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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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verschließen kann?«
    »Ja, aber der ist nur für Notfälle.«
    Jim hätte beinahe etwas Böses gesagt. Doch er schaute Janice in die Augen und riss sich zusammen. Alle im Hotel anwesenden Personen mussten nun Ruhe bewahren. Menschen, die in Panik gerieten, waren keine Hilfe.
    »Wir haben einen Notfall.« Er bemühte sich, beherrscht zu klingen. »Ausschreitungen sind wohl der passende Begriff. Und ein paar … Krawallbrüder haben mich gesehen und sind hierher unterwegs. Wir müssen die Türen sichern.«
    Janice griff unter den marmornen Tresen und gab mehrere Zahlen in eine Tastatur ein. »Ich habe diesen Code nicht mehr eingegeben, seit die Astros die World Series verloren haben. Ich glaube, es war 2063.«
    Die Tastatur antwortete mit einem dreifachen Bestätigungszirpen, dann schlossen sich die Türen mit einem dumpfen Scheppern. Jim zog an den drei Innentüren. Sie waren alle sicher. Er ging davon aus, dass die Außentüren ebenfalls verschlossen waren.
    Das Dumme war nur, dass sie aus Glas bestanden.
    »Soll ich auch die anderen Türen verschließen?«, fragte Janice.
    »Welche anderen?«, fragte Jim.
    »Na, alle. Sämtliche Türen, die hinaus führen.«
    »Das geht? Ich hab gar nicht gewusst, dass es dafür auch einen Code gibt.«
    »Seit dem 11. September gibt es in diesem Hotel für alles einen Code.«
    »Dann los«, sagte Jim. »Schließ uns ein.«
    Janice gab eine neue Zahlenkolonne ein. Die Apparatur bestätigte mit einem neuerlichen Dreifachzirpen. Dann begleitete Jim Janice zu Dexters Büro. Plötzlich stolperte Janice und fiel auf die Knie. Sie atmete rasselnd und flach. Jim fragte sich kurz, ob sie vielleicht einen Herzinfarkt hatte.
    Er hockte sich neben sie. »Alles in Ordnung?«
    Janice schubste ihn weg. »Ich brauch nur ein paar Minuten.« Als sie den Kopf endlich wieder hob, musterte sie die Schreibtische in der Umgebung. Suchte sie ein gutes Versteck?
    »Wir haben keine Zeit«, sagte Jim. Er schlang einen Arm um ihre Taille, um ihr auf die Beine zu helfen. »Kannst du gehen?«
    »Mir geht’s gut«, behauptete Janice stur.
    Jim beließ den Arm trotzdem an Ort und Stelle. Janice ging langsam und unstet. Es war fast so, als würde ein auf ihr lastender Druck sie buchstäblich zu Boden pressen.
    Dexters Büro war zwar ein Tohuwabohu aus Formularen, Bürokratie und Andenken an die Dallas Cowboys, aber es enthielt auch einige Dinge, die Jim sich geradezu verzweifelt wünschte. Er fand sie in einem Behälter – in einem Behälter, den zu seiner großen Erleichterung jemand geöffnet und nicht wieder verschlossen hatte.
    In dem Behälter lagen exotisch aussehende Waffen. Ihr schwarzgelbes Äußeres erinnerte an riesige Hummeln.
    Aber mit einem viel schlimmeren Stachel, dachte Jim und nahm sie an sich.
    »Was sind das für Dinger?«, fragte Janice.
    »Taser vom Typ X-3«, erläuterte Jim. »Das Neueste und Größte auf dem nichttödlichen Waffenmarkt.« Dexter hatte mehr als einmal mit den Fähigkeiten dieser Dinger geprahlt: Sie waren mit Laserpointer, eingebautem LED -Blitzlicht und Dreischusskapazität ausgerüstet, so dass der Schütze drei Personen gleichzeitig eins überbraten konnte. Jim überlegte, ob er Janice zeigen sollte, wie X-3- Taser funktionierten, um ihr anschließend eins auszuhändigen. Doch ihr nervöser Blick sagte ihm, dass es besser war, Abstand davon zu nehmen: In ihrem gegenwärtigen Zustand war Janice vielleicht sogar fähig, ihm eins überzubraten.
    Jim fand einen leeren schwarzen Rucksack und schob eine der Waffen hinein. Die andere landete in einem Holster, das er an seinen Gürtel hängte. Er fand auch das runde schwarze Ladegerät für die Batterien der Kanonen. Es enthielt sechs gefüllte Strommagazine. Jim schob eins in seine Waffe und stopfte die anderen in den Rucksack. Schließlich bemerkte er den Spielzeugphaser auf Dexters Schreibtisch und nahm auch ihn an sich. Im Moment kam ihm alles irgendwie beruhigend vor, das auch nur wie eine Waffe aussah.
    »Ich komme mir vor wie in einem Traum«, sagte Janice. »Können wir jetzt gehen?«
    »Eins noch«, sagte Jim.
    Er trat an den Schreibtisch, öffnete die unterste Schublade und schob den Arm so weit hinein, bis er die Stelle erreichte, an der Dexter, auch wenn es die Hotelvorschriften gröblichst verletzte, dankenswerterweise eine 9-mm-Pistole versteckt hielt. Eine Glock 17.
    Jedenfalls versteckte er sie normalerweise dort. Heute Abend fand Jim nach ziemlich hektischer Durchsuchung der Schublade nur ein

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