Die 'Morgen darf ich essen, was ich will'-Diaet
dafür gesündere Sachen, bewegen sich mehr und nehmen ab. Wahnsinn! Ein Hoch auf dieses innovative Konzept. Und jetzt raten Sie mal: Was passiert, wenn man dieser Gruppe wieder ihren freien Willen lässt?
Sie nimmt mit der Zeit wieder zu, aber nicht so viel wie vorher, sondern in den meisten Fällen ein bisschen mehr. Am Versagen dieser wahnsinnig intelligenten Ernährungsprogramme gibt man dann den Teilnehmern die Schuld. Schließlich hatten sie doch ein Jahr Zeit gehabt, ihre neue Ernährung zu lernen. Doch dieses disziplinlose Volk, kaum wieder losgelassen, fängt einfach wieder an reinzuhauen wie vor der Diät.
Geht auch nicht: Crash-Diäten
Crash-Kuren haben sich als äußerst sinnlos herausgestellt, da sie immer gleich funktionieren. Essen sie zwei oder drei Tage, zwei oder drei Wochen wenig, nichts, einseitig oder das Falsche. Dann steigen Sie auf eine Waage. Was sehen Sie? Sie haben abgenommen – oh, Wunder! Aber was eigentlich? Ein Gramm Muskel, ein Gramm Wasser, ein Gramm Fett? Wenn Sie das nicht recht wissen, dann sieht die Angabe auf einer Waage natürlich toll aus. Aber: Vorsicht! Der Muskel geht zuerst, dafür kommt das Fett … und bleibt.
In unserem Gehirn wohnt nämlich ein kleiner Sklave, der aufpasst. Er prüft ständig Ihre Blutwerte, ob Sie verhungern oder nicht. Und er nimmt Hunger sehr, sehr ernst. Dass sie womöglich freiwillig nichts essen, weil Sie dem größten Spaß des dritten Jahrtausends – einer »Diät« – frönen, bekommt der Dummkopf leider nicht mit.
Besser leben
Die Bezeichnung Diät kommt von dem griechischen Wort díaita und wurde ursprünglich im Sinne von »Lebensführung« und »Lebensweise« verwendet. Heute beschäftigt sich die Diätetik wissenschaftlich mit der »richtigen« Ernährungs- und Lebensweise. Diäten werden hauptsächlich aus zwei Gründen durchgeführt: zur Gewichtsab- oder -zunahme oder zur Behandlung von Krankheiten. Umgangssprachlich wird der Begriff meist gleichgesetzt mit einer Reduktionsdiät zur Gewichtsabnahme und ist somit ein Synonym für eine Schlankheitskur.
Und jetzt im Ernst:
Das optimale Nährstoffverhältnis der täglich empfohlenen Energiezufuhr lautet gemäß den Empfehlungen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Ernährungsgesellschaften derzeit:
Kohlenhydrate: 45 bis 60 Prozent Kohlenhydrate kommen hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor, wie etwa in Getreide, Gemüse (Kartoffeln, Mais) und Obst. Vermeiden Sie Einfach- und Zweifachzucker, die besonders in Süßigkeiten, Säften, Limonaden und Weißmehl versteckt sind.
Eiweiß: 10 bis 20 Prozent Vor allem tierische Produkte enthalten Proteine von hoher biologischer Wertigkeit (z. B. fettarme Milch und Milchprodukte, mageres Fleisch, Fisch oder Eier). Das heißt, der Körper kann sie besonders gut verarbeiten. Auch pflanzliche Produkte enthalten Proteine (z. B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkornbackwaren und -brot). Durch die Kombination tierischer und/oder pflanzlicher Lebensmittel wird auch eine hohe biologische Wertigkeit erreicht.
Fette: 30 bis 35 Prozent Aber Achtung: Auf die essenziellen Fette kommt es an! Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority) empfiehlt, die Aufnahme an gesättigten Fettsäuren (z. B. in Butter, Aufschnitt, fettem Fleisch) so gering wie möglich zu halten. Aufgrund ihrer chemischen Struktur wandern sie meistens sofort in die Fettdepots. Die wichtigen, essenziellen Fette stecken in Fischen, Nüssen und Samen, wobei die Gruppe der Omega-3-Fettsäuren (vor allem aus Fisch, Lein- oder Kürbiskernöl) am interessantesten ist. Sie helfen den Blutdruck zu regulieren, den Cholesterinspiegel zu senken und Entzündungsprozesse zu hemmen. Zudem werden die Fettsäuren für den Zellaufbau benötigt. Achten Sie auch auf das Etikett »Enthält gehärtete Fette« oder »pflanzliches Fett, z. T. gehärtet«.
Hierbei handelt es sich um ungesunde, industriell hergestellte Transfette!
Gesättigte Fettsäuren erkennen Sie im Wesentlichen daran, dass sie bei Zimmertemperatur fest sind (z. B. Butter).
Einfach ungesättigte Fettsäuren erkennen Sie daran, dass Sie bei Zimmertemperatur flüssig sind, im Kühlschrank aber fest werden. Ein gutes, kaltgepresstes Olivenöl flockt bei Kälte aus.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren bleiben im Kühlschrank flüssig (z. B. Sesam oder Sonnenblumenöl). Sie sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
Wie aus weniger mehr wird
Wenn
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