Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
ich unter einer Decke lag, durch die an einigen Punkten Licht hereinschien. Offensichtlich war es Tag, ich fragte mich nur welcher.
Wieder vernahm ich durch die anderen Geräusche hindurch Gelächter. Die Decke über mir roch faulig und nach Moschus, außerdem witterte ich Alkohol. Ich hoffte, dass meine Bewacher tranken. Wenn die Männer sich dem Alkohol hingaben, stiegen meine Fluchtchancen.
Ich bewegte mich ganz vorsichtig und versuchte den Schmerz in meinem Arm zu lindern. Daraufhin ertönte das Rasseln von Ketten, die über die Metallfläche unter mir kratzten. Das Lachen verstummte, und ich erstarrte.
»Ist sie wach?«, fragte eine tiefe kehlige Stimme.
Es folgte eine Weile Stille. »Nein. Ich hab dir doch gesagt, die Dosis würde einen Elefanten umhauen. Sie wird frühestens in vierundzwanzig Stunden aufwachen.« Die zweite Stimme klang genau wie die erste.
Wieder wurde es still. Ich lauschte eine Weile dem Geräusch der Autoreifen auf der Straße, und nach einer Weile schlief ich ein. Etwas später wachte ich davon auf, dass eine Autotür zugeschlagen wurde.
Der Straßenlärm war nicht mehr zu hören. Auch nicht das heisere Surren des Motors. Der scharfe Geruch der zwei Männer hatte etwas nachgelassen, und ich konnte nur Atemgeräusche einer Person ausmachen.
Wahrscheinlich war das meine Chance zu entkommen. Ich senkte leicht meine Schutzschilder und versuchte, die Gedanken des Mannes zu lesen. Anders als die Wächter in Moneisha war der hier allerdings geblockt.
Ich fluchte leise. Das machte eine Flucht extrem schwierig. Dann konnte ich nur noch versuchen, den Mann irgendwie auf mich aufmerksam zu machen und zu mir auf den Rücksitz zu locken.
Und wie konnte ich das am besten erreichen? Natürlich indem ich ein bisschen Busen zeigte.
Ich bewegte eine Hand. Wieder klirrte Metall gegen Metall. Offensichtlich war ich angekettet und nach dem Brennen an meinen Handgelenken und Knöcheln zu urteilen, waren die Ketten aus Silber. Solange ich die hatte, konnte ich mich nicht in einen Wolf verwandeln.
Der Mann vorn im Wagen bewegte sich. Ich hielt still und wartete, bis das Quietschen des Sitzes darauf hindeutete, dass er sich wieder etwas anderem zugewandt hatte. Langsam und vorsichtig knöpfte ich meinen Mantel auf und zog den Pullover hoch. Nachdem meine Brüste entblößt waren, schlug ich die faulig riechende Decke zurück. Ich hielt die Augen geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig, als wäre ich immer noch bewusstlos.
Wieder quietschte der Sitz, dann holte jemand lautstark Luft. Um mich herum war heftiges Verlangen zu spüren, die Lust war so stark wie bei einem Wolf.
Einige Sekunden lang passierte nichts. Dann schaukelte der Wagen ein bisschen, und der Mann stieg zu mir auf den Rücksitz. Der Geruch von Minze und Tod wurde so stark, dass ich unwillkürlich die Nase rümpfte. Als ich ihn so deutlich roch, wurde mir mulmig. Dieser Mann war kein Mensch, kein Wolf und auch kein Gestaltwandler oder Vampir. Er war etwas anderes, etwas, das mir noch nie zuvor begegnet war.
Doch was auch immer er war, er würde sterben.
Seine Hitze streichelte meine Haut. Er atmete stoßweise, und der Geruch seiner Lust war so stark, dass er das Mondfieber in mir weckte.
Er zögerte. Ich öffnete einen Schlitzbreit die Augen und beobachtete, wie er die Hand nach mir ausstreckte. Seine Augen waren schmutzig braun und strahlten gierige Entschlossenheit aus. Um seinen Hals hing ein dünnes Stück Draht – die Abwehr gegen die Gedankenkontrolle. Wenn ich den zu fassen bekam, gehörte sein Gehirn mir.
Er fuhr mit den Fingern über meine Brüste, seine Berührung fühlte sich heiß und irgendwie eklig an. Mir kam die Galle hoch, aber ich widerstand dem Drang, mich zu
bewegen. Er lächelte und zeigte dabei seine Zähne, die genauso spitz waren wie bei einem Vampir, aber schwarz gefleckt und verfault.
Es dauerte einen Augenblick, bis ich realisierte, dass seine Zähne gerade länger wurden. Er wollte von mir trinken … von meinen Brüsten.
Ich rappelte mich hoch und schlug mit einer Hand so fest ich konnte gegen seine Luftröhre. Er gab ein gurgelndes Geräusch von sich, riss die Augen weit auf und schnappte nach Luft.
Ich ließ ihm keine Zeit zum Nachdenken, keine Zeit zu reagieren, sondern riss den Draht von seinem Hals und hätte ihn dabei beinahe erdrosselt. Als der Draht ab war, senkte ich meine Schutzschilder, drang in seinen Kopf ein und übernahm schnell die Kontrolle.
Ich schob ihn zurück gegen die
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