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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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uns Ardric Donovan unterbrach und unser Zusammentreffen ein abruptes Ende nahm", erzählte er Mimma. Plötzlich wusste Mimma, wer vor ihr stand.
"Baddo!", flüsterte sie und starrte ihn voller Entsetzen an.
"Volltreffer!", antwortete er ihr knurrend.
"Wer zum Teufel ist Baddo?", fragte Raven und wechselte verwirrte Blicke zwischen Mimma und Colin. Mimma versuchte mit ihrer anderen Hand das Handy aus ihrer Manteltasche herauszuholen, doch Colin bemerkte es und stieß den Barhocker, auf dem ihre Sachen lagen, mit dem Fuß um. Mit einem lauten Scheppern fiel der Hocker auf den abgelaufenen und schmutzigen Parkettboden und verteilte ihre Habseligkeiten im Dreck.
Im nächsten Augenblick zog er sie ohne Vorwarnung vom Barhocker und schleifte sie in die Richtung des Hinterausgangs. Verzweifelt versuchte sie sich zu wehren und schlug auf Colin ein.
"Bitte lass mich los! Du musst das nicht tun. Ich bitte dich, lass mich gehen!", bettelte sie ihn immer wieder an. Raven rannte ihnen hinterher und stellte sich seinem Bruder in den Weg. Mit ausgebreiteten Armen versperrte er ihm die Hintertür.
"Lass sie los!", brüllte er seinen Bruder an und war bereit es im Kampf mit ihm aufzunehmen.
"Raven geh mir aus dem Weg!
Ich muss das tun. Sie ist eine Anwärterin und steht kurz vor ihrer Verwandlung zum Vampir. Ich muss das verhindern. Es ist meine Pflicht!", brüllte Colin ihn an.
"Hast du irgendwelche Drogen genommen?
Was redest du nur für Unsinn. Es gibt keine Vampire!", schrie Raven außer sich.
"Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musst, doch seit etlichen Generationen, verwandeln sich die Männer aus unserer und anderen Familien in Werwölfe, um zusammen gegen die Vampirplage zu kämpfen.
Ich bin ein Werwolf und auch du wirst bald zu einem werden", erklärte ihm Colin.
"Hörst du noch, was du da von dir gibst. Das ist doch total lächerlich!", spottete Raven und schüttelte seinen Kopf.
"Mimma ist kein Vampir, sie ist ein Mensch wie du und ich", versuchte Raven Colin zu erklären.
"Mimma, sag es ihm", forderte er sie auf.
"Sie ist kein Mensch. Sie ist eine Nachtwanderin!", grollte Colin.
"Er hat Recht, Raven. Ich bin zwar noch ein Mensch, doch dazu verdammt in einen Vampir verwandelt zu werden. Ich bin eine Anwärterin", gestand ihm Mimma unter Tränen. Ungläubig starrte Raven seinen Bruder an, der wild schnaubend und entschlossen dazu bereit war, seiner Pflicht nachzukommen.
"Ich kann nicht glauben, was ihr da von euch gibt! Ihr nehmt mich doch beide auf den Arm", sagte er kopfschüttelnd. Ungläubig, über Mimmas und Colins Worte, begann er verunsichert zu lachen.
"Doch Raven, es ist wahr.
Dein Bruder ist ein Werwolf und er will mich töten! Er ist der Grund, warum ich nicht zur Polizei gehen kann. Er und sein verdammtes Werwolfsrudel sind daran Schuld, dass ich mich wochenlang verstecken musste, aus Angst getötet zu werden und jetzt bin ich ihm ausgerechnet in seiner eigenen Bar in die Arme gelaufen!", machte ihm Mimma heulend klar.
"Ich will nicht sterben. Bitte Colin, lass mich am Leben!", schrie Mimma hysterisch und brach zusammen. Colin zeigte keinerlei Mitgefühl und zwang Mimma wieder aufzustehen, indem er ihre Hand, die er noch immer fest hielt, zusammenquetschte bis ihre Knochen knirschend nachgaben. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre Hand. Colin hatte sie gebrochen. Mimma stieß einen gellenden und schmerzerfüllten Schrei aus. Kreidebleich, mit kaltem Schweiß auf der Stirn, rappelte sie sich wieder auf ihre Beine auf. Raven merkte, dass Mimmas Zusammenbruch und ihre Schmerzen nicht gespielt waren. Weder sie noch Colin machten ihm etwas vor, doch er wollte den Grund seines grausamen Verhaltens Mimma gegenüber, einfach nicht wahr haben.
"Bitte Colin, du musst dich jetzt beruhigen. Wie du siehst, kann sie dir überhaupt nichts anhaben, sie hat doch gar keine Kraft dazu. Lass sie einfach los. Wir finden bestimmt eine Lösung", redete Raven mit ruhiger Stimme beschwichtigend auf Colin ein.
"Sobald sie sich in einen Vampir verwandelt hat, wird sie für mich und die anderen Werwölfe zum Problem werden.
Du musst das verstehen. Vampire sind eine Bedrohung für die gesamte Menschheit. Sie töten unschuldige Menschen, um sich von ihrem Blut zu nähren.
Es ist besser die kleine jetzt zu beseitigen, bevor sie zu stark für uns wird", grollte Colin und begründete somit sein Vorhaben Mimma zu töten.
"Das ist nicht wahr!
Nicht jeder Vampir tötet, nur um an Blut zu kommen. Auch Ardric tut das nicht mehr.

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