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Die Nacht trägt dein Gesicht

Die Nacht trägt dein Gesicht

Titel: Die Nacht trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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Schritten auf den Kleiderschrank zu und öffnete eine Schublade. Er legte ein Sweatshirt, dicke Strümpfe und ein paar Jeans ans Fußende des Bettes.
    »Der Doc sagte, wenn Sie duschen möchten, müssen Sie den Verband abnehmen. Er hat ihn nur zur Unterstützung angelegt. Falls Sie Hilfe brauchen, sagen Sie mir Bescheid. Ich habe auch eine Salbe für Ihre Prellungen.«
    »Sie meinen, ich kann duschen?«, fragte Gemma aufgeregt. Der Gedanke an heißes Wasser, das die Berührungen von Theo durch den Abfluss jagen würde, weckte ihre Lebensgeister. Entschlossen schlug sie die Bettdecke zur Seite. Es gab hier wohl nichts zu sehen, was Jon nicht schon kannte.
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen beim Aufstehen.«
    »Danke, es geht schon.« Gemma setzte sich auf und wollte direkt in die Vertikale, doch im nächsten Augenblick versagten ihr die Beine . Hätte Jon sie nicht mit seinen starken Armen aufgefangen, wäre sie zu Boden gestürzt.
    »Mein Gott, Gemma! Lassen Sie sich doch helfen !«, schimpfte Jon mit leiser Stimme und nahm sie behutsam auf die Arme. Er brachte sie ins angrenzende Bad und stellte die Dusche an, damit das Wasser sich erwärmte. Erst dann setzte er Gemma auf dem geschlossenen Toilettensitz ab und begann langsam, ihr Shirt auszuziehen.
    Als sie nur noch in Dessous vor ihm saß, spürte sie, dass Hitze ihre Wangen überzog.
    »Ich glaube, den Rest schaffe ich allein. Wenn ich ehrlich bin, geniere ich mich ein wenig, mich vor Ihnen auszuziehen«, gab sie aufrichtig zu.
    »Sie müssen sich nicht genieren, es gibt nichts, was ich nicht schon bei einer Frau gesehen hätte. Außerdem kenne ich Ihren Film The colour of love . Wenn ich mich richtig erinnere, gab es darin eine Nacktszene.«
    »Sie haben sich meinen Film angeschaut?« fragte Gemma überrascht.
    »Ich habe alle Ihre Filme gesehen. Ich bin ein Fan«, grinste er breit.
    »Dann muss ich Sie aber enttäuschen, in den Filmen ha tte ich ein Bodydouble, es ist nicht mein Körper, der dort gezeigt wird.« Ihre Stimme klang ein wenig enttäuscht.
    »Dann bin ich ja beruhigt«, entgegnete Jon, ohne mit der Wimper zu zucken, »der dürre Körper auf der Leinwand konnte unmöglich Ihnen gehören. Das, was ich hier sehe, gefällt mir wesentlich besser.« Er grinste und hielt ihr ein Handtuch hin, damit sie sich einhüllen konnte, nachdem sie sich vollends ausgezogen hatte.
    »Sie sind ganz schön frech, wissen Sie das?«, lächelte Gemma. Nachdem sie die Dusche betreten hatte, reichte sie ihm das Handtuch heraus, damit es nicht nass wurde.
    Gemma konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal warmes Wasser so genossen hatte. Es weckte neue Lebensgeister in ihr und eine wollige Wärme krabbelte –– angefangen bei ihren Zehen – den ganzen Körper hinauf. Dampfende Wolken hüllten sie ein und das Duschgel mit seinem Duft nach Orange ließ sie die letzten Tage beinahe vergessen. Sie hätte Stunden hier verbringen können, doch das warme Wasser machte sie auch ganz schwindelig und so war es besser, die Dusche zu beenden.

Vier

    Sobald Jon hörte, das s Gemma das Wasser abgedreht hatte, reichte er ihr wieder das große Duschtuch, dann ein etwas Kleineres, damit sie es um ihre Haare wickeln konnte. Fest vermummt kam sie aus der Dusche und strahlte.
    »Das hat so gut getan, Sie können es sich nicht vorstellen«, stöhnte sie genussvoll und fast wäre es ihm über die Lippen gekommen, dass er sich eine Dusche mit Gemma sehr wohl vorstellen konnte. Diese Art von Scherzen war aber nicht Gegenstand ihrer Konversation, dafür kannten sie sich einfach noch nicht gut genug.
    »Heben Sie bitte das Duschtuch etwas an, ich muss Ihre Rippen mit Salbe versorgen«, meinte Jon in einem möglichst geschäftsmäßigen Ton.
    Gemma verharrte eine Sekunde regungslos und schien zu überlegen, ob das eine gute Idee war, doch dann gab sie nach, als sie Jons ungeduldigen Blick sah. Sie hob das Handtuch an und legte damit ihre Hüfte frei. Als sie einen Blick in die gegenüberliegende Spiegelwand warf, zog sie hart die Luft ein. Ihre Haut schimmerte in allen Regenbogenfarben auf der Höhe der Rippen. Es sah fürchterlich aus. Sie schlug die Augen nieder, wohl um de m Anblick im Spiegel zu entgehen.
    G eschäftig kam Jon seiner Aufgabe nach und salbte die Haut großzügig ein, strich mit vorsichtigen Bewegungen darüber, um die Salbe an den richtigen Stellen zu verteilen. Dass sein Blick mehrfach an den wohlgeformten Pobacken hängenblieb, die sich ihm entgegenstreckten, überging er

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