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Die Musik des Zufalls

Die Musik des Zufalls

Titel: Die Musik des Zufalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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eine n au f s o ein e Roll e fest , un d dan n krieg t ma n nie meh r di e Chance , irgendwelch e Kleiderrolle n z u spielen . Ich meine , mei n Körpe r is t okay, aber so aufregend nun auch wieder nicht . Ic h wür d liebe r wa s machen , w o ic h richti g Schauspielen kann . Zu m Beispie l i n eine r Nachmittagsseri e ode r womöglich soga r i n eine r Komödie . D u has t da s vielleich t noc h nicht bemerkt, aber wenn ich mal richtig loslege, kann ich ganz schön komisc h sein.»
    «Kei n Problem . Zu m Fernsehe n ha t Si d auc h gut e Kontakte. Genaugenomme n ha t e r dami t soga r angefangen . E r is t i n den fünfzige r Jahre n eine r de r erste n Agente n gewesen , di e exklusiv für s Fernsehe n gearbeite t habe n .»
    Nashe wußte kaum noch, was er da eigentlich redete. Er war volle r Verlange n un d fürchtet e doc h gleichzeiti g dessen möglich e Folgen , un d s o quatscht e e r weiter , al s o b e r meinte, da s Mädche n könnt e diese n ganze n Unsin n tatsächlic h fü r bare Münz e nehmen . Aber dann gingen sie ins Schlafzimmer, und sie enttäuscht e ih n nicht . Zunächs t lie ß si e sic h vo n ih m au f den Mun d küssen , un d d a e r s o etwa s nich t z u hoffe n gewag t hatte, bildet e e r sic h umgehen d ein , sic h i n si e z u verlieben . Ihr nackte r Körpe r wa r tatsä c hlic h nich t allz u schön , abe r nun wußt e e r ja , da ß si e ih n nich t hetze n ode r durc h gelangweiltes Gebare n demütige n würde , un d d a spielt e ih r Äußere s keine Roll e mehr . Schließlic h wa r e s scho n s o lang e her , un d i m Bett demonstriert e si e dan n di e Künst e ihr e s arg strapazierten Becken s mi t sovie l Stol z un d Hingabe , da ß ih m ni e de r Gedanke kam , da s Vergnügen , da s e r ih r z u bereite n schien , könn e etwa nu r vorgetäusch t sein . Nac h eine r Weil e gerie t e r völlig durcheinander, er verlor den Kopf und sagte ihr einen H aufen idiotische r Dinge , di e s o dum m un d unangemesse n waren , daß e r sich , hätt e e r si e nich t au s seine m eigene n Mun d kommen hören , fü r verrück t erklär t habe n würde.
    E r macht e ih r nämlic h de n Vorschlag , si e soll e fü r di e Zeit, di e e r noc h a n de r Maue r z u arbeite n habe , z u ih m ziehen . Er werd e fü r si e sorgen , sagt e er , un d nac h Beendigun g de r Arbeit würde n si e zusamme n nac h Ne w Yor k gehen , w o e r als Manage r ihr e Karrier e betreibe n wolle . Diese n Si d Zen o solle si e vergessen . E r selbs t werd e besser e Arbei t leis ten , wei l e r an si e glaube , wei l e r verrück t nac h ih r sei . Si e würde n höchstens noc h ei n ode r zwe i Monat e i n de m Wohnwage n leben , un d sie könnt e sic h endlic h ma l ausruhe n un d ein e ruhig e Kugel schieben . E r würd e da s Esse n mache n un d de n Haushalt erledigen , fü r si e wär e da s wi e ei n Urlaub , ein e Möglichkeit , die vergangene n zwe i Jahr e abzuschütteln . Da s Lebe n au f de r Wiese se i ga r nich t s o übel . Ruhig , einfac h un d gu t fü r di e Seele . Er müss e e s nu r mi t jemande m teilen . E r se i scho n z u lang e allein, diese s All einsein halte er nicht mehr aus. Kein Mensch könne so etwa s ertragen , sagt e er , di e Einsamkei t mach e ih n allmählich gan z verrückt . Ers t vorig e Woch e hab e e r beinah e jemanden getötet, einen unschuldigen kleinen Jungen, und er habe Angst, es könnten noch sc h limmer e Ding e passieren , wen n e r nich t sehr bal d einige s a n seine m Lebe n ändere . Wen n si e hie r be i ihm bleibe n wolle , würd e e r alle s fü r si e tun . E r würd e ih r alles geben , wa s si e habe n wolle . E r würd e si e lieben , bi s si e vor Glüc k explodierte.
    Zu m Glüc k w a r de r To n seine r Red e s o leidenschaftlic h und aufrichtig , da ß de m Mädche n ga r nicht s andere s übrigblieb , als da s Ganz e fü r eine n Wit z z u halten . Nieman d konnt e s o etwas mit unbewegter Miene sagen und dabei erwarten, daß man ihm glaubte , un d s o wa r e s gera d e di e Albernhei t seines Geständnisses , wa s Nash e davo r bewahrte , i n di e größte Verlegenhei t z u geraten . Tiffan y hiel t ih n fü r eine n Scherzbold, für einen komischen Kauz, der herrlich wilde Geschichten erfinde n konnte , un d anstat t ih m z u sagen , e r soll e mi t dem Quatsc h aufhöre n (wa s si e woh l geta n hätte , wen n si e ih n ernst genommen hätte), lächelte sie über das flehende Beben in seiner Stimm e un d gin g au f sein e Red e ein , al s wär e

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