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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Glock-17-Ersatzmagazin. Er schob es ebenfalls in den Rucksack.
    »Wann hast du Dexter zuletzt gesehen?«, fragte er.
    »Vor ein paar Stunden. Im dritten Stock war irgendwas los. Aber er ist nicht zurückgekommen.«
    »Wann war das?«
    »Kurz nach 17 : 00 Uhr, glaube ich.«
    Jim überprüfte seine Armbanduhr. Es war 20:30 Uhr. Dexter hatte sich also seit dreieinhalb Stunden nicht mehr gemeldet. Vielleicht – hoffentlich – lag er irgendwo arbeitsunfähig herum. Die Alternative war so grässlich, dass Jim sie sich nicht mal vorstellen wollte.
    »Hörst du mich, Dexter?«, sprach er in sein Walkie-Talkie hinein. »Bist du in Ordnung?«
    Er versuchte es noch zweimal, dann ließ er einen allgemeinen Ruf an alle los und bat um Antwort.
    Niemand meldete sich.
    Jim machte die Augen zu und rieb seine Schläfen. Er musste nach oben und Rayna suchen. Er musste nachsehen, ob Dexter vielleicht – wenn auch nur vielleicht – noch im Haus war. Dann konnten sie zusammen einen Abwehrzaun errichten und einen Plan entwickeln.
    Jim stieß ein stummes Gebet aus – mit dem Ziel, dass es nicht noch schlimmer wurde. Das Gebet wurde sehr entschieden und auf der Stelle abgelehnt.
    »Was ist das für ein Krach?«, fragte Janice.
    Es kam aus der Empfangshalle. Jemand schlug gegen die Tür. Und zwar so fest, dass sie klirrte.
    Jim warf Janice einen Blick zu. Ihr Gesicht war bleich geworden. Ihre Pupillen waren geweitet. Ihr Verstand befand sich voll auf dem Rückzug, woran das Getöse in der Lobby nicht unschuldig war. Es gab keine Möglichkeit mehr, sie dorthin mitzunehmen, es sei denn, er trug sie.
    »Du musst mir einen Gefallen tun, Janice«, sagte Jim ganz ruhig.
    Janice nickte unmerklich.
    »Wenn ich hier rausgehe, schließt du die Tür hinter mir ab und wartest auf mich. Geh nicht nach vorn und lauf nicht hier rum. Setz dich einfach auf den Stuhl da und warte ab. Versprichst du mir das?«
    Wieder nickte sie schwach.
    »Großartig. Ich bleib nicht lange weg. In Ordnung?«
    Diesmal nickte sie nicht. Sie glotzte nur.
    »Okay«, antwortete Jim an ihrer Stelle. »Ich bin gleich wieder hier.«
    Er schwang sich den Rucksack über die Schulter und ging zur Tür hinaus.
    »Nein«, sagte Janice, als er weg war. »Bist du nicht.«

9
    Hope and Fear
    Als Jim Richtung Empfang ging, wurden die Schläge gegen die Eingangstür noch lauter. Er ließ sich zu Boden sinken und kroch auf allen vieren zur Rezeption. Dort lugte er um die Ecke.
    Er konnte gerade eben das erkennen, was seiner Meinung nach die beiden Fußgänger waren, die er zuvor im Freien beobachtet hatte: ein junger Mann und eine Frau, beide recht gut angezogen. Sie erweckten den Eindruck eines Paares, das ausgegangen war. Nun schlugen sie mit blutigen Fäusten auf das Glas der Tür ein und hinterließen große schmierige rotschwarze Flecken. Ihr eigenartiges lau tes Gestöhn führte dazu, dass Jims Nackenhaar sich sträubte.
    Aber das war noch nicht das Schlimmste.
    Die beiden Gestalten waren nicht mehr allein: Da waren mindestens noch zwölf andere. Alle befanden sich im gleichen Zustand wie das Pärchen.
    Eine die Überreste einer UPS-Uniform tragende Frau in den mittleren Jahren sah aus, als hätte sie aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte Bekanntschaft gemacht. Ihr Brustkorb wies einen riesigen blutigen Krater auf. Eine andere Frau hatte sich wohl aus einem brennenden Autowrack befreit. Ihre Kleider waren verkohlt und rauchten noch, ihr Haar war versengt, ihr Körper mit dunkelvioletten Verbrennungen übersät. Sie hatte Ähnlichkeit mit einem gegrillten Steak. Unter ihr und der anderen Frau zog sich eine beinlose Leiche mit den Händen vorwärts.
    Es gibt keine Zombies, dachte Jim.
    Eins wusste er: Sein Instinkt hatte ihn nie getrogen. Irgendetwas war passiert. Dies war wirklich die Dämmerung der durchgedrehten Leichen. Das Ende der Welt stand bevor, und sein armes Schwesterchen wusste von nichts.
    Jim zwang sich zu zielgerichtetem Denken. Eins nach dem anderen. Zuerst musste er Dexter finden, um für Abwehr zu sorgen. Dann musste er die restlichen Gäste – besonders Rayna – in einen sicheren Raum bringen, wo man den nächsten Schritt planen konnte.
    Jim huschte ans andere Ende der Rezeption. Er holte tief Luft, dann stand er auf und ging so locker wie möglich zu den Aufzügen. Sie waren kaum dreißig Meter weit entfernt, aber es kam ihm vor wie dreihundert Kilometer.
    Vielleicht merken sie nichts, dachte er als er hinter dem Tresen hervorkam.
    Sie merkten es doch, denn

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