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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Kristalle wurden ausschließlich für hochwichtige Nachrichten benutzt. Und Tao war Überbringer einer hochwichtigen Nachricht.
    Er hätte die Strecke unmöglich in vernünftiger Zeit schaffen können, wenn es nicht entlang der schlechten Straße, die vom Fluss zum Stützpunkt führte, Bodenstationen gegeben hätte. Fünfmal wechselte er die Pferde, ließ sich jedes Mal von einem völlig ausgepumpten Pferd fallen und warf sich auf das nächste, das gesattelt bereit stand. Und dann trieb er dem frischen Pferd die Fersen in die Seite, ließ es traben, bis es warm war, und ging anschließend in den Kanter über.
    Während des letzten Jahres war er kaum geritten, und sein Körper meldete ihm das, ehe er ein Drittel der Strecke zurückgelegt hatte. Wie ging doch diese blöde Bemerkung bei der Kavallerie? Ah, ja, »Vierzig Meilen im Sattel, von Major Arschbrand.« Nun ja, den hatte er auch, daran gab es keinen Zweifel. Vierzig Meilen, das waren …
    Als er den Stützpunkt erreicht hatte – nach zehn Stunden harten Ritts –, hatte er das antike Meilenmaß umgerechnet
und war zu dem Schluss gelangt, dass seine Strecke in Kilometern etwa auf den doppelten Wert hinauslief. Oder so ähnlich; Kopfrechnen war noch nie seine Stärke gewesen. Aber, verdammt noch mal, er war schließlich ein Blood Lord, deshalb richtete er sich auf und versuchte sich den Staub von der Uniform zu klopfen, ehe er die Tür der Nachrichtenzentrale öffnete und säbelbeinig in den Raum wankte.
    Ein Commander und zwei Sergeants saßen an einem Tisch und spielten Karten. Sie musterten den staubbedeckten Reiter, und der Commander ließ die Karten auf den Tisch fallen.
    »Was gibt’s, Fähnrich?«, fragte er.
    »Nachricht von General Talbot, Sir«, erwiderte Tao. »Für Ihre Majestät, Sheida Ghorbani.«
     
    »Die haben WAAAS?«, schrie Admiral Draskovich.
    Edmund blickte auf und unterbrach seine Lektüre der Berichte, die er in der Hand hielt. Nachdem er alle mit verschiedenen Aufträgen weggeschickt hatte, hatte er dem Nachrichtendienstbüro einen Besuch abgestattet und sich dort weiteren Lesestoff besorgt. Er war damit gerade beinahe fertig geworden und hatte die meisten Meldungen des heutigen Tages gelesen, als der letzte Bericht hereinkam.
    Der Admiral war gar nicht mehr elegant. Er wirkte zerknautscht, und der Pferdeschwanz, in dem er sein Haar zu tragen pflegte, hatte sich halb aufgelöst. Es war ein langer Tag gewesen, vor mehr als einer Stunde war die Nacht angebrochen, aber seine Energie reichte immer noch aus, um wütend zu sein.
    »Der Führer der Mer, Jason Ranger, hat Befehl gegeben, sämtliche Unterwasserstreitkräfte von ihren Positionen abzuziehen, und hat sie zum Schutz der Walos eingesetzt«,
sagte der Bootsmann und blickte von dem Bericht auf, den er in der Hand hielt. »Im Bereich von Granbas finden heftige Kämpfe statt. Merillo ist wieder im Netz, und wir erhalten bruchstückhafte Berichte von der Flotte. Wie es aussieht, sind die Reagan , die Washuka und die Norland versenkt und auch noch andere Schiffe zerstört. Die Bonhomme Richard ist beschädigt, kann aber noch Fahrt machen. Die Flugdrachen sind zurückgekehrt und auf allen möglichen Schiffen gelandet oder ins Meer gekippt. Reiter haben wir auch verloren, ein paar sind ertrunken. Einige … sind von ihren Drachen abgeworfen worden. Noch keine verbindlichen Zahlen über die Drachen, aber es sieht nicht gut aus.«
    »Die Drachen sollen sich auf den verbliebenen Trägern neu formieren«, sagte Draskovich ärgerlich. »Und dann eine Botschaft an die Mer, dass sie wieder in Stellung gehen sollen. Wir können einen frischen Nachschubkonvoi zusammenstellen …«
    »Drachen am Himmel, Sir!«, rief ein Melder und kam hereingestürzt.
    »Drask«, sagte Edmund und ging mit schnellen Schritten, aber ohne Hast zur Tür. »Schaff deine Leute hier raus.«
    »Was?«, brüllte der Admiral. »Verschwinde aus diesem Raum!«
    »Ich gehe schon«, erwiderte Edmund, blieb aber stehen, machte kehrt und ging auf den Admiral zu, packte ihn an seinem Pferdeschwanz und zog seinen Kopf so weit herunter, dass er ihm ins Ohr flüstern konnte. »Das hier ist ein Holzbau , verdammt. Evakuieren .« Er ging mit schnellen Schritten zur Tür, riss sie auf und ließ sie offen stehen.
    Er ging zur Treppe und hastete, mit jedem Schritt zwei Stufen nehmend, ins oberste Stockwerk. Dort hielt er keuchend inne, spürte jedes Jahr seines Alters und ging dann
weiter in den Korridor. Etwas krachte aufs Dach, und Edmund

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