Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
Vom Netzwerk:
Monarchie! Außerdem hast du den ganz kleinen Zusatz ‚absolut’ vergessen! Das ist gleichbedeutend mit einer Diktatur!“
    Der ältere Leutnant zuckte nur die Achseln. „Demokratie ist niemals ein Zwang gewesen. Nicht einmal für die Mitgliedschaft in der Terranischen Föderation.“
    „Und wohin hat uns das heute gebracht?“ Auf Maitlands sarkastische Frage konnte der Vorgesetzte berechtigterweise keine passende Erwiderung vorbringen. Die Terranische Föderation lag jetzt in Trümmern, aber zu Hause würde es vermutlich so schnell keiner erfahren. Garantiert nicht aus dem Mund der Überlebenden von Grenne. Dafür hatten die Umstände gesorgt.
    „Entweder du bist für mich oder du bist gegen mich.“ Eine einfache Wahl seitens des Mannes, der momentan die Madagascar kommandierte. „Wir müssen an einem Strang ziehen. Die Befehlskette muss gewahrt bleiben. Alles andere ist der Tod.“
    Andreas Maitland gab keine Antwort, aber er äußerte sich auch nicht dagegen, weshalb William Heathen das Quartier des toten Schiffskapitäns schließlich allein verließ.
     

 
     
Kapitel I
     
    Der vorgestrige Sturm hatte einige Bäume im Wald umknicken lassen. Darunter war auch eine Eiche. Ein einladendes Hindernis, das förmlich danach schrie, überwunden zu werden. Trotzdem ging Etienne Belian zunächst kein Risiko ein. Er schaute sich den unteren Stamm zunächst aus der Nähe an, überprüfte die Rückseite und wendete dann sein Pferd.
    Sein schwarzer Hengst schien die Herausforderung zu wittern, denn kaum waren sie eine ausreichende Distanz entfernt und wandten sich dem Baumstamm zu, stellte Vent die Ohren auf und galoppierte wie gefordert an. Die zunehmende Geschwindigkeit störte Belian nicht. Sein Pferd wusste, wie schnell es sein durfte.
    So war es auch. Ein Verkürzen der Galoppsprünge, als Vent sich sammelte, dann der Absprung und der Satz über den Baum.
    „Das hast du gut gemacht“, lobte der Reiter und kraulte die unruhig spielenden Ohren.
    Trotz der Anstrengung des heutigen langen Rittes im Galopp und solcher gelegentlicher Spielereien war Vent bei Weitem noch nicht erschöpft.
    Um den Bediensteten einen Gefallen zu tun, setzte Belian das anspruchsvolle Programm noch fort. Umso weniger Mühe würden die Bürger später mit dem temperamentvollen, nervösen Pferd haben, das sich nur von seinem Besitzer anfassen ließ und ansonsten im Stall den Ruf hatte, bösartig zu sein. Zu Unrecht. Es war nur schwierig.
    Mitten auf seiner favorisierten Rennstrecke, auf der er stets die Zügel schießen ließ, meldete sich Belians Minicomputer per Vibrationsalarm.
    ‚Ausgerechnet jetzt!’, schoss es ihm durch den Kopf, aber daran war nichts zu ändern.
    Er hatte nur die Wahl, sich Vents Unwillen zu stellen oder zu warten, denn im gestreckten Galopp das Gespräch anzunehmen wäre auch eine Art von Selbstmord gewesen.
    Nach kurzem Abwägen entschied er sich für die zweite Möglichkeit. Normalerweise wusste Duchesse Alexandra, dass er bei einem Ausritt auf keinen Fall gestört werden wollte. Was es auch immer war, es konnte sicher warten. Eigentlich hatte er das Gerät nur dabei, um im Notfall jemanden verständigen zu können. Natürlich nicht aus eigenem Willen. Seiner Ansicht nach brauchte er es nicht.
    ‚Sie würde auch die Konfrontationsvermeidung bevorzugen. Schließlich hat sie es sowieso nicht gern, wenn ich Vent reite.’ Auf die Probe, an den Zügeln zu ziehen, wollte er es jetzt lieber nicht ankommen lassen. Es würde nur zu Problemen führen, falls das Pferd nicht bremsen wollte. Die vorbeugende Vermeidung solcher Streitfälle war ein Teil von Belians erfolgreicher Umgangsstrategie mit dem anspruchsvollen Hengst.
    Aber eigentlich suchte er nur einen Entschuldigungsgrund, den Galopp noch etwas länger auszukosten. Ehrung der Eltern hin oder her, er konnte eben gerade wirklich nicht.
    Erst am Ende des langen geraden Abschnitts wurde sein Pferd aus Gewohnheit von selbst langsamer. Obwohl Belian erst gestern für die Halbjahresfreizeit nach Hause zurückgekehrt und Vent aus dem Grund zwei Monate lang nicht geritten worden war, verfiel das Tier von selbst in einen recht langsamen Schritt. Die Flanken bebten leicht, und der Hals war nass, als der Reiter ihn klopfte.
    „Seid gegrüßt, Monsieur“, sagte ein am Wegesrand stehender Farmer, der mit einer recht kleinen Fernsteuerung eine schwere Erntemaschine auf seinem Kohlfeld bediente.
    „Guten Morgen, Bürger“, gab Belian geistesabwesend zurück, während er

Weitere Kostenlose Bücher