Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
Vom Netzwerk:
auf die Phalanx und bezahlten ihre Tapferkeit damit, dass sie in Nadelkissen verwandelt wurden. Dabei achteten die Mer sorgfältig darauf, eine geschlossene Formation zu bewahren; sie veränderten ihre Positionen immer wieder und verengten, zogen ihr »Netz« dabei immer enger, während Teams in der Nachhut die verwundeten Orcas erledigten.
     
    Irkisutut schoss nach vorne davon, als der Alarmruf ertönte, erkannte aber schnell, dass die Mer ihm den Weg abschneiden würden. Also schwenkte er seitwärts ab und erkannte, dass das Rudel umzingelt war. Nachdem er ein paarmal hin und her geschossen war, tat er das einzig Vernünftige, beschleunigte und sprang hoch in die Luft, um dem Ring aus Mer zu entkommen.

    Als er wieder auf das Wasser auftrat, wendete er und schoss von außen auf den Ring der Angreifer zu, warf sich hinein und schnappte sich mit seinen kegelförmigen Zähnen einen der Feinde. Dann wartete er nicht, bis er von den Übrigen angegriffen wurde, sondern machte kehrt, während der Brustkasten des Nix unter seinen Zähnen knackte. Er ließ den toten Nix fallen und wendete, um erneut anzugreifen, aber die Phalanx hatte inzwischen ihre Formation geändert: Eine Hälfte griff nach innen an, die Übrigen lieferten ihnen Rückendeckung. Jetzt sah er sich einer Wand von Speeren gegenüber. Da blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie der Rest seines Rudels gnadenlos hingemetzelt wurde.
    »Verdammt sollt ihr sein«, brüllte er, als er sah, wie der Letzte getötet wurde. »Verdammte Freaks!«
    »Geh nach Hause, kleiner Orca«, spottete ein Nix. »Geh nach Hause und berichte deinen Kollegen, dass ihr nicht mehr ganz oben auf der Nahrungskette steht!«
    Als der Nix mit ausgestreckter Lanze auf ihn zuschoss, wendete er und nahm Kurs nach Osten. Irgendwo dort draußen waren andere Rudel und ein Versorgungsschiff. Irgendwo dort draußen würde er sicher sein.
    Hier gab es für ihn nichts mehr zu tun.
     
    »Wo sind wir denn jetzt?«, fragte Zora, als sie ihren Flugdrachen bestieg.
    »Keine Ahnung, Sergeant Fink«, erwiderte Herzer grinsend. »Irgendwo mitten im Atlantis-Ozean, aber das ist eine reine Vermutung.«
    Der Träger war jetzt seit vier Tagen unterwegs. Und keineswegs auf geradem Kurs. Die Hazhir halste, wendete, segelte nach Westen, dann nach Osten, wieder nach Norden und schließlich nach Süden. Und kein Schlag war gleich lang gewesen, und deshalb konnten sie in Anbetracht des
Windes und der Strömung überall sein. Nun ja, überall im Nord-Atlantis jedenfalls.
    Im Augenblick befanden sie sich, so weit Herzer das feststellen konnte, auf östlichem Kurs. Das waren sie schon beinahe den ganzen Tag über gewesen, aber das hatte gar nichts zu bedeuten. Er wusste, dass es im Norden und Süden von ihnen feindliche Einheiten gab. Wohin auch immer sie wendeten, würden sie in die Schlacht segeln.
    Er und Fink freilich würden heute nicht kämpfen. Die Mehrzahl der Drachenreiter war ganz neu, und deshalb würde jeder heute Bombenabwürfe üben. Vor drei Stunden hatte das Schiff sein Beiboot ausgesandt, das jetzt langsam eine Zielscheibe nach Osten schleppte und jede Minute weiter hinter dem Träger zurückblieb. Das Ziel war gar nicht groß und tanzte ziemlich unruhig auf den Wellen herum. Aber das erklärte nicht, weshalb keiner der Reiter es bis jetzt geschafft hatte, es zu treffen.
    Herzer führte Lydy zum Katapult und schob sich im Sattel zurecht, als der Flugdrache sich am Startbalken festkrallte und sich dabei ungeduldig nach vorne lehnte. Es erforderte einige Übung, bis man die Flugdrachen an das Startkatapult gewöhnen konnte, aber sobald sie es einmal begriffen hatten, machte es ihnen großen Spaß.
    Das Katapult beschleunigte die Drachen auf seiner kurzen Bahn auf beinahe vierzig Stundenkilometer, und am Ende faltete der Drache die Flügel auseinander und flog davon. Die Flügel von Flugdrachen waren riesig – schließlich mussten sie sowohl das Gewicht des Flugdrachen selbst, als auch das des Reiters tragen – und ohne eine große Zahl von Veränderungen gegenüber den Raubvögeln, auf denen sie basierten, wäre die Mechanik dieser Konstruktion unmöglich gewesen.
    Der wichtigste und auch auffälligste Unterschied lag im Material. Die Schwingen und Flugknochen durchzog ein
Geflecht aus bioextrudierten Karbon-Nanoröhren, einem ungeheuer starken, aber extrem leichten Monomolekül. Doch auch sonst wies der Körper eines Flugdrachen eine ganze Anzahl Besonderheiten auf. Die für das Fliegen

Weitere Kostenlose Bücher