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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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durch die Menge und blieb vor ihm stehen. Bei ihr waren fünf junge Mädchen, die sich schüchtern hinter ihr drängten, ihre Lehrmädchen, die leise mit ihr sangen, darauf bedacht, ihren Text nicht zu vergessen.
    Der Wan berührte seinen Talisman, beugte sich vor; sein Gesicht dicht bei dem ihren, murmelte er: „Wenn die Serk fertig ist, sing.”
    Die alte Gawer nickte, verstand, was er nicht aussprach. Als der Wan in die Schatten zurücktrat, und schließlich neben dem stillen, stirnrunzelnden Niong stehenblieb, hinkte sie zur Seite, während sich ihr Lehrlingsgefolge beeilte, sich im Schneidersitz rings um ihre Füße niederzulassen.
    „Die Heiligen Zwillinge haben Dinge geäußert, die zu überdenken sind!” Die Stimme der Serk war tief aus ihrer Brust hervorgeholt, widerhallend, eine kehlige Musik, der die Amar gebannt lauschten.
    „Die Haur-Amar werden zusammenkommen, um über diese Dinge zu sprechen und die Geister zu berühren - dort.” Sie ruckte einen Arm hoch und zeigte auf das Gebäude, das sich auf hohen Pfählen hinter ihr erhob. „Mit Serk, Niong und Wan. Und den Ahnen, die noch im Mutterleib des Dunklen Zwillings sind. Ihr, Rum-Amar, ihr bleibt und hört der Gawer zu.” Sie trat zurück und gesellte sich zu dem Wan und dem Niong und winkte mit einer Hand zu Hith hin
    über.
    Während die Ältesten und die anderen die Leiter hinaufstiegen und sich unter dem Übertag-Geist versammelten, der die Tür hüte te, brachen die Amar in Familiengruppierungen auseinander und wetteiferten friedlich um Sitzplätze rings um die Gawer. Gawer Hith ließ sich auf einem Holzklotz nieder, nahm die kleine Trommel von ihrem Hals und begann, die Finger über die gespannte Haut züngeln zu lassen, was ein gedämpftes Klappern hervorrief, und diejenigen, die in einem leicht gekrümmten Bogen vor ihr saßen, zur Stille mahnte. Roha seufzte und streckte die Hand aus; ihr Kopf ruhte an Rihons Knie.
    Hith schlug die Trommel härter, blickte zum Himmel empor, schürzte die Lippen dem kriechenden Leuchtgewebe entgegen, das mehr als die Hälfte der schwarzen Wölbung bedeckte. Die Töne der Trommel kamen in langsamer Folge, nahmen eine beschwörende Kraft an.
    Am Anfang
    Am Anfang
    War die Nacht,
    sang sie, ihre Stimme tief und voll, dunkel und voll, wohlklingend und von geheimnisvoller Vorbedeutung erfüllt.
    Die Nacht, sie war kalt
    Schwarz und kalt
    Die Nacht, sie war einsam
    Die Nacht, sie war erfüllt
    Von Nichts, von Schmerz
    Der Schmerz, er wuchs
    Der Schmerz, er durchbrach die Nacht
    Der Schmerz, er loderte, er brannte
    Der Schmerz, er wuchs, wuchs
    Der Trommelschlag war ein Kribbeln auf der Haut, ein Schrei des Entsetzens, das in der Nacht lauerte, die kräftige Stimme war ein Ruf des Triumphes, der Freude.
    Und es war ein Feuer
    Und es war eine Sonne
    Die Sonne, sie brannte
    Grün und Golden brannte sie
    Auj die kühle Nacht blickte sie
    Die kühle, sanfte Nacht begehrte sie
    Der Trommelschlag verlangsamte sich wieder; Hith sang leise, so leise, daß die Amar ihren Atem anhielten, um die Worte hören zu können, die wie ein Flüstern im Wind seufzten.
    Nacht schlief mit der Sonne
    Nacht brannte vor Verlangen
    Begehrte den Samen der Sonne
    Der erste Samen, er war schwach
    Der Samen wehte gegen Nacht
    Krallte fest sich an der Nacht
    Der Trommelschlag lärmte, forderte, wurde schneller, schneller, schneller … verlangsamte dann …
    Versank im Nichts
    Brachte Nichts hervor
    Schwamm auf dem Dunkel
    Brannte auf dem Dunkel
    Der zweite Samen Wuchs und wuchs, bewegte sich
    Über das Dunkel, griff
    Berührte, Fäden aus Feuer
    Greifender Samen, sich selbst zu säen in
    Ein großes und sich weitendes Netz
    Hith warf den Kopf in den Nacken, starrte zum Netz empor, das den halben Himmel verdeckte. Sie summte den bösen Namen, spie ihn dann aus, zischte, knurrte …
    Mambila
    Mambila
    Mambila
    Und die Sonne schrumpfte klein, klein
    Warf ihr Feuer in die Nacht
    Nacht brannte flammend - und gebar
    Zwillinge
    Denn sie kamen aus dem Mutterleib der Nacht
    Männlich und weiblich, so kamen sie hervor
    Dunkel und Hell waren sie
    Voll herangewachsen kamen sie aus dem Mutterleib der Nacht Heilige Zwillinge, die Heiligen Zwei
    Hith brach ihren Gesang ab, ließ ihre Finger langsam über das Trommelfell wischen und klopfen, bis alle ihre Zuhörer wieder im Einklang atmeten - ein-aus, ein-aus atmete das Rum-Tier. Sie brach den Rhythmus mit einem plötzlichen lauten Schrei ab, der den Amar antwortende Schreie entlockte.
    Nacht sah die

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