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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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nicht zornig, er ist traurig . Weil ihr ihm nicht zu fressen gebt.«
    »Wir haben kein Drachenfutter«, erwiderte der Skipper.
    »So hungrig, wie das arme Ding ist, würde es im Augenblick sogar Salzfleisch aus dem Fass fressen«, erklärte die Nixe. »Ihr habt sie schrecklich schlecht behandelt.«
    »Oberstabsbootsmann?«, fragte der Skipper.

    »Wir waren gerade beim Mittagessenkochen, als das Biest gelandet ist, Sir«, erwiderte der Mann. »Ich weiß nicht, wie weit die damit sind, aber die haben bestimmt die Feuer gelöscht, als du klar Schiff befohlen hast.«
    »Geh unter Deck«, entschied der Skipper. »Die Köche sollen raufbringen, was sie gerade haben.«
    Keine fünf Minuten später war der Flugdrache immer noch bemüht, an all den Seilen und Netzen vorbei zu den zarten Leckerbissen zu gelangen, die die Matrosen dort unten darstellten, als der Oberstabsbootsmann mit ein paar mit großen Fleischstücken beladenen Küchenmaaten heraufkam. Sie arbeiteten sich vorsichtig auf das Hinterdeck, wo der Oberstabsbootsmann Anlauf nahm und eine ganze Rinderseite aufs Achterdeck schleuderte.
    Der Flugdrache stürzte sich darauf, als wäre er am Verhungern, was ja auch den Tatsachen entsprach. Flugdrachen brauchen zum Fliegen ungeheuer viel Energie und benötigen deshalb gewaltige Futtermengen. Ihre normalen »Feldrationen« bestanden aus einer Mischung aus Sojabohnen, Maismehl und Öl. Um sie dazu zu bringen, diese Pampe zu fressen, ganz besonders auf See, wo Flugdrachen ebenso unter Seekrankheit leiden wie Menschen, musste man das Zeug reichlich mit Ketchuppulver würzen. Der Flotte war der Ketchup schon vor Tagen ausgegangen, und die Flugdrachen hatte schon vor dem Debakel dieses Morgens Hunger gelitten.
    Ohne an der dicken Salzlake Anstoß zu nehmen, mit der man das Fleisch konserviert hatte, fing der Drache an, große Fetzen aus der Rinderschulter zu reißen und sie hinunterzuwürgen, so schnell er konnte. Als er fertig war, sah er zu dem Oberstabsbootsmann hinunter und gab einen lang gezogenen Klagelaut von sich.
    Ein Brocken Fleisch nach dem anderen flog auf das Achterdeck, bis der Flugdrache sein Interesse daran verlor. An
dem Punkt ließ sich der Oberstabsbootsmann von einem der wartenden Matrosen ein Tau geben und stieg die Treppe zum Achterdeck hinauf. Er arbeitete sich vorsichtig an den Flugdrachen heran, zog die Leine durch eine Öse in seinem Geschirr, sicherte sie mit einem schnellen Knoten und warf das Tauende dann dem Matrosen zu, dem er es weggenommen hatte. Jetzt rannten die anderen Matrosen aufs Deck und knüpften Taue an die verschiedenen Ösen im Geschirr des Drachen und um seine riesigen vogelähnlichen Beine. Minuten später war der Flugdrache gesichert und machte nicht den Eindruck, als ob ihn das stören würde. Er schnupperte noch ein wenig an den abgenagten Knochen, die auf dem Deck herumrollten, steckte dann den Kopf unter den Flügel und schlief sofort ein.
    »Was sag ich denn?«, rief die Nixe, als der Flugdrache sich offenkundig beruhigt hatte.
    »Danke«, erwiderte Skipper trocken. »Okay, dann wollen wir jetzt zusehen, dass wir wieder Fahrt bekommen!«
    »Die Flotte steht etwa sechzig Kilometer südöstlich«, erklärte Elayna. »Das, was von ihr übrig geblieben ist.«
     
    »Marschall! Gute Nachrichten! Die UFS-Flotte ist praktisch vernichtet, sie ziehen sich an allen Fronten zurück!«
    Chansa blickte von seinen Papieren auf, musterte seinen Stabschef und grunzte.
    »Wie viele Träger haben wir erwischt?«, fragte er und lehnte sich in seinem Sessel zurück, was dieser mit einem Ächzen quittierte.
    Marschall Chansa Mulengela war ein Riese, zweieinhalb Meter groß und entsprechend breit. Das winzige Büro, das er in den Tiefen des Ratsgebäudes für sich beschlagnahmt hatte, ließ ihn noch größer aussehen. Aber glücklich wirkte er trotz der guten Nachricht nicht.
    »Vier, wie es aussieht«, erklärte der Stabschef und fragte
sich, was wohl erforderlich war, um den Schlüsselträger zum Lächeln zu bringen. »Der Weg für die Invasionsflotte ist frei!«
    »Bloß vier?«, knurrte Chansa. »Verdammt.«
    »Es kommen immer noch tröpfchenweise Berichte herein«, stellte der Stabschef fest. »Vielleicht haben wir den fünften auch erwischt.«
    »Da ist immer noch die Hazhir zwischen den Inseln«, meinte Chansa. »Du kannst dich darauf verlassen, dass selbst ein Idiot wie Draskovich den Träger zurückrufen wird.«
    »Die Hazhir ist umgebaut worden«, meinte der Stabschef. »Ihr

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