Die Nanokriege - Die Sturmflut
Flottenbüro hält sie nicht für kampffähig.« Er zuckte die Achseln.
»Dann ist deren Flottenbüro genauso dämlich wie du«, knurrte Chansa.
»Die Hazhir ist von diesem Arschloch Shar Chang umgebaut worden. Und wenn der Umbauten vorgenommen hat, dann garantiere ich dir, dass das Schiff damit seine Kampfstärke gesteigert hat, nicht etwa vermindert. Was hört man über den Angriff auf das Hauptquartier?«
»Der war allem Anschein nach ebenfalls erfolgreich«, antwortete der Stabschef. »Als die Flugdrachen wendeten, stand es in Flammen. Sie haben berichtet, dass es dort einen großen Drachen gab, einen, von dem unser Nachrichtendienst nichts berichtet hat.«
»Und was meldet unser Nachrichtendienst aus dem Hauptquartier?«, wollte Chansa wissen. »Was hören wir von dort?«
»Die Kette zu unserer Informationsquelle ist lang, Sir«, erinnerte ihn der Stabschef. »Das wird wahrscheinlich noch zwei Tage dauern.«
»Bleib dran«, entschied Chansa nach kurzer Überlegung. »Ich möchte die komplette Flotte erst dann in Marsch setzen,
wenn wir deren letzten Träger erledigt haben. Wohin haben die sich zurückgezogen?«
»Süden, Sir«, erwiderte der Stabschef nach einem Blick auf seine Notizen. »Die Orcas melden, dass sie weggetrieben wurden, also wissen wir nicht genau, wo das ist. Und im Übrigen zieht sich dort ein Sturm zusammen, also können wir wahrscheinlich nicht sofort zuschlagen.«
»Wo ist die Canaris ?«, fragte Chansa.
»Auf Nordkurs entlang der Küste von Norau mit dem Ziel Treffpunkt Granbas.«
»Schicke ihnen ein Signal, dass sie sich der Küste fern halten sollen«, entschied Chansa. »Ich möchte vermeiden, dass jemand sich überlegt, wie sie die Canaris erledigen können.«
»Jawohl, Sir.«
»Geh jetzt«, befahl Chansa nach einem Blick auf die Papiere auf seinem Schreibtisch. »Ich bin anderweitig beschäftigt. «
Zufälligerweise war der Admiral wenig später zu sehen, wie er, umgeben von seinem Stab, um das brennende Gebäude herumging.
»General Talbot«, sagte der Admiral, als er ihn entdeckte, und ging mit seinem Gefolge auf ihn zu. Er sah die Verletzung an Talbots Arm und schüttelte den Kopf. »Ich hätte gedacht, du wärst schon weg gewesen, als die erste Bombe einschlug.«
»Mein Fähnrich war oben im Gebäude«, erwiderte der General achselzuckend. »Ich konnte sie ja wohl kaum verbrennen lassen.«
»Natürlich nicht«, nickte der Admiral, dessen Kinnmuskeln dabei heftig arbeiteten. »Ich frage mich nur, wie du erraten konntest, dass es einen Angriff auf dieses Gebäude geben würde?«
Edmund seufzte und schüttelte dann entsagungsvoll den Kopf. »Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, ich hätte den Krieg studiert? Das habe ich schon getan, als man dir noch beigebracht hat, wie man sich die Hosen nicht nass macht, Admiral . Das Hauptquartier anzugreifen, wo doch das Gros deiner Schiffe auf See war, lag einfach nahe. Ich hätte wahrscheinlich zuerst die Lager bombardiert, aber Chansa denkt da eben anders. Als ich dieses Gebäude das erste Mal sah, dachte ich mir gleich: was für ein reizendes Ziel.«
»Wie haben die es denn dann gefunden ?«, schnaubte General Kabadda.
»Weil euer ganzer verdammter Stützpunkt hell beleuchtet ist wie ein Weihnachtsbaum«, seufzte Edmund. »Je etwas von ›Verdunklung‹ gehört?«, fragte er und schüttelte dann den Kopf, als er ihre verblüfften Gesichter sah. »O Herr, gib mir Kraft.«
»General, was wir im Augenblick brauchen, sind ein paar positive Gedanken, vielen Dank«, erwiderte der Admiral kühl. »Nicht Defätismus.«
»Wer redet denn von Defätismus?«, konterte Edmund. »Wir sind nicht besiegt, aber einen schweren Schlag haben die uns versetzt. Das hat wehgetan. Nicht das hier, meine ich, aber die Werften und die Flotte.«
Der Admiral hatte gerade den Mund aufgemacht, um zu antworten, als jemand aus der Löschkette schrie: »Drache!«
Die Kübelkette stob auseinander, und die paar mit Armbrüsten bewaffneten Marineinfanteristen sahen in den Himmel und versuchten einen Blick auf den Feind zu erhaschen.
Edmund sah nach oben und seufzte, dann sah er sich nach den angespannt suchenden Marineinfanteristen um.
»Kommando zurück!«, brüllte er. »Das ist einer von den unseren .«
Der große Drache senkte sich auf den freien Platz vor dem brennenden Gebäude, kam dabei über dem Inferno herein, so dass seine Flügel die Flammen noch höher tanzen ließen.
»Verdammt noch mal!«, fluchte der Admiral. »Du machst
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