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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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sein.
    Ethel, die schwarze Katze, saß auf dem Predigtbuch und beobachtete Lol, als spürte sie seine Unentschlossenheit.
    «Du hast recht.» Lol stand auf und angelte nach seinen Stiefeln.
     
    Bliss führte Merrily in den Salon. Er setzte sich in den Sessel beim Kamin, ein Bein über die Sessellehne gehängt, und bot ihr mit einer Handbewegung einen Platz auf dem gegenüberstehenden Sofa an.
    «Was wir besprechen, bleibt vollkommen unter uns, in Ordnung? Und falls es sich als irrelevant für diese Ermittlungen herausstellt, wird nie mehr darüber geredet.»
    Merrily setzte sich und schloss kurz die Augen. Man konnte in einer Nacht auch zu viel erfahren. Sie hatte Bliss die Chatroom-Texte über Brigid gezeigt, die ihr Jane gegeben hatte, und ihm erklärt, woher sie stammten. Sie fragte sich, wo Jane war, aber wenigstens war Gomer bei ihr.
    «Am besten ziehen Sie den Mantel aus und trinken einen Kaffee», sagte Bliss. «Es könnte nämlich eine Weile dauern.»
     
    Jane sah von den Käsebroten auf, die sie für die Polizisten machte, und betrachtete Amber, die Gewürze in ihre heiße Schokolade rührte.
    Amber sagte: «Es kam mir wirklich vor, als hätte sie der Himmel geschickt. Eine Frau mit der richtigen Ausbildung und jahrelanger Berufserfahrung, und noch dazu war sie freundlich, aber bestimmt, gab sich mit einem Hungerlohn zufrieden und wenn es sein musste, wischte sie sogar die Böden.»
    Jane hielt bei der Arbeit inne. «Wissen Sie, wo sie ist?»
    «Nein.»
    «Glauben Sie ...» Wie sollte sie diese Frage formulieren? «Glauben Sie, dass Dacre ihretwegen umgebracht wurde?»
    Amber erstarrte.
«Ihretwegen?»
     
    Jeremy wollte nicht zurück ans Feuer kommen. Er war durch die kleine Küche gegangen, den Hund dicht auf den Fersen, hatte die Hintertür aufgezogen und hinaus auf den Hof gestarrt, als ob dort im Schnee eine Botschaft für ihn geschrieben stünde. Als er sich wieder dem Raum zuwandte, sah Danny einen gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht.
    «Du hast gedacht, ich hätte ihn erledigt, stimmt’s?»
    «Jeremy, bevor die Polizei da war, wusste ich nicht mal, dass Sebbie tot ist.»
    Danny fuhr sich durchs Haar. Es wollte ihm immer noch nicht in den Kopf, dass Natalie Craven
die
Brigid Parsons war, die niemand, der ihren Fall aus den Medien kannte, jemals vergessen würde.
    «Wie kommt es, dass wir nie etwas davon mitbekommen haben? Wie kommt es, dass kein Mensch hier in der Gegend wusste, dass Paulas Tochter Brigid Parsons war? Erklär mir das mal.»
    «Über Paula wusste doch auch niemand Bescheid. Sie haben damit absichtlich hinterm Berg gehalten.» Jeremy ging zu der Petroleumlampe und heftete seinen Blick auf den Glaskolben. «Paula hat sich umgebracht.»
    «Wann?»
    «Nicht lange nach Brigids Geburt. Es war eine ... verdammt schreckliche Sache, Danny. Niemand spricht darüber. Sogar Natalie hat es erst beim Tod ihres Vaters erfahren. Der arme Kerl hat sich selbst die Schuld daran gegeben, aber es war nicht sein Fehler. Sie hatte es in sich.»
    «Also hat sich ihre Mutter umgebracht, und ihre Großmutter hat sich umgebracht und ... Ich will lieber gar nicht so genau darüber nachdenken, Jeremy. Über nichts davon.»
    «Brigid ist in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Mutter im Kindbett gestorben ist. Und in gewisser Hinsicht stimmt das ja auch. Ihr Dad, Norman, erfuhr damals auch ein paar Neuigkeiten. Er hatte gedacht, Paula wäre Waise – was ja auch stimmte, aber erst, als sie hierherkamen, hat er rausgefunden, was mit Hattie und Robert war.
The Nant
gehörte ihm, verstehst du, aber er dachte, er sollte es für Brigid halten.»
    «Ich an seiner Stelle hätte den Besitz so schnell wie möglich loswerden wollen. Besonders nachdem ...»
    «Da hatte er schon den Pachtvertrag unterschrieben.»
    «Aber
du
wusstest doch Bescheid. Über Brigid und was sie getan hatte. Ich meine, du musst es doch gewusst haben, es hat schließlich wochenlang in allen Zeitungen gestanden. Du hast es gewusst, und Sebbie auch.»
    «Wir haben nie ein Wort gesagt. Die zwei Schwestern, also Margie und Paula, sind sich nie wieder begegnet. Die Dacres wussten, was beinahe passiert ist, als sie klein waren, und sie haben geschworen, ihr nie wieder eine Gelegenheit dazu zu geben. Und sie hätten den Teufel getan zu verbreiten, dass sie jetzt
zwei
Mörderinnen in der Familie hatten.»
    Danny stellte sich lieber nicht vor, wie Jeremy mit dieser Neuigkeit zurechtgekommen war. Es war furchtbar. Das Mädchen, das er liebte, das

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