Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
Vom Netzwerk:
Bord und verfügte über einen zum Teil mit Meerwasser gefluteten Laderaum. Falls Delphinos oder Mer verletzt wurden, wofür die Wahrscheinlichkeit sehr groß war, konnte man sie zu dem Schoner evakuieren, und wenn die Verletzung schlimm genug, aber nicht zu schlimm war, konnte man sie auch an Land bringen.
    Er wusste, dass sie heute vermutlich ein paar Verluste würden hinnehmen müssen und konnte nur hoffen, dass sie nicht zu schwer sein würden.
    Als der Schwarm Mer höher stieg, begannen sie von oben ganz schwaches Klicken zu hören. Wenn die Orcas unterwegs waren, verhielten sie sich meistens ruhig, aber die taktische Disziplin dieser Gruppe war lausig. Basierend auf diesen Geräuschen, veränderte Jason ihren Aufstiegswinkel leicht und steigerte das Tempo. Das war nicht ganz ungefährlich. Sobald sie Wasser geringeren Drucks erreichten, würden ihre Schwanzfinnen anfangen zu »kavitieren«, also »Löcher« niedrigen Drucks erzeugen, in die das Wasser strömte, und dabei würde ein Geräusch entstehen. So weit, so gut – bis jetzt konnte er noch keinen Laut von seinem Schwarm hören.
    Über ihnen wurde es dunkel, und so klar das Wasser auch war, hatten sie doch Mühe, etwas zu erkennen. Dann aber entdeckte er ein Stück links über ihnen Silhouetten, veränderte erneut die Richtung und brachte lautlos seine Lanze in Anschlag. Als eindeutig feststand, dass die Orcas immer noch nicht die leiseste Ahnung von dem bevorstehenden Angriff hatten, beschleunigte er erneut, und sechzig Nixe folgten ihm in die Attacke.

     
    Irkisutut war gelangweilt, verärgert, müde und zugleich verängstigt. Die ganze Woche lang jagten sie jetzt schon über diesen verdammten Ozean, ohne das Geringste ausrichten zu können. Das Hauptquartier schien keine Ahnung zu haben, wohin es sie schicken sollte, also ging es einmal hierhin und dann wieder dorthin, stets auf erfolgloser Suche nach feindlichen Drachenträgern.
    Was alles noch schlimmer machte, war, dass sie teils direkt aus Alarmrufen aus der Ferne, teils gerüchteweise von anderen Rudeln erfahren hatten, dass die Verluste gewaltig waren. Nicht nur, dass die Träger Drachenpatrouillen ausschickten, um Jagd auf die Orcas zu machen, sondern jeder Einzelne dieser verdammten Mer schien nichts Besseres zu tun zu haben, als die Rudel anzugreifen. In der letzten Woche war der Großteil von Irkisututs Kameraden gefallen, und er fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis er selbst an der Reihe war.
    Und dann noch diese verdammten Schnabeldelfine. Er wusste, dass diese Biester ständig um sie herum waren und ihr Geschnatter aussandten. Und so flink die Orcas auch waren, die Delfine waren schnell wie der Blitz. Er hatte ein paarmal den Kurs gewechselt und versucht, die verdammten Biester zu erwischen, aber die waren bloß davongerast und hatten sich zu allem Überfluss auch noch über ihn lustig gemacht. Und wenn er dann wieder wendete, bezogen sie erneut Position. Indem er sie jagte, bewirkte er also nichts anderes, als sein Rudel müde zu machen.
    Und müde war es ohnehin schon. Sie waren seit drei Tagen nicht versorgt worden, und solange diese verdammten Delfine beiderseits von ihnen schnatterten, konnten sie kaum etwas fangen. Der offene Ozean war ohnehin großteils eine Wüste, und deshalb folgten die Orcas normalerweise den Strömungen, jagten an deren Rändern, wo es reichlich Nahrung gab. Aber bei diesem Einsatz hatte man
sie über den ganzen Ozean gejagt, und das hieß genau dorthin, wo es keine Nahrung gab. Sie hatten ein Versorgungsschiff angefordert, aber das hatte ihnen bloß lächerliche Zusagen eingetragen, dass »etwas« kommen würde.
    Und während er noch daran dachte, kam auch etwas.
     
    Die Nixe hatten sich zu einem Piken schwingenden Sechseck formiert, dem Unterwasseräquivalent einer Phalanx, die sich unter diesen Gegebenheiten als wirksamste Angriffsformation erwiesen hatte. Das Sechseck war weiter ausgedehnt als das Orcarudel, das es jetzt wie ein mit Metallspitzen bewehrtes Schleppnetz einhüllte. Als Erster wurde ein ganz Junger aufgespießt, der ein Stück unter das Rudel getaucht war und einen Alarmruf ausstieß, ehe die Pike sich in seine Brust bohrte.
    Das Rudel reagierte schnell, aber undiszipliniert, einige von ihnen schossen nach vorn, um den sie umzingelnden Mer zu entkommen, andere tauchten ab. Von denen stießen die meisten auf eine massive Wand aus Speerspitzen, worauf sie sofort wendeten und an die Oberfläche schossen. Ein paar warfen sich

Weitere Kostenlose Bücher