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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Person etwas ausplaudern könnte. «
    » Ich möchte niemanden nervös machen. « Ich bekam feuchte Hände. Nervös war ein Adjektiv, das ich keinem Mitglied einer Werwolffamilie mit allzu großem Behagen angeheftet sah.
    » Und genau deshalb bin ich gekommen « , erklärte Cat. » Um die Sache besser zu verstehen, bevor die Jungs dahinterkommen. Du bist für unsere Familie nämlich sehr wichtig, Jessie. Da habe ich keinerlei Zweifel. «
    » Weil ich die Matrjoschka aufbekommen und den Anhänger gefunden habe? «
    » Da. «
    Ich ließ sie nicht aus den Augen und wartete. » Und? «
    Sie seufzte. » Und wegen dem, was in deinen Teeblättern zu lesen war. « Sie schüttelte den Kopf und das Lächeln verflüchtigte sich. » Ich muss dich fragen, was … «
    » Alles, Catherine. Ich habe ihr alles haarklein erzählt. «
    Fast feierlich trat sie einen Schritt zurück. » Über die CIA ? «
    » Ja. «
    » Die Russenmafia? «
    » Ja. « Mir stiegen Tränen in die Augen und drohten überzulaufen.
    » Und Werwölfe, Jessie? Hast du erzählt, du hättest Werwölfe gesehen? «
    » Ja! « , presste ich hervor, kniff die Augen zu und erinnerte mich an die entsetzlichen Bilder, die ich in letzter Zeit in so vielen Filmen gesehen hatte – wenn sich der Werwolf verwandelt und dem Opfer die Kehle aufreißt.
    Ich hielt den Atem an.
    Nichts geschah.
    Ich schlug die Augen wieder auf. Catherine blickte mich erwartungsvoll an. Das war für Raubtiere nicht außergewöhnlich. Sie musterten ihre Beute.
    » Es tut mir leid, Catherine. Ich musste einfach reden … musste es einfach jemandem erzählen … «
    Ihre Finger zuckten leicht.
    Wieder kniff ich die Augen zusammen und war mehr als gefasst darauf, die Eingeweide herausgerissen zu bekommen. Feige hatte ich ihre Familie verraten, um mein bisschen Verstand zu retten. Ich verdiente es nicht anders.
    » Was tust du denn da? « , sprudelte es aus ihr heraus. Sie stand so dicht bei mir, dass ihr Atem wie eine warme Brise über mein Gesicht strich.
    » Ich warte. «
    » Und auf was? « , fragte sie.
    » Den Tod? « , quietschte ich und schlug vorsichtig ein Augenlid auf – genau so, wie ich mir fast alle Werwolffilme ansah.
    Sie lachte.
    Mein Herz pochte heftig gegen die Rippen.
    Sie packte mich so schnell, dass ich mir fast in die Hosen machte. Sie hielt mich fest umarmt und flüsterte: » Du bist ein wahrhaft seltsames Mädchen, Jessie Gillmansen. «
    Sagte die Werwölfin.
    » Du solltest dir besser nicht diese schauderhaften Horrorfilme ansehen. «
    » Woher weißt …? Ja, klar. Annabelle Lee. «
    » Sie sorgt sich um dich. «
    » Ha. «
    » Du weißt genau, dass wir keine Hollywood-Geschöpfe sind. «
    » Vom Verstand her schon. « Keine Hollywood-Geschöpfe, aber dafür die Abkömmlinge eines erstaunlich erfolgreichen wissenschaftlichen Experiments der Ud SSR aus den ersten Jahren des Kalten Kriegs.
    Cat nickte. » Und glaubt die Ärztin, was du sagst? «
    » Kein Wort. «
    » Ausgezeichnet. « Sie grinste spitzbübisch. » Dann kannst du ihr jetzt die Wahrheit sagen, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hat. « Sie trat zurück, spielte mit ihren kurzen dunklen Locken und hielt die funkelnden Augen fest auf mich gerichtet. » Will sie dir Medikamente verschreiben? «
    » Nein. Sie ist davon überzeugt, dass ich auch ohne chemische Unterstützung bei Verstand bleibe. «
    » Du bist ein echt cleveres Mädchen! « Sie warf die Hände in die Luft. » Deine Methoden sind ziemlich abgefahren, aber sie funktionieren. Oh. « Sie kniff sich ins Ohr. » Dein Vater ist unterwegs. Der sollte mich hier besser nicht sehen. «
    » Cat! « , rief ich, als sie schon in einen anderen Korridor abbog. » Ich muss mit dir über Pietr reden … «
    Sie nickte. » Ich komme. Heute Nacht. Sperr die Ohren auf. «

2
    Dad kam tatsächlich den Gang entlanggelaufen. Dass Cat davon wusste, hätte mich nicht überraschen dürfen – das Warum und das Wie waren aber schon merkwürdig.
    Wenn ein Kind der Rusakovas dreizehn wurde, dann geschahen seltsame Dinge mit ihm – seltsamer als die Haare, die sich bei gewöhnlichen Teenagern an den abartigsten Stellen breitmachten. So wurde beispielsweise ihr Gehör sehr viel empfindlicher. Mit vierzehn Jahren schärfte sich ihr Geruchssinn um ein Vielfaches. Im Lauf des fünfzehnten Lebensjahrs wurden sie ungemein stark und gewandt, und im sechzehnten versuchten ihre Körper, allmählich mit den wilden Mutationen fertigzuwerden, die sich in ihnen vollzogen.
    Dann, vor einer

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