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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sorge dafür, dass der Henker ordentliche Arbeit leistet und dich nicht ersticken lässt. Ich werde sogar die Angeln der Falltür ölen.« Er ließ die Arme los, und Carcer taumelte. Ein Tritt schickte ihn zu Boden.
    »Die Maschine ist nicht zerbrochen, Carcer. Die Maschine wartet auf dich«, fuhr Mumm fort, riss dem Mann einen Ärmel ab und fesselte ihm damit die Füße. »Die Stadt wird dich hinrichten. Die richtigen Räder drehen sich. Alles wird gerecht sein, darauf achte ich. Nachher kannst du nicht behaupten, dass du keine faire Gerichtsverhandlung bekommen hättest. Du wirst überhaupt nichts mehr sagen können, haha. Auch dafür werde ich sorgen…«
    Er trat zurück.
    »Guten Abend, Euer Gnaden«, sagte Lord Vetinari. Mumm wirbelte herum. In der Dunkelheit veränderte sich die Textur, und sie schien die Form eines Menschen zu haben.
    Mumm nahm das Schwert und spähte in die Nacht. Ein Teil der Finsternis löste sich vom Rest, und eine Gestalt wurde sichtbar.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fragte Mumm.
    »Oh… seit einer ganzen Weile«, erwiderte der Patrizier. »Wie du komme ich lieber allein hierher, um… nachzudenken.«
    »Du bist sehr leise gewesen!«, sagte Mumm vorwurfsvoll.
    »Ist das ein Verbrechen, Euer Gnaden?«
    »Und du hast gehört…?«
    »Eine sehr ordentliche Verhaftung«, sagte Vetinari. »Meinen Glückwunsch, Euer Gnaden.«
    Mumm blickte auf das Schwert hinab, an dessen Klinge kein Blut klebte.
    »Äh, danke«, sagte er vorübergehend verunsichert.
    »Zur Geburt deines Sohnes, meine ich.«
    »Oh… ja. Natürlich. Ja. Äh… danke.«
    »Ein gesunder Junge, wie ich hörte.«
    »Über eine Tochter hätten wir uns ebenso gefreut«, sagte Mumm rasch.
    »Natürlich. Immerhin sind dies moderne Zeiten. Oh, wie ich sehe, hast du deine Dienstmarke fallen lassen…«
    Mumm starrte in das hohe Gras. »Ich komme morgen früh hierher zurück und suche sie«, sagte er. »Aber dies…« Er packte den stöhnenden Carcer und warf ihn sich mit einem leisen Ächzen über die Schulter, »… wird sofort zur Wache am Pseudopolisplatz gebracht.«
    Sie schritten langsam über den Kiesweg und ließen den Fliederduft hinter sich zurück. Weiter vorn erwartete sie der alltägliche Gestank der Welt.
    »Weißt du«, sagte Lord Vetinari nach einigen Momenten, »ich habe daran gedacht, dass diese Männer eine Art Denkmal verdienen.«
    »Ach, ja?«, entgegnete Mumm in einem unverbindlichen Tonfall. Das Herz pochte ihm noch immer bis zum Hals. »Vielleicht auf einem der großen Plätze?«
    »Ja, das wäre eine gute Idee.«
    »In Bronze?«, fügte Mumm sarkastisch hinzu. »Alle sieben, wie sie mit der Fahne winken?«
    »Bronze, ja«, sagte Vetinari.
    »Wirklich? Und mit einem inspirierenden Spruch?«, fragte Mumm.
    »Warum nicht? Vielleicht etwas in der Art von ›Sie haben die Pflicht erfüllt, die sie erfüllen mussten‹?«
    »Nein!«,
stieß Mumm hervor und blieb unter einer Lampe am Eingang der Gruft stehen. »Wie kannst du es
wagen
? Heute! An diesem Ort! Sie haben die Pflicht erfüllt, die sie nicht erfüllen mussten, deshalb starben sie, und du kannst ihnen nichts dafür geben. Verstehst du? Sie kämpften für jene, die im Stich gelassen wurden, sie kämpften füreinander, und sie wurden verraten. Solchen Männern ergeht es immer so. Welchen Nutzen hätte ein Denkmal? Es würde neue Narren daran glauben lassen, sie könnten Helden sein. Und das wäre nicht in ihrem Sinne. Lass sie ruhen.
Für immer

    Sie gingen weiter, begleitet von schwerer Stille, und dann sagte Vetinari, als hätte sich Mumm überhaupt nicht ereifert: »Erfreulicherweise hat der neue Dekan dieses Tempels plötzlich den Ruf vernommen.«
    »Welchen Ruf?«
    »Mit religiösen Angelegenheiten kenne ich mich nicht sehr gut aus, aber offenbar verspürte er plötzlich den brennenden Wunsch, die frohe Botschaft der Geringen Götter unwissenden Heiden zu verkünden«, sagte Vetinari.
    »Wo?«
    »Ich habe Ting Ling vorgeschlagen.«
    »Das ist auf der anderen Seite der Welt!«
    »Eine frohe Botschaft kann nicht weit genug verbreitet werden, Oberfeldwebel.«
    »Nun, wenigstens…«
    Mumm blieb am Tor stehen, unter einer weiteren Lampe, deren Licht flackerte. Er ließ Carcer auf den Boden sinken.
    »Du hast es gewusst, nicht wahr? Du hast es gewusst!«
    »Nicht bis vor, äh, einer Sekunde«, erwiderte Vetinari. »Unter uns gesagt, Kommandeur: Hast du dich nie gefragt, warum ich die Fliederblüte trage?«
    »Doch, das habe ich«, sagte Mumm.
    »Aber

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