexa sich zu Boden geworfen und geschrien, aber irgendwie gelang es ihr, sich zu beherrschen, und sie eilte neben der Prinzessin her.
    „Versuche, nicht verunsichert und aufgelöst zu wirken“, versuchte Sophia sie zu beschwichtigen, den Blick entschlossen geradeaus gerichtet. „Colonel Knight hat alles im Griff. Wir wollen unsere Gäste nicht aufregen.“ „Natürlich nicht. Es ist nur - ich kann nicht glauben, dass er wirklich einen von ihnen gefangen hat. Wie - wie sieht er aus?“
    „Sehr hässlich.“
    Das zumindest klang zutreffend. Am liebsten wäre Alexa davongerannt und hätte vergessen, dass alles dies hier überhaupt geschehen war. Aber als sie wieder im Ballsaal waren und Sophia so charmant war wie immer, ohne nach außen irgendetwas von ihrer Anspannung zu zeigen - zum Teufel mit ihrem Mut! -, wusste Alexa, dass ihre Lage hoffnungslos war.
    Wenn sie es wagte zu fliehen, ohne ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen, dann würde der Tunesier sie jagen und in Stücke reißen. Sie musste sich retten.
    Ihr war schwindelig vor Entsetzen. Sie nahm sich von einem als Bacchus verkleideten Diener im Vorübergehen ein Glas Champagner. Sie musste Ruhe bewahren, sonst würde sie sich verraten.
    Sie trank einen Schluck, um ihre Nervosität in den Griff zu bekommen, doch sofort setzten hämmernde

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